Star Trek - The Fall 4: Der Giftbecher
Story:
William Riker ist Admiral der Sternenflotte geworden. Allerdings ist dies keine Beförderung, über die er sich freuen könnte. Denn er muss herausfinden, wer hinter der Ermordung von Nan Bacco steckt.
Meinung:
"The Fall" geht weiter. Der vierte Teil dieses Crossover-Event hört auf den Namen "Der Giftbecher". Autor ist James Swallow, den einige vielleicht von "Titan 06" herkennen.
Admiral Aakaar hat eine folgenschwere Entscheidung getroffen. Er beordert die Titan zurück zur Erde und ernennt ihren Kapitän William Riker zum Admiral. Dieser soll insgeheim herausfinden, wer oder was hinter der Ermordung von Nan Bacco steckt. Und das wird alles andere als einfach.
Und so laufen gleich mehrere geheime Pläne an. Eine Fraktion schickt heimlich eine geheime Truppe los, zu der auch Tuvok und Nog gehören. Sie sollen die Attentäter finden und in ein Gefängnis bringen, das nicht zur Föderation gehört. Christine Vale erhält hingegen ihr erstes Kommando und soll versuchen, Julian Bashir zu finden und zu retten!
Im letzten Roman hat die "The Fall"-Reihe endlich ihr Potential wahrgenommen und war sehr lesenswert. Da stellt sich natürlich die Frage, wie es mit "Der Giftbecher" weitergeht? Wie wird James Swallow sich schlagen?
Erstaunlich gut. Der Autor nimmt quasi den Ball auf und präsentiert eine spannende und abwechslungsreiche Erzählung. Die dabei gleichzeitig aus vielen verschiedenen Facetten besteht.
All diesen gemein ist eine düstere und melancholische Atmosphäre. Der Mord an Nan Bacco und die aggressive Vorgehensweise ihres Nachfolgers Ishan drückt sich bemerkbar auf die Gemüter aller Beteiligten. Immer wieder werden Zweifel an der Integrität des temporären Präsidenten gesät. Immer wieder wird deutlich gemacht, dass er alles im Sinn hat: nur nicht die Friedenspolitik seiner Vorgängerin weiterzuführen.
Und in dieser angespannten Atmosphäre wird William Riker zum Admiral ernannt. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Figur aus den Fernsehserien eine Stufe höher im Offiziersränge-System steigt. Man denke nur an Kathryn Janeway, die für ihre erfolgreiche Rückkehr aus dem Delta-Quadranten zu einem Admiral ernannt wurde. Doch bei Will Riker wird klar, dass in seinem Fall ein politischer Hintergrund hinter seiner Ernennung steht. Und das er keinen Gefallen an seiner neuen Aktivität hat, was vor allem daran liegt, weil er zunächst nicht weiß, was genau seine Mission ist.
Genau wie der Leser wird er lange im Unklaren gelassen. Was aber durchaus im Sinne des Autors ist, da dieser sich so gleichzeitig darauf konzentrieren kann, andere Subplots voranzutreiben. Und da ist natürlich zu allererst die geheime Mission zu nennen, auf der Tuvok und Nog sich befinden.
Vor allem Nog ist anzumerken, wie wenig ihm dieser geheimnisvolle Einsatz behagt. Und in der Tat werden viele seiner schlimmen Befürchtungen bewahrheitet, je länger die Mission dauert. Hinzu kommt auch noch die Crew, die aus interessanten Figuren bestehen, von denen einige sicherlich nichts Gutes im Schilde führen. Das Auftauchen eine Suliban ist dabei eine nette Homage an die "Enterprise"-TV-Serie.
Nicht minder interessant ist die Crew der Lionheart, die James Swallow lebendig und abwechslungsreich schildert. Auch wenn ihr Auftritt sich nur auf diesen einen Roman beschränkt: Man schließt sie ins Herz. Vor allem die Idee, den Doktor dieses Schiffes einen lebendigen Baum sein zu lassen, ist hervorragend!
Insgesamt merkt man dem Roman an, dass es zum Finale geht. Die Dinge spitzen sich zu und immer mehr wird deutlich, dass die Ermordung von Nan Bacco schwerwiegendere Konsequenzen hat, als sich so mancher vorstellen kann.
Dieser Roman ist spannend geschrieben und hat deshalb die "Klassiker"-Wertung und den "Splashhit" verdient.
Fazit:
"Star Trek - The Fall 04: Der Giftbecher" ist ein hervorragender Roman, der die Crew der Titan mehr in den Fokus der Handlung rückt. James Swallow ist der Autor einer düsteren und melancholischen Geschichte, in der viele Intrigen und Geheimpläne gestrickt werden. Man wird lange im Unklaren gelassen, was die wahren Pläne von Admiral Akaar sind und hat dies mit Will Riker gemeinsam. Die verschiedenen Einsatzorte der Titan-Besatzung werden lebendig dargestellt, was man vor allem bei der Darstellung der Lionheart-Crew bemerkt.
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