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Die weiteren Werke

Catch 22 ist mit Sicherheit Joseph Hellers bekanntestes Buch, aber es ist nicht sein einziges. Hier wollen wir Euch seine weiteren Werke kurz vorstellen.

Wir bombardieren Regensburg
im Original "We bombed in New Haven", 1968
Rowohlt rororo Taschenbuch Nr. 1158
In diesem Bühnenstück greift Heller die gleichen Themen wie in seinem Bestseller Catch 22 auf, die grotesken Erlebnisse und Verhaltensweisen von Bomberbesatzungen beim Kriegsspielen. Nun ist die Geschichte nicht mehr eindeutig auf den Zweiten Weltkrieg datiert, sondern das Stück zeigt die Mechanismen eines imaginären Kriegsablaufs. Gleichzeitig bringt der Autor eine weitere Ebene ein und lässt die Schauspieler die berühmte vierte Wand durchbrechen. Die Charaktere treten an den Bühnenrand und erklären den Zuschauern, heute abend habe es hier gar keinen Krieg gegeben, man habe nur so getan.

Was geschah mit Slocum?
im Original "Something Happened", 1974
Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-596-15324-4
In seinem zweiten Roman schickt der Autor einen prototypischen Jedermann aus der Mittelklasse in die nicht weniger prototypische Midlife Crisis. Bob Slocum arbeitet im mittleren Management eines Großkonzerns, hat eine Frau und drei Kinder und ein Haus im Grünen. Hinter der Fassade lauern die Abgründe. Slocums Frau ist Alkoholikerin und wird von ihrem Mann regelmäßig vergewaltigt. Beide gehen häufig fremd. Die Tochter ist aufsässig, der mittlere Sohn zurückgeblieben, nur der engelsgleiche Jüngste wirkt wie ein Abbild von Slocums "besserem Ich". Von der Betrachtung des sinnentleerten Individuums zieht Heller Schlüsse auf die Gesellschaft.

Gut wie Gold
im Original "Good as Gold", 1976
Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-596-25215-2
Bruce Gold ist ein angesehener Literaturwissenschaftler aus New York. Er bekommt die Chance, in Washington der erster jüdische Außenminister der USA überhaupt zu werden. Aber dazu müsste er viel Opfern: Seine Ehe, seine gesamte Familie, eigentlich alle seine Werte. In "Gut wie Gold" befasst sich Joseph Heller mit der Frage, ob Integrität und Moral in den höheren Kreisen der Macht überhaupt möglich sind, und müssen sich Intellektuelle dort anbiedern und ihre Werte aufgeben.

Weiß Gott
im Original "Gold knows", 1984
Goldmann Verlag, ISBN 3-442-08837-2
In diesem Roman erzählt Heller aus der Sicht von keinem geringeren als König David. Der biblische König Israels erinnert sich auf den Sterbebett an sein Leben. Der Autor hat hier aber keine, fiktive oder an der Geschichte orientierte, Biographie geschrieben, man kann das Buch eher als Ausdruck von Hellers Meditationen über Themen wie Tod, Sterblichkeit, Leben oder Familie lesen.

Überhaupt nicht komisch
im Original "No Laughing Matter", gemeinsam mit Speed Vogel, 1986
Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 3-596-13066-2
Dieses Buch könnte man als erste Autobiographie von Joseph Heller bezeichnen. Im Dezember 1981 wurde bei ihm das Guillian-Barré-Syndrom festgestellt, eine Nervenentzündung, die zur praktisch völligen Lähmung führen kann. Nach mehreren Jahren kann Heller die Krankheit vollständig überwinden. Von dieser Zeit berichtet er gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Speed Vogel in "Überhaupt nicht komisch". Eine wichtige Rollen spielt dabei die Unterstützung, die Heller von Freunden wie Mel Brooks oder Dustin Hoffman erfahren hat.

Rembrandt war 47 und sah dem Ruin ins Gesicht
im Original "Picture this", 1988
Goldmann Verlag, ISBN 3-442-41067-3
Ein Gemälde verbindet drei Zeitalter: Heller nimmt Rembrandts Bild "Aristoteles mit der Büste Homers" als Ausgangspunkt für Überlegungen über das klassische Griechenland, die Zeit Rembrandts und die Zeit Hellers - das goldene Zeitalter Athens, das kurze goldene Zeitalter Hollands im 17. Jahrhundert und die goldene Zeit der USA als Supermacht im 20. Jahrhundert.

Endzeit
im Original "Closing Time", 1994
Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 3-596-13439-0
In diesem Roman greift Heller seinen größten Erfolg wieder auf und erzählt, was auf Yossarián und einigen anderen Figuren aus Catch 22 nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde. Dieser Erzählstrang ist mit einem zweiten verwoben, der Sammy Singer und Lew Rabinowitz folgt. Das übergeordnete Thema ist wieder einmal der Tod, diesmal aufgrund der Krankheiten, die mit dem Alter früher oder später kommen. Insbesondere Krebs spielt eine Rolle.

Einst und Jetzt. Von Coney Island nach New York.
im Original "Now and Then", 1999
S. Fischer Verlag, ISBN 3-10-033902-9
In seiner zweiten Autobiographie nach "Überhaupt nicht komisch" erinnert sich Joseph Heller an sein Leben. Dabei spart er die Zeitabschnitte aus, über die er bereits in seinen Romanen mehr oder weniger indirekt Zeugnis abgelegt hat. Immer wieder kehrt er dabei zu seiner Heimat Coney Island zurück, so dass das Buch ein Stück weit auch eine Hommage an den südlichsten Zipfel Manhattans ist.

Portrait of an Artist, as an Old Man, 2000 posthum veröffentlicht
bisher nicht auf Deutsch veröffentlicht
Simon & Schuster, ISBN 978-0743202015
Der alternde Schriftsteller Eugen Pota kämpft darum, gegen Ende seines Lebens noch sein Meisterwerk, oder wenigstens ein Buch so gut wie die aus seiner Jugend, zu schreiben. Die Parallelen zum Leben von Joseph Heller, dessen spätere Werke nie wieder so (wirtschaftlich) erfolgreich waren wie Catch 22, ist dabei kein Zufall.



Special vom: 11.11.2011
Autor dieses Specials: Henning Kockerbeck
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Das Buch
Der Autor
Die Geschichte hinter Catch 22
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