Bert, der Gemüsekobold
Story:
Lenas und Jonas’ Mutter hat schon wieder etwas Gesundes gekocht: Brokkoliauflauf! Die beiden Kinder sind absolut nicht begeistert und während ihre Mama schon fast verzweifelt, taucht plötzlich ein kleiner Gemüsekobold namens Bert auf und schafft es auf witzige Art, die Kinder doch zu einer Kostprobe zu überreden. Und siehe da, die gesunde Mahlzeit ist wider Erwarten ausgesprochen lecker. Bert erklärt den Kindern, welche Nährstoffe besonders wichtig für den Körper sind und wie recht überflüssig dagegen fetthaltige Dinge wie Pommes und Schokolade. Mittels Koboldzauber lässt er die Nahrungsmittel aus dem Kinderkaufladen eine anschauliche Nahrungspyramide bauen und Lena und Jonas staunen nicht schlecht als sie erkennen, wie relativ einfach es ist, die wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe zu sich zu nehmen. Und schließlich lässt sich sogar der vom Fastfood überzeugte Nachbarjunge zum Kreieren eines gemeinsamen Obstsalates überreden.
Meinung:
Kindgerechte Themen mit erzieherischem Wert und tollen Bildern, das sind Werke, die man oft beim albarello-Verlag finden kann. „Bert, der Gemüsekobold“ stellt da keine Ausnahme dar und ist eine sehr ansprechende Geschichte, die Kindern auf lustige und spielerische Weise die Wertigkeit einzelner Nahrungsgruppen näher bringt. Julia Volmert beherrscht hier die Gratwanderung, viele theoretische Informationen auf charmante und nie langweilige Art und Weise zu vermitteln und junge Gemüseverweigerer von der ersten bis zur letzten Seite gespannt zu hören zu lassen. Die mit kräftigen Farben ausgestatteten, witzigen Illustrationen von Susanne Szesny vermitteln zudem einige Aussagen auch deutlicher über die visuelle Ebene.
Der Gemüsekobold übergibt beiden Hauptdarstellern am Ende der Erzählung eine Kuschelausgabe seiner selbst und einen „Kinder-Kraftstoff-Anzeiger“, anhand wessen sie navigieren und am Ende eines Tages selber ablesen können, ob sie ausreichend (fünf Portionen) Gemüse oder Obst zu sich genommen haben. Diese beiden Dinge hängen dem Buch als Gimmick an, bzw. liegen ihm bei. Erfreulicherweise reizt nicht nur das kleine Plüsch-Brokkolimännlein den jungen Zuhörer, sondern auch der Papier-Schieber, den man selber zusammenbasteln kann (und der leider keiner Dauerbelastung gewachsen ist), wird meist direkt ausprobiert. Diese Möglichkeit, den Erfolg der Nahrungsaufnahme und Körperkräftigung selber zu „messen“ macht einen nicht unerheblichen Reiz der Geschichte aus und so muss man erkennen, dass die Kombination des Ganzen ein genialer Schachzug ist – der dennoch sicher nicht bei jedem Kind zieht.
Fazit:
Ohne moralischen Zeigefinger oder dröge Fakten vermittelt „Bert, der Gemüsekobold“ kleinen Nahrungsmuffeln auf spielerische Weise den Wert einzelner Nahrungsgruppen. Was sich nüchtern anhört, ist aber absolut liebevoll verpackt und zudem sehr schön illustriert. Ob der heimische Suppenkasper trotz aller Begeisterung für die Geschichte selber die guten Ratschläge auch annimmt, steht allerdings leider auf einem anderen Blatt.
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Julia Volmert (Text), Susanne Szesny (Illustrationen)
Bert, der Gemüsekobold
Erscheinungsjahr: 2003
Autor der Besprechung:
Nikola Behnke
Verlag:
Albarello
Preis: € 13,70
ISBN: 3-930299-76-3
32 Seiten
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