Codex Alera 4: Der Protektor von Calderon
Story:
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Tavi und die erste aleranische Legion die Canim aufhalten konnten. Und endlich rückt Verstärkung an. Doch diese hat ganz andere Pläne und will Tavi umbringen.
Meinung:
"Der Protektor von Calderon" ist der nunmehr vierte Roman von Jim Butchers "Codex Alera"-Reihe. Die Reihe umfasst insgesamt sechs Bände. Und alle sechs liegen mittlerweile auf Deutsch vor.
Seit zwei Jahren kämpfen Tavi und die erste aleranische Legion gegen die Canim. Eine Zeit, die nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen ist. Umso erfreuter sind sie, als endlich Verstärkung eintrifft. Doch der Anführer der Verstärkung hat gänzlich andere Pläne. Tavi soll abtreten und verschwinden. Und zwar am besten gleich für immer.
Doch der ehemalige Hirtenjunge hat vollkommen andere Pläne. Er weiß, dass die Invasion nur dann endgültig aufgehalten werden kann, wenn ein bestimmter Gefangener befreit wird. Doch das ist eine heikle Mission. Denn die Chancen, dass er und seine Freunde das heil überstehen, sind eher gering. Allerdings ist es die letzte Möglichkeit, das Leben von ihm und seinen Lieben zu retten. Und gleichzeitig sein wahres Erbe anzutreten.
"Der Protektor von Calderon" ist ein Roman, der vieles auf den Kopf stellt, was man zuvor aus den früheren Teilen her gewohnt ist. Da ist zum einen die Tatsache, dass Tavi auf einmal erfährt, wer sein Vater war und was sein Erbe ist. Genauso, wie die Entdeckung, dass er auf einmal über besondere Fähigkeiten verfügt. Was ihm im Laufe des Abenteuers noch das eine oder andere Mal die Haut rettet.
Im Vordergrund steht dabei die geplante Befreiungsaktion Vargs, um den Konflikt mit den Canim ein für alle Mal zu beenden. Und es ist durchaus spannend zu lesen, wie und auf welche Weise Tavi die verschiedenen Fertigkeiten seiner Freunde benutzt, um vorranzukommen. Die Befreiungsaktion samt Flucht ist auch spannend geschrieben.
Gleichzeitig wird auch geschildert, wie der Erste Fürst von Alera gemeinsam mit Amara und Bernard sich aufmacht, um dem rebellischen Fürsten Kalarus einer wichtigen Waffe zu berauben. Auch dieser Plot des Buches wird hervorragend dargestellt. Es macht Spaß zu lesen, wie die drei mit möglichst geringem Einsatz ihrer Fähigkeiten in das Territorium eindringen. Und noch nie hat man Gaius Sextus so hilflos erlebt. Es bietet gleich einen gänzlich neuen Blick in seine Persönlichkeit.
Allerdings hakt der Roman stark. Es gibt nur wenige positive Passagen, die einem wirklich gefallen. Ein Problem ist vor allem der Ausgangspunkt. Der Anfang dieses Romans beißt sich mit dem Ende des letzten Bandes. Damals hatte man den Eindruck, die Invasoren wären zurückgeschlagen worden. Jetzt erfährt man, dass dem nicht der Fall war. Im Gegenteil: Sie sind umso stärker denn je, da die erste Legion keinen Nachschub erhalten hat. Letzteres wird zwar logisch begründet. Doch nachvollziehbar bleibt es trotzdem nicht.
Des Weiteren sind die Gegenspieler blass und flach. Die Fürstin Aquitana wird immer mehr zu einem Klischee, die nur auf ihr eigenes Ziel wert legt. Alles andere ist ihr egal. Und auch Arnos ist kein Feind von Format. Er wirkt langweilig in seiner Arroganz, in seiner Überheblichkeit. Denn natürlich ignoriert er alle Erkenntnisse seines Vorgängers und meint es besser zu wissen. So etwas hat man allerdings schon zigtausend Male zuvor gelesen.
Und deshalb ist der Band auch nur etwas "Für Zwischendurch".
Fazit:
Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist "Codex Alera 04: Der Protektor von Calderon" ein schwacher Roman. Er stellt vieles auf den Kopf, vor allem, was Tavis Entwicklung angeht. Und die Befreiungsaktion wird spannend geschildert. Ebenso gefällt auch die Darstellung von dem, was der Erste Fürst von Alera macht. Allerdings beißt sich der Anfang des Bandes mit dem Ende des Vorgängerteils. Und die Gegenspieler sind wandelnde Klischees, was so gar nicht zu der Romanreihe passt.
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