James Bond 21: Das Spiel ist aus
Story:
Nach und nach werden einige junge Frauen und Männer umgebracht. Der Secret Service vermutet dahinter eine Racheaktion der Russen. Und beauftragt James Bond, eine der letzten Überlebenden zu schützen.
Meinung:
Die meisten James Bond-Romane wurden zu seiner Zeit geschrieben, als es in den Augen vieler es noch ein eindeutiges Gut und ein eindeutiges Böse gab. Der Kalte Krieg zwischen Westen und Osten wurde dabei mit vielen Tricks geführt. Unter anderem auch mit Agenten, die speziell darauf geschult wurden, andere Leute zu verführen. Und um diese geht es in "James Bond 007: Das Spiel ist aus". Der Autor ist natürlich wieder John Gardner.
Vor vielen Jahren hatte James Bond geholfen, zwei junge Frauen hinter den eisernen Vorhang hervorgeholt. Es war eine Nacht und Nebelaktion, bei der ein Marinesoldat sein Leben ließ. Das dieser Fall für Bond wieder akut wird, liegt daran, dass jemand begonnen hat, diese Frauen und auch andere Personen, die einst aus dem Osten gerettet wurden, umzubringen und ihnen danach ihre Zungen rauszuschneiden.
M möchte, das James Bond versucht, die Überlebenden zu retten. Allerdings kann er nicht offiziell an der Sache arbeiten. Und gleichzeitig weiß er nicht, wem er vertrauen kann. Denn es gibt einen Verräter …!
"Das Spiel ist aus" ist vielleicht der Spionagelastiste Roman seit verhältnismäßig langer Zeit. Und in der Tat gründet John Gardner seine Story durchaus auf realen Ereignissen. Denn die sogenannte Honeytraps waren und sind ein beliebtes Mittel der diversen Spionagedienste der Welt um an Informationen zu kommen.
Dabei beschäftigt sich das Buch vielmehr mit der Frage, was geschieht, wenn ein solcher Agent zurückgerufen wird. Der dramatische Beginn macht auf jeden Fall schon Lust auf die restliche Geschichte. Quasi von Beginn an baut der Autor damit eine spannende Atmosphäre auf, in dem man sich fragt, was aus den diversen Beteiligten geworden ist.
Bei James Bond weiß man es ja. Er ist der übliche Geheimagent ihrer Majestät, der alles tut, um seine Heimat und seinen Arbeitgeber zufriedenzustellen. Wobei dieser Auftrag sich anders entwickelt, als erwartet. Was schon damit anfängt, dass eben M seinen Spitzenmann nicht offiziell damit beauftragt, die Überleben zu schützen, sondern ihn quasi dazu bringt, indirekt zu agieren.
Interessant ist dabei auch die Rolle von Heather Dare. Sie ist eine widersprüchliche Figur. Auf der einen Seite selbstbewusst und fähig in einer gefährlichen Situation den Kopf zu bewahren. Auf der anderen Seite gibt sie sich dann trotzdem als eine Art Damsel in Distress, die von James Bond gerettet werden muss. Wie passt das zusammen? Hier führt John Gardner einen geschickt auf die falsche Fährte. Denn die Auflösung dieses Plots ist überraschend.
Überraschend ist auch das Auftauchen eines alten Feindes. Man hat lange nichts mehr von ihm gehört und so hat man vermutet, dass er einfach zu altmodisch geworden ist. Doch John Gardner beweist einem mit diesem Roman das genaue Gegenteil. Er modernisiert ihn für die Neuzeit und macht trotzdem klar, dass dies vermutlich der letzte Auftritt von ihm sein wird. Worum es sich handelt? Das verrät der Roman.
Der übrigens wieder ein "Klassiker" und ein "Splashhit" ist.
Fazit:
Mit "Das Spiel ist aus" schreibt John Gardner seinen bislang spionagelastigsten James Bond-Roman. Die Geschichte basiert auf realen Spionagetätigkeiten und ist der Anlass für eine spannend geschriebene Story. Der Beginn ist dramatisch und mit Heather Dare lernt man eine widersprüchliche Figur kennen. Ebenso gefällt das Wiedersehen mit einem alten Bekannten, von dem man lange nichts mehr gehört hat.
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