Codex Alera 2: Im Schatten des Fürsten
Story:
Tavi ist endlich an der imperialen Akademie und er ist der Page des ersten Fürstens! Im Prinzip sieht also alles gut für ihn aus. Doch dann taucht eine große Bedrohung auf und der Anführer des Aleranischen Reiches fällt in ein Koma. Gerade dann, als man ihn braucht.
Meinung:
Mit "Im Schatten des Fürstens" geht die "Codex Alera"-Reihe weiter. Geschrieben wird der Roman natürlich wieder von Jim Butcher.
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem der Junge Tavi verhindert hat, dass seine Heimat das Tal Calderon Opfer einer Invasion wurde. Seine Belohnung: Ein Platz an der Akademie der Hauptstadt, mit dem ersten Fürsten als seinen Sponsor. Er wird dort zum Spion und zum Cursor ausgebildet. Und schon bald werden seine Fähigkeiten gebraucht.
Denn plötzlich kommen mehrere Ereignisse auf ein Mal zusammen. Verschwörer wollen den ersten Fürsten ausschalten und dieser selbst fällt krank in eine Art Koma. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, denn eine große Bedrohung taucht auf. Die insektioiden Vord tauchen auf. Und scheinen kaum besiegbar zu sein.
Man sollte es vielleicht vorsichtshalber erwähnen. Aber wer bei der "Codex Alera"-Reihe eine ähnlich geschriebene Serie wie die "Harry Dresden"-Reihe erwartet. Der wird vielleicht enttäuscht werden. Denn anders als in der anderen Romanreihe von Jim Butcher ist der Humor dieses Mal längst nicht so präsent. Es gibt durchaus Passagen, wo man sich den einen oder anderen Schmunzler nicht unterdrücken kann. Etwa wenn TAvi einem Dieb nachstellt und sich herausstellt, wer hinter der Maske steckt. Doch ansonsten geht es hier wesentlich ernster zur Sache.
Und so gibt es auch viele Momente, in denen es ernst und düster wird. Ebenso wird es auch oft genug brutal und zwar so richtig. Denn die Vord tauchen eben nicht nur in der Hauptstadt des Reiches auf, sondern auch in dem Calderon-Tal.
Wobei es dort auch teilweise sehr gruselig wird. Etwa wenn die Vord andere Menschen übernehmen und steuern. Es ist sozusagen niemand sicher. Alles kann passieren und die Gegner sind nicht zu unterschätzen. Etwas, was einem wiederholt klar gemacht wird.
Dabei ist es vor allem eine Kombination der Umstände, die dafür sorgt, dass es so dramatisch wird. Denn während die Vord im Tal angreifen, wird der erste Fürst auch noch krank und ist für niemanden erreichbar. Ironischerweise sorgen die ganzen Intrigen, die ihn ersetzen wollen und sollen, eben dafür, dass die Situation sich so schnell zuspitzt, unfreiwillig.
Die Vertreter der Intrigen haben dabei durchaus gute Argumente auf ihrer Seite. Und dank dem Subplot um Tavis Tante Isana werden beide Seiten dieser Intrige hervorragend dargestellt. Damit wird klar, dass die Welt in diesem Roman nicht eindeutig Schwarz und eindeutig Weiß ist, sondern mehr Grau.
Einmal mehr zeigt sich dabei, wie intelligent und gewieft Tavi ist, trotz seiner mangelnden Fähigkeiten, wenigstens einen Elementar zu haben. Gleichzeitig werden ihm aber auch andere Charaktere zur Seite gestellt, die interessant sind. Max zum Beispiel ist das genaue Gegenteil zu Tavi: Er beherrscht mehrere Elemente und genießt das Leben. Trotzdem ist ihre Freundschaft glaubwürdig und gut dargestellt.
Spannend ist der Band alle Mal. Deshalb er auch ein "Klassiker" und erhält den "Splashhit".
Fazit:
"Im Schatten des Fürstens" ist der Titel der gelungenen Fortsetzung von Jim Butchers "Codex Alera"-Reihe. Es ist eine düstere und brutale Handlung, mit nur wenig heiteren Momenten. Dafür sorgen vor allem die Vord, die in ihrer Beschreibung einem einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Und es ist nicht nur diese Bedrohung alleine, die den Band so gut machen. Auch die Intriganten, die den ersten Fürsten stürzen wollen, kommen vor und werden glaubwürdig charakterisiert. Allgemein kann man wieder nur betonen, wie gelungen die Darstellung der handlungstragenden Figuren ist.
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