Das Lied der Dämonen
Story:
Vor langer Zeit kämpften Götter und Drachen miteinander. Die Götter gewannen und die Drachen verschwanden. Doch sie gaben nicht auf und nahmen insgeheim Einfluss auf die Entwicklung der Menschen. Jetzt soll ihnen ein junger Mann helfen, ihre alte Macht zurückzuerlangen. Nur dass der Gute nichts von seinem Glück weiß.
Meinung:
Konflikte zwischen Göttern und anderen Kreaturen sind schon oft Bestandteil diverser Mythologien gewesen. Wer zum Beispiel erinnert sich nicht daran, wie die Götter der Griechen gegen die Titanen kämpften, ehe sie ihre absolute Herrschaft antreten konnten. Wolfang Thon nutzt einen ähnlichen Konflikt als Ausgangssituation für seinen Roman "Das Lied der Dämonen".
Der Autor wurde 1954 geboren. Er studierte Sprachwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Berlin und Hamburg. Bekannt ist er vor allem als Übersetzer diverser Roman in unterschiedlichen Verlang. Er lebt und arbeitet in Hamburg. "Das Lied der Dämonen" ist sein Debüt als Schriftsteller. Der zweite Teil, "Das Schwert der Drachen" ist bereits seit Februar dieses Jahres erhältlich.
Einst gab es einen Krieg zwischen den Drachen und den Göttern, den jene gewannen. Doch die Besiegten gaben nicht auf und begannen das Schicksal der Menschen zu beeinflussen. Und nach viel Zeit wurde ein Junger Mann geboren, der ihnen helfen sollte, wieder an die Macht zu gelangen.
Der Junge hört auf den Namen Lay und wuchs wohl behütet in einem Kloster auf. Bis das eines Tages von irgendwelchen Ganoven zerstört worden ist. Daraufhin schwört er Rache und begibt sich mit dem Nordmann Thorg auf die Reise. Denn diejenigen, die Schuld an dem Tod seiner Ersatzfamilie sind, sind im Süden verortet worden.
Dort lebt auch die Prinzessin Jolah. Sie soll mit einem Vasall ihres Vaters verheiratet werden, ist damit aber überhaupt nicht einverstanden. Und so verlässt sie den Palast, um den Plan ihres Vaters zu vereiteln.
Eigentlich ist die Welt, die sich Wolfang Thon überlegt hat, gut durchdacht. Der Hintergrund hat etwas interessantes, mit dem Krieg der Götter gegen die Drachen. Auch die Tatsache, dass drei verschiedene Fraktionen im Hintergrund des Kaiserreiches von Prinzessin Jolah um ihren Einfluss ringen und dabei auch noch ihre jeweils ihre eigene Prophezeiung haben, ist etwas anderes, was dem Buch das gewisse Etwas verleiht. Vor allem, weil im Prinzip jede Fraktion recht hat.
Doch darüber hinaus stimmt fast nichts an diesem Buch? Es wirkt fast so, als ob Wolfgang Thon auf Biegen und Brechen versucht hat, einen Fantasy-Roman zu schreiben, und sich dabei an einigen überbrutalen Werken orientiert hat. Und so werden detailliert jegliche Art von Brutalität und Gewalt beschrieben, solange sie nur halt viel Blut mit sich bringen.
Und leider übertreibt er es mit der Darstellung. Wenn gefühlt alle paar Seiten aus Splatter-Elementen bestehen, hat man den Eindruck, der Autor wolle hier Schwächen in der Story kaschieren. Von denen es durchaus einige gibt.
Das liegt aber auch hauptsächlich an den Charakteren. Denn weder Lay noch Jolah schaffen es, das Interesse des Lesers dauerhaft zu fesseln. Im Gegenteil: Selten begegnet man so nervigen Protagonisten, die einen dazu in Versuchung führen, den Roman bereits nach wenigen Seiten wieder zuzuklappen.
Das fängt schon damit an das Lay nicht wie ein 17jähriger wirkt, sondern wie jemand, der mitten in der Pubertät ist. Er beleidigt alles und jeden, besonders seinen Begleiter Thorg, obwohl der ihm im Laufe der Handlung wiederholt das Leben rettet. Nicht das Prinzessin Jolah besser ist. Auch sie wirkt wie mitten in der Pubertät und agiert entsprechend. Es ist einfach nervig, wenn man so etwas ständig liest.
Weshalb dieser Band auch nur eine Bewertung "Nur Für Fans" erhält.
Fazit:
Wolfang Thons "Das Lied der Dämonen" hat eine faszinierende Welt mit einer ebenso faszinierenden Hintergrundgeschichte. Doch das reicht nicht aus, um einen spannende Roman zu schreiben. Im Gegenteil: Vor allem die Hauptfiguren nerven schnell. Sie agieren pubertär, obwohl sie eigentlich langsam aus dem Alter raus sein sollten. Und das sorgt dafür, dass man dazu geneigt ist, den Roman schon nach wenigen Seiten wieder zu schließen.
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