Clone Rebellion 2: Abtrünnig
Story:
Wayson Harris arbeitet immer noch für die Vereinigte Obrigkeit. Auch wenn diese mit ihm als Klon nicht eben nett umgeht. Doch dann eskaliert der Konflikt in der Galaxie. Und schon bald muss er sich entscheiden, auf welcher Seite er steht.
Meinung:
"Clone Rebellion: Republik" war ein gutes Buch, hatte allerdings einige Schwächen. Doch unterm Strich konnte es überzeugen. Das macht natürlich umso neugieriger, wie sich Steven L. Kent beim Nachfolger "Clone Rebellion 2: Abtrünnig" schlägt.
Wayson Harris ist der letzte Überlebende seiner Einheit. Er ist ein Klon, ein Befreier. Und er arbeitet für Admiral Klyber, einem der besten und hochdekoriertesten Offiziere der Vereinigten Obrigkeit. Gemeinsam mit Ray Freeman arbeitet er Sonderaufträge des Admirals ab. Bis dieser eines Tages mitsamt seiner Besatzung ermordet wird.
Harris macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Und stößt schon bald auf einen Plan, der den Kriegsverlauf entscheidend verändern könnte. Doch er kommt zu spät und muss eine verheerende Niederlage der Vereinigten Obrigkeit miterleben. Der Krieg zwischen den verschiedenen Fraktionen in der Galaxis ist endgültig ausgebrochen.
Beim letzten Buch musst man noch bemängeln, dass Steven L. Kent seinen Hauptcharakter nicht in sein eigenes Schicksal kontrollieren ließ. Stattdessen wurden die wichtigsten Entscheidungen immer von anderen getroffen. Er war einfach zu passiv.
Das ändert sich mit dieser Ausgabe. Von Beginn an erleben wir einen Wason Harris, der die Geschicke seines Handelns selber lenkt. Und das tut dem Buch ungemein gut.
Denn dadurch ist auch mehr Spannung vorhanden. Harris stolpert nicht mehr per Zufall über bestimmende Ereignisse, er sucht sie auf. Er ist aufmerksamer, aktiver. So ist er der einzige, der mitkriegt, wie der Anschlag auf seinen Mentor Admiral Klyber angezettelt wird. Er drängt darauf, dass nachgehakt wird und er ist bei der Untersuchung dabei.
Auch sein Verhältnis zu Admiral Che Huang wird thematisiert. Dieser Charakter wirkt zwar immer noch wie ein Antagonist, doch er erhält mehr menschliche Züge. Man merkt ihm seine Intelligenz an. Und auch seine ehrliche Trauer, als sein ewiger Kontrahent durch den Anschlag ums Leben kommt. Er wirkt deshalb nicht mehr zweidimensional.
Ein Wiedersehen mit Ray Freeman gibt es ebenfalls. Diese Figur hat dabei einige Auftritte mehr als noch im letzten Band. Man erfährt mehr über sein Familienleben, das dabei gleichzeitig ein roter Faden ist, der sich durch die gesamte Handlung zieht. Der Charakter wirkt nicht mehr unnahbar, sondern glaubwürdig. Wobei man ihn nicht unterschätzen darf.
Spannend ist, wie der Konflikt in der Galaxie sich entwickelt. Die oben erwähnte Niederlage der Vereinigten Obrigkeit wird durch einen äußerst intelligenten Plan eingeführt. Und doch ist damit der Krieg längst nicht vorbei. Kent säht dabei gleichzeitig Samen für einen Konflikt, der die gesamte Galaxie betreffen wird. Die nächsten Bände versprechen deshalb spannend zu werden.
Und wann kommt der nächste Teil heraus? Band 3 "Allianz" ist für Juli vorangekündigt, "Elite", Roman 4, wird im September herauskommen, derweil der Nachfolger "Verrat" im Dezember erhältlich sein wird. Und "Imperium" wird man im März 2016 im Handel vorfinden können.
Und geht man von dem vorliegenden Roman aus, ist das nur gut. Denn man hat es hier mit einem "Klassiker" und einem "Splashhit" zu tun.
Fazit:
Mit "Clone Rebellion 2: Abtrünnig" zeigt sich die Reihe von Steven L. Kent von seiner besten Seite. Dadurch, dass der Protagonist Wayson Harris nicht mehr so passiv ist, sondern sein Schicksal mehr in seine eigenen Hände nimmt, ist auch das Buch spannend geworden. Dabei erhalten die Figuren, und zwar wirklich jede Figur, mehr Tiefe. Selbst ein Charakter wie Admiral Che Huang profitiert davon. Er wirkt nicht mehr so platt, sondern glaubwürdiger. Wie die Zukunft der Reihe sich entwickeln wird, ist eine spannende Frage, die durch die Entwicklung der Handlung angefacht wird.
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