Grimm 3: Zeit zum Töten
Story:
Ein Gestaltwandler geht um. Eine mysteriöse und monströse Kreatur, die die Gestalt und die Erinnerungen seiner Opfer übernimmt und diese dann auflöst. Wie kann man so etwas aufhalten?
Meinung:
"Zeit zum Töten" heißt es jetzt in der "Grimm"-Reihe. Der dritte Roman der Serie wird von Tim Waggoner geschrieben. Ob und wann weitere Bücher erscheinen, steht noch nicht fest, da in den USA bislang keine weiteren herausgegeben wurden.
Der Autor hat über 100 Geschichten im Horror-, Fantasy- und Thrillergenre geschrieben. Neben seiner Schreibarbeit arbeitet er als Professor für Englisch und als Koordinator von kreativen Aktivitäten am Sinclair Community College in Dayton, Ohio. Des Weiteren lehrt er Kreatives Schreiben an der Seton Hill University in Pennsylvania. Aus einer früheren Ehe hat er zwei Töchter.
Viele Wesen sind gefährlich. Sie nähren sich unter anderem von Menschen und werden von den Grimms gejagt und in Schach gehalten. Doch es gibt ein Wese, das noch gefährlicher ist, als alle zusammen. Der Gestaltwandler ist in der Lage, die Gestalt und die Erinnerungen seiner Opfer zu übernehmen und die Überreste dann verschwinden zu lassen.
Jetzt ist ein solches in den USA angekommen. Und es zieht eine blutige Spur quer durch das Land. Bis es dem aktuellen Grimm begegnet, Nick Burkhardt. Auch ihn versucht es zu übernehmen und zu töten. Doch etwas läuft schief und der Grimm überlebt. Doch das Ergebnis dieser Konfrontation ist eine tödliche Seuche, die die Wesen heimsucht.
Was für ein Roman! Noch nie zuvor innerhalb der "Grimm"-Reihe hat ein Buch beim Lesen solch unterschiedliche Gefühle ausgelöst. Zunächst entzückt, doch schon zu sehr bald entsetzt. Woran das liegt?
Vor allem am Gestaltwandler. Mit dieser Figur ist Tim Waggoner ein Gegenspieler gelungen, der mal etwas anderes ist, als die vorherigen Wesen. Hier hat man es mit einer Kreatur zu tun, die ein pures Raubtier ist. Ihm geht es nur darum, zu fressen und weiterzuleben. Und im Rahmen dieses Verlangen agiert es gewitzt und gefährlich. Besonders die Fähigkeit, nicht nur das Aussehen sondern auch die Erinnerungen des Opfers zu übernehmen, macht es so gefährlich.
Und die ersten Seiten sieht man besonders schön diese Gefahr in die Tat umgesetzt. Mit einer unglaublichen Heimtücke mordet es sich durch eine Familie. Es ist wie eine Spinne, die nur darauf wartet, zuzuschlagen, sobald ein armes Opfer in seine Nähe geraten ist.
Soweit so gelungen. Doch dann versucht es Nick Burkhardt zu töten. Und ab diesem Moment fällt die gesamte Geschichte auseinander.
Denn dank seiner Grimm-Fähigkeiten überlebt Nick den Kampf. Und er sieht, wie der Gestaltenwandler eine andere Gestalt annimmt und fliehen kann. Seine Gestalt, um genauer zu sein. Doch das merkt er nicht. Stattdessen stochert er die ganze Zeit im Dunkeln herum, immer auf der Suche nach Beweisen und wundert sich, wieso die Kreatur so unbehelligt bleibt. Es ist diese Naivität, diese Ignoranz, die es unerträglich macht, das Buch durchzulesen.
Und die ominöse Krankheit, die die Wesen befällt? Man kann sie nicht ernst nehmen. Klar, die Betroffenen sterben irgendwann an ihr. Doch das erste, was die ersten Betroffenen machen ist, ihren niederen Instinkten zu folgen und sich zu paaren. Was auf eine Weise dargestellt ist, die wohl lustig sein soll, es aber nicht ist.
Am Ende ist der dritte "Grimm"-Band "Nur für Fans" etwas.
Fazit:
Mit "Zeit zum Töten" schreibt Tim Waggoner den dritten "Grimm"-Roman. Die Geschichte fängt gut an. Die Darstellung des Gestaltenwandlers erinnert an eine Spinne. Doch dann bricht die Story auseinander und wird unglaubwürdig. Und die Darstellung der Krankheit die die Wesen befällt, hilft der Erzählung auch nicht weiter.
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