Sternenflüge
Story:
Die Besatzung der SunSeeker hat ein fremdes, schalenförmiges Objekt entdeckt. Doch bei einer Expedition wird die entsprechende Mannschaft auseinandergerissen. Ein Crewmitglied bleibt zurück und wird gefoltert. Doch es werden bereits Pläne geschmiedet, es zu befreien.
Meinung:
"Himmelsjäger" war ein Reinfall. Trotz der Tatsache, dass mit Gregory Benford und Larry Niven zwei erfahrene Autoren der Hard SciFi, war das Endergebnis ein Roman, der in vielen Aspekten an Nivens Meisterwerk "Ringwelt" erinnerte, ohne an dessen Qualität heranzukommen. Da muss "Sternenflüge", der zweite und letzte Teil sich enorm anstrengen.
Die "Schale" hat die Besatzung der Sunseeker das riesige Objekt getauft, das sie unterwegs auf ihrer eigentlichen Mission getroffen haben. Schalenförmig aufgebaut zieht es das Interesse der Mannschaft an. Eine Expedition wird ausgesandt, und muss bald feststellen, dass das Objekt von unterschiedlichen, außerirdischen Rassen bewohnt wird. Und nicht alle davon sind ihnen freundlich gesinnt.
Nur mit Hilfe von neuen Freunden gelingt es der Expeditionsmannschaft zu fliehen. Doch dabei müssen sie ein Mitglied ihrer Gruppe zurücklassen, das auch daraufhin bald von den Vogelartigen Außerirdischen gefangengenommen wird und von diesen gefoltert wird. Die Kollegen wollen sie jedoch nicht zurücklassen. Sie schmieden einen gewagten Plan, um sie zu befreien. Doch am Ende kommt alles anders, als gedacht.
Am Ende des Romans erzählen die beiden Autoren, wieviel wissenschaftliche Vorarbeit und Planung sie leisteten. Ausführlich erfährt man die Gedanken, die die Zwei sich vorab machten, wie die Scheibenwelt funktioniert und auf welchen wissenschaftlichen Erkenntnissen was basiert. Und diese Leistung ist beeindruckend und nötigt Respekt ab.
Nur zu schade, dass man den Eindruck hat, dass die ganze Planerei sich allein bei der Konzeption der "Schale" erschöpfte. Denn in den anderen Aspekten haben sie geschlampt, was bei zwei so namenhafte Autoren erstaunlich ist. So scheint es sie nicht zu kümmern, das die SunSeeker, das Schiff der Menschen, nur Ressourcen für eine begrenzte Anzahl an Leuten hat. Was die Autoren allerdings nicht davon abhält, fröhlich Personen zur Besatzung hinzuzufügen, obwohl schon längst das Lebenserhaltungssystem hätte zusammenbrechen müssen.
Auch was die Charakterisierungsarbeit angeht, enttäuschen die Autoren. Denn die ist wie beim Vorgänger flach und enttäuschend. Selbst als das Crewmitglied, das zurückgeblieben ist, gefoltert wird, ist es einem egal. Man fühlt sich mit diesem Mannschaftsteil nicht verbunden, es könnte einem sogar nicht weniger kümmern.
Auch die Spannung bleibt auf der Strecke. Sie entsteht auch gar nicht erst, da die Autoren sich lieber auf lange Beschreibungen oder innere Monologe konzentrieren. Auch hat man das Gefühl, dass der Plot sich ständig wiederholt. Flucht, Gefangennahme und Kampf wechseln sich regelmäßig ab, wodurch der Eindruck entsteht, dass Larry Niven und Gregory Benford auf Teufel komm raus Seiten schinden wollten.
Am Ende ist "Sternenflüge" ein nur geringfügig besseres Buch als sein Vorgänger. Der Eindruck der Langeweile dominiert, weshalb am Ende die Wertung "Nur Für Fans" in Frage kommt.
Fazit:
Im Vergleich zum Vorgänger ist "Sternenflüge" geringfügig besser. Das liegt vor allem an der ausführlichen Beschreibung der Vorarbeit, die Larry Niven und Gregory Benford sich gemacht haben. Leider kriegt man damit auch den Eindruck, dass sie die Arbeit zu sehr auf die "Schale" konzentrierten und alle anderen Aspekte eher nebenbei erledigt haben. Mit der Konsequenz, dass es zu Unstimmigkeiten kommt. Die Charakterarbeit ist erneut enttäuschend und Spannung kommt erst gar nicht auf. Bei so zwei namenhaften Autoren hätte man mehr erwartet.
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