Perry Rhodan Neo 79: Spur der Puppen
Story:
Auf Grund der Warnungen des älteren Rhodans machen sich Perry und seine Leute auf die Suche nach Calibsos Puppen. Dabei stellt sich heraus, dass diese bereits seit längerem auf der Erde aktiv sind. Und das Leben von Perry Rhodan von Kindheitsbeinen an beeinflusst haben.
Meinung:
Unter den Autoren, die "Perry Rhodan Neo" schreiben, hat Christian Montillon sicher eine Sonderposition inne. Denn er ist einer der fleißigsten Autoren, die die Reihe besitzt. So ist "Spur der Puppen" sein nunmehr zehnter Roman.
Der älterere Rhodan hatte den jüngeren davor gewarnt, das Calibsos Puppen bereits auf der Erde sind und unauffindbar seien. Doch damit gibt sich Perry nicht zufrieden. Mit Hilfe des Aras Fulkar wird ein Test entwickelt, mit dem man herausfinden kann, ob eine bestimmte Person, eine Puppe war oder nicht. Und schnell wird klar, dass Perrys Leben von den Marionetten Calibsos bereits massiv beeinflusst wurde.
Eine der Puppen, die immer noch auf der Erde sind, ist Tankin. Er übernimmt damals den Fünfjährigen Vince Tortino. Und inzwischen ist dieser einer der führenden Widerstandskämpfer gegen die Arkoniden. Doch in Wahrheit kümmert ihn der Konflikt zwischen den Terranern und der Besatzungsmacht nicht. Vielmehr hat er große Rachegelüste gegenüber Calibso, der seine Puppen nach einer anfänglichen Instruktion allein gelassen hat. Tankins großes Ziel ist es, seinen Schöpfer zu vernichten. Und dazu ist ihm jedes Mittel recht.
Praktisch seit Anbeginn der "Perry Rhodan Neo"-Reihe konnte man sich immer über die Angewohnheit von Frank Borsch aufregen, viele Fragen aufzuwerfen, jedoch nur selten Antworten darauf zu liefern. Nur selten hat man Ausgaben erhalten, in denen wirklich zufriedenstellend offene Aspekte überwiegend geklärt worden. "Spur der Puppen" ist eine solche.
Und es ist sogar mehr, als ein bloßes Abhaken von Punkten. Christian Montillon hat ausgehend von Frank Borschs Handlungsvorgabe einen Roman geschrieben, der von Anfang bis Ende fesselt. "Spur der Puppen" ist, soviel sei jetzt schon gesagt, die beste Geschichte der gesamten Serie. Das hat vielerlei Gründe.
Hauptsächlich liegt es natürlich an dem Beantworten von Fragen. Es ist interessant zu erfahren, wie sehr Perry Rhodans Leben Manipulationen ausgesetzt war. Vor allem Calibos Anweisung Perry nicht direkt anzugreifen, lässt erahnen, wie groß seine Bedeutung im Ringen wirklich ist. Bislang hat man da nur Andeutungen erhalten.
Es ist verblüffend, welche Personen, die das Leben der Titelperson begleitet haben, in Wahrheit Puppen waren und entsprechend versuchten, ihn zu kontrollieren. Viele Ereignisse, vor allem aus "Perry Rhodan Neo 50: Rhodans Weg", erhalten dadurch eine vollkommen neue Bedeutung. Und es motiviert auch dazu, sich die bisherigen Romane nochmal durchzulesen, mit dem neuen Wissen im Hinterkopf.
Doch nicht nur die Enthüllungen sorgen dafür, dass das Buch so gelungen ist. Auch die Perspektive von Tankin ist interessant. Seine Motivationen, sein Hass auf seinen Schöpfer, werden glaubwürdig dargestellt. Er ist, pardon, ein Mistkerl, der sich - zu Recht - viel auf sich selbst einbildet. Er schaut auf die anderen herab und manipuliert sie so lange, bis sie seinen Wünschen gehorchen.
Seine Perspektive verdeutlicht, wie die Puppen vorgehen. Und auch, dass sie losgelöst von Calibsos Befehlen agieren können. Stellt sich die Frage, ob er der einzige ist, oder ob auch andere seiner Art ähnlich fühlen?
Übrigens ist das Ende der Geschichte ein wahrer Cliffhanger. Mal sehen, wie lange es dauert, bis die Veränderung bei einer bestimmten Person auffallen wird. Und was für Auswirkungen dies auf die Serie hat.
"Spur der Puppen" ist eine Art "Gamechanger" für "Perry Rhodan Neo". Zum ersten Mal seit langer Zeit ist der Redakteur gespannt, wie es mit der Reihe weitergehen wird. Und, auch das ist eine Premiere, zum ersten Mal erhält ein Roman der Reihe die Bewertung "Klassiker" mit dem "Splashhit". Eine sehr gut geschriebene Geschichte!
Fazit:
Mit "Spur der Puppen" schreibt Christian Montillon einen wahren Gamechanger für "Perry Rhodan Neo". Das Buch gefällt von Anfang bis Ende. Vor allem die neue Perspektive bezüglich es Leben von Perry Rhodan selbst ist faszinierend. Man fühlt sich bemüßigt, mit dem neuen Wissen erneut alle alten Romane noch mal zu lesen. Doch auch neben den Enthüllungen gibt es positives zu berichten. Vor allem die Handlungsebene mit Tankin gefällt, da die Figur gut dargestellt wird. Kurzum: Ein genialer Roman, den man unbedingt lesen sollte.
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