Perry Rhodan Neo 72: Epetrans Vermächtnis
Story:
Vor 6000 Jahren wurde Epetran da Ragnaari vom Imperator damit beauftragt, herauszufinden, wieso die Erfolgsquote bei der Extrasinnaktivierung gesunken ist. Dabei stößt der alte Arkonide auf ein uraltes Geheimnis. Und in der Handlungsgegenwart dringt der Regent von Arkon in die Elysische Welt ein, während Perry Rhodan vor Sergh da Traffon flüchtet.
Meinung:
"Epetrans Vermächtnis" ist ein besonderer "Perry Rhodan Neo"-Roman. Zum einen ist er das Ende der aktuellen Staffel, zum anderen ist es der erste Band, der von zwei Autoren gleichzeitig geschrieben wurde. Eine solche Zusammenarbeit ist auch in der Erstauflage eine Seltenheit, wodurch das "Neo"-Werk von Robert Corvus und Oliver Plaschka natürlich besondere Aufmerksamkeit verdient. Übrigens wird mit der nächsten Ausgabe die Kooperation der beiden fortgesetzt.
Vor 6000 Jahren lebte Epetran da Ragnaari. Ein hochintelligenter Wissenschaftler, der sich so seine Gedanken über die Arkoniden und ihr Schicksal macht. Er sieht die Gefahr, dass die Gesellschaft seiner Rasse wieder einen Einbruch erleben wird, dieses Mal aber so schlimm, dass sie sich davon nicht so schnell erholen wird. Eines Tages wird er von dem Imperator beauftragt, nach Iprasa zu reisen, um dort herauszufinden, wieso die Effektivität der Extrasinnaktivierung von 50 auf 25% gefallen ist.
Auf Iprasa angekommen stößt der Wissenschaftler auf eine in Traditionen erstarrte Welt. Es werden nur stumpf Bewegungen abgespult und Knöpfe gedrückt. Was das bewirkt, ist unklar. Und so macht sich Epetran an die Arbeit. Zusammen mit seinem Sohn Saparei stößt er dabei auf Geheimnisse, die vieles in Frage stellen, woran er bislang glaubte.
Es ist wieder soweit. Erneut steht ein Staffelfinale ins Haus. Erneut werden nur wenige Fragen beantwortet, sondern stattdessen neue aufgemacht. Doch gleichzeitig sind die Dinge dieses Mal anders. Denn schon jetzt ist klar, das die Handlung und damit das Antwortpotential mindestens in der nächsten Ausgabe fortgesetzt werden. Weshalb zum ersten Mal innerhalb der "Neo"-Reihe dieser Kritikpunkt flachfällt!
Überhaupt stellt sich dieser sonst so übliche Frust beim Lesen nicht ein. Denn Robert Corvus hat gemeinsam mit Oliver Plaschka eine Geschichte geschrieben, die von Anfang bis Ende fesselt. Dabei stellt sich die Frage nach der Arbeitsteilung. Geht man davon aus, was Herr Corvus im "Perry Rhodan"-Forum geschrieben hat, dann hat er vermutlich sich hauptsächlich um die Epetran-Handlungsebene gekümmert. Worauf man jedoch nicht kommen würde, wenn man diese Information nicht hätte. Daher Kompliment an die Autoren.
Epetran selbst wird von Robert Corvus herrlich verschroben dargestellt. Ein echtes Genie, gleichzeitig jedoch auch etwas weltfremd. Wie er mit seiner Umwelt interagiert, ist einfach nur schlichtweg gelungen! Er allein ist schon der Grund dafür, sich diese Ausgabe zu kaufen.
Doch er allein ist kein Grund dafür, wieso man einen Blick riskieren sollte. Denn gleichzeitig werden viele Andeutungen eingebaut. Und zwar solche, die vor allem Erstauflagen-Leser erkennen dürften. Dazu gehört auch die Entdeckung, die Epetran gemeinsam mit seinem Sohn Saparei auf Iprasa macht.
Große Kritik gibt es an diesem Band nicht zu äußern. Vielmehr sind es kleinere Mankos, die in der Summe dafür sorgen, dass der Roman nicht ganz so gut gefällt. Zum einen wird immer mehr und mehr klar, wie undurchdacht das Epetran-Archiv an sich ist. Ohne groß zu spoilern wirkt vor allem die Begründung und Ausführung unlogisch. Und auch Sergh da Traffons Agieren wirkt unlogisch und unerklärlich. Für einen bestimmten Moment agiert er nicht so skrupellos, wie sonst.
Doch von diesen Mankos mal abgesehen, hat man es hier mit einem guten Roman zu tun. "Reinschauen"!
Fazit:
"Epetrans Vermächtnis" ist das Gemeinschaftswerk von Robert Corvus und Oliver Plaschka. Beide Autoren schreiben eine Geschichte, die zwar nicht alle Fragen beantwortet, aber zumindest das Interesse an der nächsten Ausgabe erweckt. Sie ist außerdem von Anfang bis Ende unterhaltsam. Epetran selber wird von den Autoren als herrlich verschroben dargestellt und gleichzeitig werden viele Andeutungen eingebaut, die in späteren Ausgaben hoffentlich zur Geltung kommen. Allerdings gibt es einige kleinere Mankos. Das Epetran-Archiv an sich wirkt immer noch nicht vollkommen zu Ende gedacht und Serghs Aktionen passen nicht zu seiner sonstigen Skrupellosigkeit.
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