Perry Rhodan Neo 57: Epetrans Geheimnis
Story:
Perry Rhodan und seine Freunde sind in Arkon angekommen. Doch ihre Mission ist noch nicht zu Ende. Denn sie müssen immer noch Epetrans Archiv finden, was nicht so einfach wird.
Meinung:
Man ist versucht, zynisch zu kommentieren, dass es auch langsam Zeit wurde. Endlich sind Perry Rhodan und Co. im Arkon-System angekommen, nach einer längeren Odyssee. Doch natürlich sind sie noch längst nicht am Ziel ihrer Pläne, das wäre sonst auch zu einfach. Stattdessen stoßen sie auf neue Schwierigkeiten, denen sich Perry Rhodan-Vielschreiber Christian Montillon in "Epetrans Geheimnis" widmet.
Endlich gelangen Perry Rhodan und seine Freunde im Arkon-System an. Doch zu Atlans Überraschung hat es sich seit seinem letzten Aufenthalt vor 10000 Jahren stark verändert. Aus dem Dreier ist ein Vierersystem geworden. "Arkon" wird diese neue Welt genannt, und sie ist geheimnisumwittert. Doch die Spur führt nicht auf diesen Planeten, sondern nach Iprasa, wo die Ark Summia-Prüfung stattfindet. Perry und Belinkhar, begleitet von Chabalh sollen sich dieser unterziehen. Die anderen sollen bei den Iprasa-Nomaden nachforschen, ob sie etwas über das Epetran-Archiv wissen.
Doch die Prüfung erweist sich als große Herausforderung. Perry scheidet schon zu Beginn aus und Belinkhar kommt nur mit Mühe und Not weiter. Und während der Terraner sich im Umfeld etwas umhört, versuchen andere Fraktionen die Mehandor scheitern zu lassen.
Es war im Prinzip vorhersehbar, dass die Ankunft im Arkon-System nicht automatisch die Lösung aller Probleme bedeutet. Das wäre auch zu einfach. Stattdessen darf man sich als Leser vermutlich auf mehrere Romane einstellen, in denen Perry und Co. nach dem Epetran-Archiv fahnden und dabei möglichst versuchen, nicht aufzufallen.
Doch wenn die nachfolgenden Romane so gut ausfallen, wie der vorliegende, dann versprechen dies spannende und unterhaltsame Stunden zu werden, die man mit dem Lesen verbringt. Denn der Autor schafft es mit "Epetrans Geheimnis" einem einen guten Vorgeschmack auf kommende Ereignisse zu bieten. Dabei ist seine Ausgabe an Ereignissen nicht gerade arm!
Sehr schön ist, das Belinkhar im Vordergrund der Handlung steht. Die Mehandor hat man in den letzten Ausgaben kennen- und lieben gelernt, und möchte sie nicht mehr missen. Und das wird nach den Ereignissen von "Epetrans Geheimnis" wohl nicht mehr so schnell geschehen. Denn was ihr wiederfährt, katapultiert sie förmlich in die vorderste Linie der Handlungsträger.
Eindrucksvoll beschreibt der Autor die unterschiedlichen Prüfungen, denen sie sich unterziehen muss. Vor allem die zweite Herausforderung verdeutlicht, über was für ein Moralempfinden die Mehandor verfügt. Aber auch ihre direkte Gegenspielerin wird von Herrn Montillon hervorragend charakterisiert. Sie mag zwar die Antagonistin sein, doch kann man ihre Argumente nachvollziehen. Sie ist nicht platt, wie andere ihrer Art.
Doch nicht nur Belinkhar hat einiges zu tun. Praktisch jedes Mitglied von Perrys Gruppe hat mindestens eine Szene, in der er oder sie im Vordergrund steht und die Handlung bestimmt. Sei es Atlans Erstaunen über die Veränderungen in seinem Heimatsystem oder Ishys Abenteuer bei den Taa und Iprasa-Nomaden, man hat nicht das Gefühl, das hier irgendeine Figur unterbeschäftigt wäre.
Doch die vierte Welt des Arkon-Systems und die Geheimnisse, die sie umgeben, sind wieder typisch Frank Borsch! Es sind neue Rätsel und Fragen, die einem bereits bestehenden Haufen hinzugefügt werden. Antworten darf man vorerst nicht erwarten. Falls denn überhaupt jemals welche kommen!
Es ist das zweite Mal, dass "Perry Rhodan Neo" eine "Klassiker"-Wertung erhält. Und es ist das zweite Mal, dass ausgerechnet Frank Borschs Handlungsvorgabe eine Spitzen Auszeichnung verhindert. So hat man es leider mit einem "Klassiker" mit Schönheitsfehler zu tun.
Fazit:
Christian Montillon ist nicht zu stoppen. Neben seiner Arbeit für die Erstauflage liefert er auch regelmäßig Geschichten für "Perry Rhodan Neo" ab. Und die vorliegende "Epetrans Geheimnis" ist seine bislang beste. Der Autor macht aus der Situation das allerbeste und stellt dabei besonders Belinkhar in den Vordergrund der Handlung. Eindrucksvoll schildert er die Prüfungen, denen sie sich die Mehandor unterziehen muss. Aber auch die Gegenspielerin wird gut und glaubwürdig dargestellt. Überhaupt kriegt jede Figur mindestens eine Szene, in der sie etwas zur Handlung beiträgt. Schade nur, dass mal wieder keine Fragen geklärt werden, sondern nur neue aufgeworfen werden. Doch die Schuld daran liegt im Exposee von Frank Borsch.
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