Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl's Diner
Story:
Sie sind Freundinnen, die durch dick und dünn gehen und gegangen sind: Odette, Clarice und Barbara Jean. Sie werden die Supremes genannt. Und eines Sommers werden ihre Leben auf den Kopf gestellt.
Meinung:
Wenn man "Freunde fürs Leben" hat, dann ist dies nicht nur eine bloße Phrase. Es bedeutet, dass man zueinander steht, egal was kommt. Genauso, wie es bei den drei Freundinnen in Edward Kelsey Moores Debütroman "Mrs. Roosevelt und das Wunder von Earl's Diner" der Fall ist.
Der Autor wurde 1960 in Indianapolis, Indiana, USA geboren. Er studierte an der Indiana University und der State University in New York Musik und Cello. Als Hauptberuf ist er Musiker, der bereits schon im Chicago Philharmonie-Orchester gespielt hat. "Mrs. Roosevelt und das Wunder von Earl's Diner" ist sein Debüt-Roman. Vorher hat er allerdings bereits diverse Kurzgeschichten geschrieben.
Sie werden die Supremes genannt: Odette, Clarice und Barbara Jean. Drei schwarze Frauen, alle drei über 50 und beste Freundinnen, und das schon seit Kindheitsbeinen an. Ihr Leben verläuft in geordneten Bahnen, und nichts scheint den Ablauf zu stören. Bis Big Earl, der Inhaber von Earl's Diner stirbt.
Odette kriegt dies als erstes mit. Denn sie kann Geister sehen und mit ihnen kommunizieren. Und schon bald wird das Leben der drei durcheinander gewirbelt. Clarice kann es eines Tages nicht mehr ertragen, wie ihr Mann Richmond sie ständig belügt und betrügt. Und Barbara Jean zerbricht fast an dem Unfalltot ihres Ehemannes, der alte Wunden wieder aufreißt. Und als ob das nicht alles schon genug wäre, kriegt Odette auch noch Krebs. Es wird ein heißer Sommer in Leaning Tree, ihrem Heimatdorf. Und am Ende wird nichts mehr so sein, wie zuvor.
Es ist alles andere als einfach, einen Roman zu schreiben, der sowohl komisch ist, als auch tragisch. Es ist eine feine Balance notwendig, um weder das eine Element zu dominant erscheinen zu lassen, als auch weder das andere. Edward Kelsey Moore ist dieser Akt problemlos gelungen. Er lässt es sogar einfach wirken!
Dabei schreibt er einen Roman, der leichtfüßig daherkommt, sich jedoch nicht davor scheut, auch große Themen anzusprechen. Und so findet man Abschnitte vor, die sich um Rassismus oder der Emanzipation drehen. Doch dominieren diese nicht das Buch. Es sind lediglich Handlungselemente die dazu dienen, das Leben der Protagonisten abwechslungsreich zu gestalten.
Und diese Figuren werden von Edward Kelsey Moore wunderbar lebendig dargestellt. Jede der drei Supremes ist auf ihre eigene Art und Weise unverwechselbar. Jede hat ihre eigenen Probleme, und muss damit umgehen. Alleine schaffen sie es nicht, sondern nur gemeinsam. Der Roman ist damit auch ein Loblied auf die Freundschaft geworden, ohne das es klischeehaft wirkt.
Gleichzeitig ist die Handlung aber auch teilweise sehr lustig geschrieben. Allein die Eskapaden der Geister, die Odette sieht, sorgen für Schmunzler. Mrs. Roosevelt beispielsweise ist ziemlich versoffen, was manchmal zu amüsanten Momenten führt. Dann ist da auch noch die Nebenfigur Minnie, die von sich selbst glaubt, eine Wahrsagerin zu sein. Nur, dass ihre Prophezeiungen nie eintreffen. Was sie trotzdem nicht davon abhält, es weiterhin zu versuchen.
Es ist die Mischung aus all diesen Elementen, die dafür sorgt, dass man, wenn man einmal anfängt zu lesen, nicht mehr aufhören kann. Man wird in den Bann der Handlung gezogen, und einem Wechselbad der Emotionen unterzogen. Man wird lachen und man wird auch weinen. Doch am Ende wird man wohl befriedigt das Buch schließen, in der Gewissheit, dass man so eben einen "Klassiker" gelesen hat. Und deshalb verdient der Roman auch den "Splashhit"!
Fazit:
Mit seinem Debütroman "Mrs Rossevelt und das Wunder von Earl's Diner" verbindet der Autor Edward Kelsey Moore Humor und Tragik auf eine charmante Art und Weise. Das Buch kommt trotz der traurigen Elemente wunderbar leichtfüßig daher und die Figuren werden lebendig dargestellt. Der Roman ist ein Loblied auf die Freundschaft, ohne klischeehaft zu wirken. Aber auch die Nebencharaktere können überzeugen, was vor allem daran liegt, dass sie eine Quelle des Humors sind. Kurz: Ein Band, den jeder lesen sollte!
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