Perry Rhodan Neo 11: Schlacht um Ferrol
Story:
Die GOOD HOPE wird über Ferrol abgeschossen und Perry und seine Leute können sich gerade so retten. Doch die Situation ändert sich nicht zum Guten. Sie sind quer über den ganzen Planeten versprengt und müssen versuchen, sich in einer fremden und teilweise auch feindlichen Umgebung durchzuschlagen. Fest steht nur eins: Am Ende werden nicht alle überleben.
Meinung:
Wie es scheint, hat die "Perry Rhodan Neo"-Serie ihren eigenen Stil gefunden. Wirkte die erste Staffel noch etwas unausgegoren, kann man von der bisherigen zweiten schon sagen, dass sie im Vergleich spannender und mitreißender ist. Das liegt unter anderem daran, dass sie aus der Erstauflage bekannte Elemente aufgreift, sie jedoch ausführlicher und teilweise auch anders erzählt. Besonders für Altleser ist dies interessant.
Die GOOD Hope wird über Ferrol abgeschossen. Mit Mühe und Not gelingt es den Teleportern Ras Tschubai und Tako Kakuta einen Großteil der Besatzung zu retten. Nur Thora bleibt zurück. Sie kann nicht mehr gerettet werden und stirbt anscheinend beim Absturz. Die Überlebenden sind in zwei Gruppen über den Planeten versprengt. Und einige von ihnen sind schwer verletzt. Die Gruppe von Perry Rhodan macht sich auf den Weg, um sich mit dem Thorta zu treffen, dem Oberhaupt der Ferronen. Doch schnell muss er erkennen, dass er auf einheimische Hilfe angewiesen ist.
Auf der Erde versucht Homer G. Adams hinter das Geheimnis des Begriffes Besun zu gelangen. Zu diesem Zweck lockt er einen der Fantan-Leute an. Gemeinsam bereisen sie den Planeten, wo der Terraner dem Außerirdischen die kulturelle Vielfalt seiner Heimat zeigt. Doch erreicht er sein Ziel, oder führt ihn sein Begleiter an der Nase herum?
Wie bereits oben geschrieben ist die aktuelle Handlung von "Perry Rhodan Neo" besonders für Altleser interessant. Denn sie können den Plot mit den damaligen Heften vergleichen. Das Autorenteam der Serie, vor allem Michael Marcus Thurner, der nach "Schule der Mutanten" seinen zweiten Roman beisteuert, konzentriert sich darauf, die Ereignisse der Erstauflage aufzugreifen, sich grob an ihr zu orientieren und dann einen ausführlichen, etwas anderen Handlungsfaden zu spinnen.
Merkte man dies in der letzten Ausgabe an der Darstellung der Fantan-Leute, so sind es dieses Mal die Erlebnisse von Perry Rhodan und seinen Leuten auf Ferrol. Ausführlich wird dargestellt, wie belastend diese fremde Welt ist. Mit einer Gravitation, die fast um die Hälfte höher ist, als die irdische sowie den für die Menschen gefährlichen Keime stellt sich das Überleben als schwieriger heraus, als ursprünglich gedacht. Vor allem auch deshalb, weil die Mutanten ihre Kräfte nicht so häufig einsetzen können, wie gehofft.
Das macht diese Handlungsebene sehr spannend, ebenso wie die ausführliche Darstellung der verschiedenen Ferronen und ihrem jeweiligen Stamm. Auf die Terraner wartet keine einheitliche Welt, wie man es sonst aus der SciFi kennt, sondern ein Volk, welches nur eins gemeinsam hat: Den Respekt vor dem Thort, dem Oberhaupt ihrer Welt. Ansonsten sind sie grundverschieden und mögen untereinander nicht sehr. Parallelen zur Menschheit sind sicherlich erlaubt.
Und größtenteils liest man die Geschichte mit Vergnügen. Doch gibt es auch Abstriche. Der Autor schafft es einfach nicht, Perry Rhodan zu darzustellen, dass man ihm den großen Visionäre und Anführer abnimmt. Man hat den Eindruck, dass wenn er den Mund öffnet, nur Pathos daraus kommt. Ironischerweise gibt es eine Szene im Band, wo der Titelheld sich dies selbst auch eingesteht. Was aber an der Sache an sich nichts ändert.
Auch der Handlungsfaden von Homer G. Adams und dem Fantan überzeugt nicht. Die Schilderung fängt zwar gut an, und es ist super, dass Adams endlich mal näher charakterisiert wird. Doch schon bald driftet sie ins kitschige ab, was zu einem Finale führt, das die gute Handlung vorher negativ überstrahlt.
Und so ist der Gesamteindruck gemischt. Einerseits macht der Roman Spaß, andererseits hat er aber auch deutliche Schwächen. Dennoch, man sollte "Reinschauen" und es nicht bereuen.
Fazit:
Michael Marcus Thurners "Schlacht um Ferrol" bietet viel interessanten Lesestoff. Die Art und Weise, wie Perry und seine Leute sich auf der fremden Welt behaupten wirkt durchdacht und gleichzeitig mitreißend. Auch die Charakterisierung der Ferronen überzeugt. Leider ist Perry Rhodan immer noch ein Charakter, der nicht wirklich überzeugt. Es fehlt ihm das Anpackende, was ihn in der Erstauflage auszeichnet. Ebenso enttäuscht die Handlungsebene um Homer G. Adams, die zwar gut anfängt, jedoch schon bald ins kitschige abdriftet.
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