Zu viele Flüche
Story:
Nessy ist die Haushälterin des dunklen Magiers Margle. Als dieser eines Tages versucht, sie umzubringen, schlägt dieser Versuch fehl. Stattdessen kommt er selber ums Leben und seine Hausangestellte, eine Koboldin, erbt sein Schloss. Und zwar mitsamt allen Insassen, wie dem Ungeheuer-unter-dem-Bett oder dem Gehirn im Einmachglas.
Meinung:
Wer kümmert sich um die Schlösser von mächtigen Zauberern? Wer sorgt dafür, dass sie ungestört ihren Aktivitäten nachgehen können und dabei auf Dinge wie Saubermachen oder Kochen verzichten? Natürlich eine Schar an dienstbaren Geistern. Und was passiert, wenn der Herr und Meister auf einmal aus dem Leben scheidet? Die Antwort liefert "Zu viele Flüche".
Der Roman stammt aus der Feder von A. Lee Martinez. Er wurde 1973 in El Paso, Texas, USA geboren und hat die Gadsden High School in New Mexico besucht. Seit 2005 schreibt er Bücher, die sich vor allem an Jugendliche und Junggebliebene richten. Insgesamt Acht Bände und fünf Kurzgeschichten sind erschienen. Fünf seiner Erzählungen sind ebenfalls hierzulande herausgekommen.
Nessy ist Koboldin und die Haushälterin des dunklen Magiers Margle. Sie muss einerseits versuchen das Schloss mit all seinen Bewohnern in Ordnung zu halten, als auch verhindern, dass sie ihrem Meister auf die Nerven geht und von ihm umgebracht wird. Ihr leuchtet es ein, dass das eines Tages geschehen wird, doch hofft sie, dass dieser Augenblick noch lange in der Ferne ist. Allerdings ist diese Hoffnung vergebens. Ihr Herr will ein Ungeheuer erschaffen, das über große Kräfte verfügt. Und es braucht dazu ein Opfer, was Nessy sein soll. Nur läuft etwas falsch und er wird zur Opfergabe.
Damit ist die Koboldin auf einmal Herrin des Schlosses. Das ist nicht eben eine einfache Aufgabe, wimmelt es doch nur so vor verfluchten Kreaturen und Monstern. Einige mögen ja nett sein, wie beispielsweise Echo, von der nur die Stimme existiert. Doch es existieren noch andere. Da sind zum Beispiel ein skelettierter Serienmörder und ein Biest, das Jagd auf Untote macht. Und als ob das nicht genug wäre, taucht auf einmal eine machtgierige Zauberin auf, die es auf das Schloss absieht. Und das gilt es zu verhindern.
"Zu viele Flüche" ist vor allem eins: Ein vergnügliches Buch mit witzigen Einfällen. Das fängt schon mit dem Ausgangsszenario an. Nessy ist stolz auf ihre Arbeit, weiß aber gleichzeitig, dass sie ihren Herrn nicht verärgern darf. Zu Beginn ist sie direkt unterwürfig und schicksalsergeben. Als er sie umbringen will, akzeptiert sie das widerstandslos.
Doch schließlich ändert sich ihr Leben und sie trägt auf einmal noch mehr Verantwortung als bisher. Dies verändert sie. Sie wird aufrechter, mutiger und auch gerissener. Sie nimmt die Dinge nicht mehr kampflos hin, sondern bemüht sich, auf ihre eigene Art und Weise, das Schicksal zu verändern.
Das ist nicht einfach, wenn man es mit einer ominösen Tür-am-Ende-der-Halle zu tun hat, einer gefährlichen Kreatur, die im Schloss umherirrt oder einer machtgierigen Hexe. Und Letztere ist die größte Bedrohung für den gefundenen Frieden. Man hat es hier mit einer Frau zu tun, die die gefahrvollsten Gefahren spielend elimeniert. Ein Monstrum, was Margel mühsam gefangen nehmen konnte, wischt sie im Vorbeigehen beiseite.
Der Roman ist humorvoll, was auch an den verrückten Einfällen liegt, die Martinez hatte. Da ist zum einen ein Silbergnom, der die vielen Rüstungen und Waffen polieren muss, ohne jemals fertig zu werden. Oder das Ungeheuer-unter-dem-Bett, welches im Grunde genommen nur eine Geschichte vorgelesen haben möchte. Wiederholt muss man lachen oder grinsen, weil es dem Autoren erneut gelang, eine besonders witzige Stelle zu schreiben.
Gleichzeitig ist das Buch ebenso spannend geschrieben. Man fiebert mit, wie Nessy versucht, ihre Freiheit und ihre Heimat zu verteidigen. So flott wird man den Band nicht aus der Hand legen können, weil man einfach wissen will, wie die Handlung ausgeht.
Und so kann man auch nur zu einem Urteil kommen: "Klassiker"!
Fazit:
"Zu viele Flüche" ist ein vergnügliches Buch aus der Feder von A. Lee Martinez. Der Roman birst förmlich vor vielen verrückten Ideen, die der Autor konsequent umsetzt. Wiederholt muss man lachen oder wenigstens grinsen. Gleichzeitig ist der Band auch äußerst spannend und die Protagonistin sympathisch.
|