Perry Rhodan Taschenheft 7: Chandris Welt
Story:
Auf einem fernen Planeten erwacht ein Terraner. Er wird von der einheimischen Intelligenzform, den Anen, aufgenommen und gesund gepflegt. Dabei entdeckt er, dass er sein Gedächtnis verloren hat. Und so macht er sich bald auf, das Geheimnis seiner Herkunft zu lösen.
Meinung:
Es ist erstaunlich, wie wenig Autorinnen im Laufe der Zeit "Perry Rhodan" geschrieben haben. Zwar sind im Science Fiction-Genre traditionell mehr Männer als Schriftsteller aktiv als Frauen. Doch hat sich dies in den letzten Jahren verbessert.
Susan Schwartz war in der Zeit, in der sie für die Serie schrieb, nicht nur die beste Autorin - was auch daran lag, dass sie damals die einzige ihres Geschlechts im Team war - sondern konnte auch zu den besten Schriftstellern von "Perry Rhodan" allgemein gezählt werden. Uschi Zietsch, wie sie mit richtigen Namen heißt, wurde 1961 in München geboren und lebt derzeit im Unterallgäu. Sie leitet den Fabylon-Verlag, der es sich zum Ziel gesetzt hat, deutschsprachige, fantastische Literatur zu fördern.
Auf einer fremden Welt erwacht ein Mensch. Er weiß nicht, wie er dorthin gekommen ist, noch was mit ihm passiert ist. Er ist verletzt und wird bald darauf von fremden Wesen, die sich Anen nennen, gefunden. Sie nehmen sich seiner an und pflegen ihn gesund. Und schon recht bald kann er sich revanchieren, als er das Dorf seiner Retter vor dem Angriff gefährlicher Räuber rettet.
Doch seine Vergangenheit lässt ihm keine Ruhe. Und so bricht er bald in Begleitung einiger guter Freunde auf, um den Ort zu finden, wo er ursprünglich gefunden wurde. Ihr Weg ist lang und beschwerlich, doch lohnt sich die Mühe. Denn schon bald entdeckt Chandri, wie er von den Anen inzwischen genannt wurde, ein Plakat, auf dem eine Person zu sehen ist, der er verblüffend ähnelt. Ist er in Wahrheit Perry Rhodan?
Jeder Beitrag, den Susan Schwartz zur Perry Rhodan-Reihe geleistet hat, ist ein Highlight. Und "Chandris Welt" steht dem in nichts nach. Es gelingt der Autorin innerhalb der wenigen Seiten des Planetenromans eine Geschichte zu schreiben, die absoluten Spaß macht beim Lesen.
Das fängt schon mit der Darstellung von Chandri an. Seine Identitätssuche wirkt glaubwürdig, ebenso sein Umgang mit den Anen. Er ist nicht der stereotype Weltraumheld, der mit Hilfe von moderner Technologie seinen Rettern überlegen ist, und sich so ihres Danks sicher sein kann. Er muss sich auf seine Intelligenz verlassen, damit sie ihm hilft, auf der Welt zu überleben.
Und auch die Darstellung jener ist Frau Schwartz gelungen. Es ist eine Welt, die fremdartig und doch vertraut zugleich wirkt. Einige Lebensformen weisen Charakteristika bekannter Erden-Tiere auf. So wirken die Anen wie wolfsähnliche Zentauren.
Auch verzichtet die Autorin darauf, eine Liebschaft in die Geschichte einzubauen. Chandri ist "nur" ein guter Freund jener Lebewesen. Dies ist jedoch in solchem Maße, dass einige von ihnen ihm ohne zu Zögern bei seiner Suche nach seiner wahren Identität helfen wollen.
Und so liest man eine packende Reise-Geschichte, mit einigen Überraschungen. Der Roman ist ein wahrer Page-Turner geworden, den man nicht so einfach aus der Hand legen kann. Und genau deshalb ist dies ein "Klassiker".
Fazit:
"Chandris Welt" ist die Neuauflage eines alten Planetenromans der langjährigen Perry Rhodan-Autorin Susan Schwartz, der gleichzeitig auch ihre Klasse aus Autorin beweist. Die Geschichte ist mitreißend und es ist schön, dass Chandri sich nur auf seine Intelligenz und Freunde verlassen kann, um zu überleben. Aber auch die Darstellung der fremden Wesen weiß zu gefallen. Absoluter Pflichtkauf.
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