Jenseits GmbH 1: Lieber Tod als Teufel
Story:
Das Leben von Calliope Reaper-Jones verändert sich von Grund auf, als ihre Erinnerungen zurückkehren. Denn sie ist die Tochter des Todes, sein Erben und ihr Vater wurde entführt. Nun soll sie seinen Posten antreten, muss jedoch zuvor noch drei Aufgaben erledigen. Dies wäre kein Problem, wenn sie sich nicht auch noch mit dem unglaublich attraktiven Daniel herumschlagen müsste, seines Zeichens Protegè des Teufels, und ebenfalls ein Anwärter auf den Posten ihres Dads.
Meinung:
Was würdest du tun, wenn du das Kind einer ganz besonderen Person bist? Nicht Gott, nicht Teufel, sondern schlicht und ergreifend der Tod ist dein Vater. Würdest du dich dazu bekennen, oder lieber versuchen, deine eigene Existenz aufzubauen? Calliope Reaper-Jones hat sich für letzteres entschieden und ist jetzt eine eher schlecht bezahlte Sekretärin. Zusätzlich hat sie sich durch einen Zauberspruch jegliche Erinnerung an ihre Familie genommen. Doch dann überschlagen sich die Dinge: Sie erfährt, dass ihr Erzeuger mitsamt dem Vorstand seiner Firma entführt wurde und dass sie seine Nachfolge antreten soll.
Eigentlich möchte Calliope nicht, doch um ihre Familie vor dem sterblichen Leben zu retten, denn sie, ihre Eltern und ihre Geschwistern sind unsterblich, willigt sie schließlich ein. Um die Nachfolge jedoch endgültig zu regeln hat sie drei Aufgaben innerhalb einer bestimmten Zeitfrist zu erledigen. Und außerdem macht Daniel, ein sehr sexy aussehender Protegè des Teufels, ihr den Posten streitig. Doch die Krönung des Ganzen ist, dass sie schon recht bald die Hauptverdächtige in der Entführung ist. Sie steht also unter jeder Menge Druck.
Mit "Jenseits GmbH" liefert der Lyx-Verlag das Solo-Debüt von Amber Benson hier in Deutschland heraus. Sie ist vor allem Fans der TV-Serie "Buffy: The Vampire Slayer" bekannt, in ihrer Rolle als Tara, die Liebe von der besten Freundin der Titelheldin, Willow. Doch nicht nur im Fernsehen ist die Schauspielerin aktiv, sondern auch als Autorin. Sie hat vorher einige Bücher gemeinsam mit Christopher Golden geschrieben, sowie einige Comics.
Ihr Solo-Debüt findet ausgerechnet in dem Genre "Romantic Fantasy" statt, in dem aktuell sehr viele Autoren sich darum bemühen, erfolgreich zu sein. Und um aus dieser Menge an Konkurrenten hervorzustechen, lässt Amber Benson zwar diverse mythische Figuren in ihrer Geschichte auftauchen, doch der Fokus liegt eindeutig auf Calliope und der Tatsache, dass sie die Tochter des Todes ist. Des Weiteren wird der Plot mit jeder Menge Humor gewürzt.
Denn Calliope mag zwar vieles sein, aber eine typische Heldin ist sie absolut nicht. Sie stolpert eher durch die Geschichte, als dass sie selbst die Zügel der Handlung in die Hand nimmt und den Weg bestimmt. Darin liegt auch ein Großteil des Humors begründet, dass sie nämlich eher unbeholfen wirkt und des Öfteren den Tränen nahe ist.
Des Weiteren trifft sie immer wieder auf äußerst attraktive Männer, zu denen sie sich zugezogen fühlt. Das Wort "sexy" fällt in dem Zusammenhang mit dem anderen Geschlecht sehr oft. Doch was bei den ersten paar Malen noch lustig wirkt, ist schon ab der Hälfte des Romans nervig.
Denn leider schafft es Amber Benson nicht, rechtzeitig einzusehen, wenn ein Witz schon fast zu Tode genutzt wurde. Dies trifft auf die sexy Männer und ihre Wirkung auf Calliope zu, aber auch auf die Weinerlichkeit der Heldin. Sie muss nun nicht unbedingt zum Frühstück Stahlnägel essen, aber ein wenig mehr Rückgrat hätte ihr nicht geschadet.
Aber auch der Plot um die Entführung ihres Vaters mag nicht wirklich überzeugen. Zwar wird diese Tat immer wieder erwähnt, doch so richtig wirklich arbeitet die Autorin nicht auf eine Auflösung des Vorfalls hin. Sie wird zwar präsentiert, wirkt aber stark an den Haaren herbeigezogen, weil sie schlicht und ergreifend nicht aufgebaut wurde.
Für Fans mag das Buch sicherlich interessant sein, doch der Rest sollte sich einen Kauf lieber überlegen.
Fazit:
Amber Bensons Solo-Debüt "Jenseits GmbH 1: Lieber Tod als Teufel" ist leider ein ziemlicher Reinfall. Die Protagonistin wirkt eher unfähig, beim Humor werden Gags zu oft wiederholt, um überzeugend zu wirken, und dasselbe gilt auch dafür, dass nahezu alle Männer, denen Calliope, die Tochter des Todes, begegnet "sexy" sind. Zwar sind die Grundzüge der Handlung interessant, doch die Autorin macht einfach daraus zu wenig. Schade!
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