Anansi Boys
Story:
Fat Charlies Vater ist tot. Das ganze währe vielleicht eine
ganz normale traurige Sache, wäre da nicht die Tatsache, das Charlies Vater
niemand anderes als der alte afrikanische Spinnengott Anansi ist. Und als ob
das nicht bereits genug Überraschung wäre, stellt sich auch noch heraus, das
Charlie einen Bruder hat, der auf den Namen Spider hört und anscheinend über
unglaubliche Fähigkeiten verfügt. Und ehe Charlie weiß was los ist, ist Spider
bereits in seinem Leben und krempelt es vollkommen um. Und am Ende ist nichts
mehr so, wie es vorher war.
Meinung:
Das Buch wird als Fortsetzung von American Gods beworben,
was eigentlich vollkommen falsch ist. Es hat mit American Gods nur am Rande
etwas zu tun, man kann es eher als eine Art Spin-Off bezeichnen.
Und es ist ein verdammt gutes Spin-Off. Bei American Gods
war das Problem, das die Hauptfigur eher ein Spielball diverser Kräfte war,
anstatt selber zu bestimmen. In diesem Buch ist das anders.
Fat Charlie erinnert anfänglich an den Protagonisten von
Neil Gaimans Erstlingswerk, Neverwhere. Er ist ein durchschnittlicher Mensch,
der in einem Job sitzt, der ihm eigentlich keinen Spaß macht. Seine Freundin
ist eher die dominierende in der Beziehung. Das ganze ändert sich, als Fat
Charlies Vater stirbt und er erfährt, dass er einen Bruder hat.
Und ab dem Moment, wo Spider ins Spiel kommt, nimmt das Buch
richtig Fahrt auf. Spider ist schon fast so etwas wie der Gegenentwurf von Fat
Charlie. Dank seiner von dem göttlichen Vater geerbten Fähigkeiten und seines
sorglosen Lebens dominiert er recht schnell Fat Charlies Leben und beginnt es
umzukrempeln. Ab diesem Moment beginnt die Handlung sich zweizuteilen.
Ein Teil beschäftigt sich mit Charlies Versuch, sein altes
Leben Zurückzugewinnen. Dabei entdeckt er einige Wahrheiten über sich, die
seine Beziehung zu seinem Bruder in ein neues Licht tauchen. Gleichzeitig wird
er unwissentlich in eine uralte Fehde verwickelt, die von seinem Vater
angefangen wurde. Die Entwicklung, die Fat Charlie durchmacht, die ihn reifen
lässt, sind mit die besten Seiten im Buch. Auch, wie sich sein Liebesleben
entwickelt, liest sich grandios, auch wenn es teilweise doch extrem
vorhersagbar ist.
Der andere Teil beschäftigt sich mit Spider, der bald
entdeckt, dass sein sorgloses Leben sich schnell dem Ende nähert. Dadurch, dass
er Fat Charlies Leben gegen den Willen seines Bruders übernimmt und ändert,
bringt er auch die Personen in Bedrängnis, die er liebt.
Und so wird das Buch von dem Kontrast zwischen den beiden
Brüdern bestimmt und davon wie sich ihr beider Leben ändert. Denn es ist ein
modernes Märchen, was man liest. Ein für Neil Gaimans Verhältnisse sogar recht
harmloses Märchen, da blutige und grausame Szenen nur noch vereinzelt
auftreten.
Fazit:
Das beste Neil Gaiman Buch. Für alle Fans von Neil Gaiman
und Leser moderner Märchen.
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