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HALO - Jäger in der Dunkelheit

Story:

Nachdem ich vor einiger Zeit für Splashbooks bereits den ebenfalls dem HALO-Universum entsprungenen Roman „Frisches Blut“ rezensieren durfte, bekam ich nun die Gelegenheit den nächsten Roman der unabhängig voneinander existierenden Geschichten zu lesen.

Microsoft hat mit dem HALO-Franchise seit dem ersten Teil auf der XBOX-Classic eine starke Marke aufgebaut, die neben zahlreichen Fortsetzungen auf der hauseigenen Konsole auch zunehmend Lesefutter für Fans des Spiels im Speziellen oder SciFi-Leser im Allgemeinen bietet. Wie „Frisches Blut“ so kann auch der vorliegende Roman „Jäger in der Dunkelheit“ separat gelesen werden. Alle wichtigen Zusammenhänge werden verstanden, die atmosphärische Dichte dürfte jedoch für Serienveteranen etwas größer sein.

Zum Autor
Peter David ist kein Neuling wenn es um Romane zu großen Marken geht. Seit mehr als 20 Jahren schreibt der in New York lebende Autor alles was rund um Filme und Comics geschrieben werden kann dabei sind SciFi-Marken wie Star Trek, Babylon 5 und Battlestar Galactica. Beste Voraussetzungen also für eine spannende Geschichte rund um Spartaner, Blutsväter und die namensgebenden Halos.

Im Jahr 2555…
…haben sich die Menschheit und die Allianz (ein ehemals gigantisches und nun langsam zerfallendes Bündnis verschiedener Alien-Völker) darauf eingelassen erst einmal friedlich in der Galaxie zu koexistieren anstatt sich auszurotten. Da die Wunden auf beiden Seiten noch sehr frisch sind, gestaltet sich der Friede noch etwas holperig. Irdische Wissenschaftler finden auf einem der Halos (riesige, künstliche, sternengroße Gebilde, die von einer übermächtigen, längst verschollenen Rasse als Rückzugspunkte und Superwaffen in einem erschaffen wurden) einen Countdown. Eine herunterzählende elektronische Stimme scheint das Ende der bewohnten Galaxie anzukündigen. Plötzlich stehen die Allianz und die Menschheit vor einem gemeinsamen Problem.

Man kommt zu dem Schluss, dass der Countdown nur auf der Arche angestoßen und demzufolge auch nur dort gestoppt werden kann. Die Arche war der Schauplatz der epischen Heldentaten des Master Chiefs (hier haben Spieler einen Vorteil). Alle Hebel werden in Bewegung gesetzt um noch einmal zu dieser größten und ältesten Installation der Blutsväter zurückzukehren. Die Menschheit schickt kluge Köpfe und Spartaner zusammen mit Eliten der Allianz auf eine waghalsige Mission.

Durch ein weiteres Blutsväter-Artefakt in Form eines Portals reist das ungewöhnliche Team zur Arche und versucht den Countdown aufzuhalten. Dabei stößt die Gruppe auf mehr als eine Überraschung.



Meinung:

Spannung von der Stange?
Zugegeben, die Geschichte erscheint vertraut: Einander verfeindete Fraktionen raufen sich im Angesicht einer größeren Gefahr zusammen und stellen sich einem für jeden Einzelnen übermächtigen Feind gemeinsam. Im Laufe des Martyriums werden zunächst bestehende Ressentiments endlich überwunden und ganz abgesehen davon, dass die drohende Gefahr abgewendet wird, steht man sich danach etwas näher als vor dem ganzen Schlamassel.

Soweit so bekannt, allerdings muss man Peter David zu Gute halten, das er einerseits sein Handwerk versteht also gekonnt einen Spannungsbogen aufbaut, der mich persönlich bis zum Ende des Buches ohne größere Durststrecken hat dranbleiben lassen und sich zum Anderen tief in die schillernde Welt des Halo-Universum gestützt hat um seinen Lesern eine plastische Welt schildern zu können.

Eine bunte Truppe
Die Gruppe die loszieht um den für die gesamte Galaxie todbringenden Countdown zu beenden besteht auf Seiten der Menschen aus einigen Wissenschaftlern, Marines verschiedenster Rangstufen und den für alles was mit HALO zu tun hat obligatorischen Spartanern. Diese getunten Menschenkrieger bildet auch das Rückgrat der Spiele. Mehr über deren Training und Fähigkeiten erfährt man übrigens in dem Roman „Frisches Blut“. Die Allianz schickt ihrerseits einige ihrer fähigsten Krieger mit einige der sogenannten Eliten. Der Name ist dabei Programm den körperlich stehen diese riesigen Kampfmaschinen mit einigen optischen Anleihen aus dem Insektenreich den Spartanern in nichts nach und das mag schon etwas heißen. Abgesehen von den offensichtlichen körperlichen Unterschieden gibt es viele ideologische und auch wenn ganz klar die Geschichte im Vordergrund steht, so gibt es doch immer wieder auch spannende Szenen abseits des Hauptplots.

So berichtet eine der menschlichen Hauptfiguren von ihrer Faszination für die Sang`Heili (die Rasse zu denen auch die Eliten gehören) und deren Sprache, die so weit geht, dass sie quasi eine Backpacking-Reise durch deren Hinterland unternommen hat, während sich die stoischen Krieger auf der anderen Seite darüber wundern, welche Grimassen Menschen beim Lachen schneiden oder sich fragen warum man sich setzen sollte, dann sei man schließlich weniger kampfbereit. Auf keinen Fall fehlen darf natürlich auch einer der fliegenden Ingenieure. Vielleicht die faszinierendsten Gestalten im HALO-Universum. Auch dessen Kommunikation und Eigensinn tragen zu komischen Momenten trotz all der Spannung bei.

Geschickt nutzt der Autor die lustig anmutenden Zwischenspiele um Zeit zum Durchatmen vor schnelleren Sequenzen zu geben und den Charakteren Plastizität zu verleihen. Für meinen Geschmack hätte es etwas mehr davon sein dürfen. Die eine oder andere Rückblende oder Gespräche wie man zu dem wurde was man ist, hätten der Tiefe der Protagonisten gut getan.

Gegen jede Chance
Der Weg zur Arche ist keine Butterfahrt und so stellt man sich als Leser darauf ein, dass es unweigerlich Verluste bei der Gruppe geben wird. Es ist nicht Game of Thrones also darf man hoffen, dass zu zumindest einige das Finale überleben. Dennoch wird vom Autor klar gemacht, dass eine gute Portion Glück mitspielen muss, wenn das Schicksal allen Lebens nicht durch Jahrtausende alte Superwaffen besiegelt werden soll.



Fazit:
War HALO mag, sollte unbedingt zugreifen, denn Geschichte ist spannend und entführt in die Tiefen der Arche und der Geheimnisse der Blutsväter. Wer SciFi mag und keine Vorbehalte gegen HALO hegt, wird hier ebenfalls spannende Unterhaltung finden aber vielleicht wirken die Charaktere etwas blass ohne die Bilder aus den Spielen im Hinterkopf.

HALO - Jäger in der Dunkelheit - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Peter David
HALO - Jäger in der Dunkelheit
Erscheinungsjahr: 21.03.2016



Autor der Besprechung:
David Weigel

Verlag:
Panini Books

Preis:
€ 14,99

ISBN:
978-3833232619

416 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Schlüssige Story im HALO-Universum
  • Sangheili und Menschen arbeiten zusammen und es wirkt glaubhaft
  • Für Fans und Einsteiger gleichermaßen lesbar
  • Spannende Geschichte mit überraschenden Wendungen
Negativ aufgefallen
  • Für EInsteiger wären ein paar Beschreibungen der "Charakterklassen" gut gewesen
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Rezension vom: 17.07.2016
Kategorie: Science Fiction
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