Dark Space: Die Menschheit ist verloren
Story:
Die Menschheit ist auf einen Feind gestoßen, der sie überwältigt hat. Jetzt befindet sie sich in einem Gebiet, dass der dunkle Raum genannt wird. Und dort wird eines Tages der Pilot Ethan Ortane in einen Auftrag verwickelt, der sein Leben stark verändert.
Meinung:
Wenn ein Roman als "Bestseller aus den USA!" angekündigt wird, herrscht eine gewisse Skepsis vor. Denn das klingt nach Lobhudelei für ein Roman, der dieses Lob vielleicht nicht verdient hat. Denn nicht alles, was sich woanders gut verkauft hat, kann auch hierzulande überzeugen. Daher darf man gespannt sein, wie sich Jasper T. Scotts "Dark Space: Die Menschheit ist verloren" schlagen wird.
Der Roman ist der Auftakt zu einer Trilogie. Der nächste Teil wird Anfang September ebenfalls im Piper-Verlag herauskommen.
Japser T. Scott ist das Kind südafrikanischer Eltern und wusch in Kanada auf. Lange Zeit war ein hungernder Künstler und hielt sich mit zahlreichen Jobs über Wasser. Bis er alles auf eine Karte setzte und mit "Dark Space" einen Erfolg landete.
Im Laufe der Jahre ist die Menschheit immer weiter ins Weltall vorgedrungen. Immer mehr Welten wurden kolonisiert und es schien so, als ob sie alleine wäre. Bis sie auf die insektenhaften Sythianer trafen. Die innerhalb kürzester Zeit die Menschen an den Rand des Untergangs brachten, so dass am Ende die Überlebenden in den Dark Space flohen, eine lebensfeindliche Umgebung irgendwo in der Galaxie.
Dort lebt auch der Pilot Ethan Ortane. Er hat während der Flucht in den Dark Space seine Familie verloren und lebt seitdem nur noch als Söldner. Eines Tages erhält von dem Gangsterchef "Big Brainy" Brondi einen ungewöhnlichen Auftrag. Er soll sich Undercover auf das Schlachtschiff Defiant schleichen, das der Sitz der letzten regulären Gesetzesvertreter in dem Gebiet ist. Doch ob er dies wirklich durchziehen wird, steht auf einem anderen Blatt Papier.
Die Menschheit am Rande des Abgrunds. Feinde, die ihnen überlegen sind. Ein Mann, der das Zünglein an der Waage ist. Das sind die Erwartungen, mit denen man den Roman anfängt.
Stattdessen erhält man ein Buch, in dem die Dinge anders sind. Zwar ist der Ort, wo sich die Menschheit befindet, alles andere als lebensfreundlich. Doch scheint die Not nicht allzu groß zu sein, jedenfalls für die, die sich dort bestens eingerichtet haben.
Und zu diesen gehört Ethan Ortane definitiv nicht. Er ist kein Han Solo, kein Draufgänger. Er hängt an seiner verschollenen Familie und ist dafür sogar bereit, seine attraktive Co-Pilotin Alara zu verstoßen. Ein Dickschädel, wie er im Buche steht. Und gerade deshalb auch so sympathisch. Man kann seine Motive nachvollziehen, ja man fühlt sogar mit ihm mit. Er kein Held, sondern wird nur eher widerwillig in seine besondere Rolle auf Grund der Umstände gezwungen.
Das der Roman überzeugt liegt aber auch am Gegenspieler. "Big Brainy" Brondi macht seinem Namen alle Ehre. Er ist gerissen und nicht zu unterschätzen. Er agiert wirklich intelligent und unberechenbar. Seine Aktionen machen ihn so hassenswert. Doch gleichzeitig wird man ihn deswegen auch respektieren. Einen besseren Feind für seinen Erstlingsroman hätte sich Jasper T. Scott nicht einfallen lassen können.
Der Band entwickelt sich rasant. Mit nur 263 Seiten Länge ist das auch kein Wunder. Doch das Ergebnis ist ein spannender Roman, den man so schnell nicht aus der Hand legen wird. Denn wiederholt fällt Jasper T. Scott etwas ein, mit dem man nicht gerechnet hat.
Und deshalb ist dieses Buch auch so ein "Klassiker" und hat den "Splashhit" verdient.
Fazit:
Mit "Dark Space: Die Menschheit ist verloren" ist dem Autor Jasper T. Scott ein grandioses Debütwerk gelungen. Sein Protagonist Ethan Ortane ist kein glänzender Held und sein Gegenspieler "Big Brainy" Brondi nicht zu unterschätzen. Die Handlung entwickelt sich rasant und unvorhersehbar weiter. Man wird diesen Roman so schnell nicht aus der Hand legen können.
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