Der Turm von Avempartha: Riyria 2
Story:
Ein neuer Auftrag wartet auf Royce und Hadrian. Das mittellose Mädchen Thrace bittet sie in ihrer Heimat ein Ungeheuer zu erschlagen. Doch schon bald wird klar, dass diese Mission mehr ist, als auf dem ersten Blick.
Meinung:
Der Auftaktband zur "Ryria"-Reihe von Michael J. Sullivan war eher Durchschnitt. Umso größer die Erwartungshaltung an den zweiten Band. Dieser hört auf den Namen "Der Turm von Avempartha" und ist bereits seit einiger Zeit erhältlich.
Der Dieb Royce und der ehemalige Söldner Hadrian bilden das Duo Ryria. Sie übernehmen diverse Aufträge und leben damit im Prinzip gut. Doch ihre nächste Mission ändert alles.
Denn das mittellose Mädchen Thrace heuert sie an. Ihr Heimatdorf wird von einer geheimnisvollen Bestie überfallen und sie sind die einzige Hoffnung, die sie hat. Im Prinzip scheint diese Mission klar zu sein. Bis das Duo auf den Zauberer Esrahaddon trifft. Und schon bald klar wird, dass mehr hinter der Affäre steckt, als die beiden dachten.
Mit "Der Turm von Avempartha" wendet sich Michael J. Sullivan einem Plot zu, der sich mehr wie Standardfantasyliteratur liest. Woran nichts verkehrt ist, da dadurch der Roman doch im Vergleich zum Vorgänger sehr an Spannung gewinnt. Man wird dieses Buch nicht so schnell zur Seite legen.
Standardmäßig ist, dass das Duo Ryria an einen Auftrag gerät, der sich schon bald als mehr entpuppt, als sie es ursprünglich gedacht haben. Die Story entwickelt sich angenehm unvorhersehbar und macht Spaß zu lesen. Das liegt vor allem an den Charakteren und wie sie interagieren.
Klar ist, dass es schon allein Spaß macht, Royce und Hadrian alleine zu lesen. Die beiden werden einfach unglaublich gut dargestellt und ihre Wortgeplänkel sind auch sehr unterhaltsam geschrieben. Doch sobald auch andere Charaktere hinzukommen, wie zum Beispiel Esrahaddon, dann wird es so richtig genial! Es macht dann einfach Spaß, sich jeden einzelnen Wortwechsel ausführlich durchzulesen.
Dabei nimmt sich der Autor die nötige Zeit, um das Dorf in dem Thrace lebt, in aller Ausführlichkeit vorzustellen. Die Bewohner leben richtig und man merkt an, wie sehr die Existenz des Ungeheuers, das sie nach und nach dezimiert, stört. Gleichzeitig baut Michael J. Sullivan auch einen Kontrast zwischen den Bauern und den Figuren ein, die eine höhere gesellschaftliche Schicht haben.
Dabei kommen die Vertreter von letzterem meistens schlecht davon. Sie wirken arrogant und selbstvergessen. Sie vergessen die Nöte der einfachen Leute und konzentrieren sich lieber auf ihre eigenen Pläne. Das Fußvolk ist da nur hinderlich und ihr Ableben wird billigend in Kauf genommen.
Dass der Gegenspieler eine Art Drache ist, der durch eine magische Klinge getötet werden muss, erinnert natürlich auch an einen typischen Fantasy-Plot. Wird allerdings in diesem Fall auf eine spannende Art dargestellt. Und endet überraschend.
Allgemein muss man sagen, dass dieses Buch sich wie eine Art Übergang liest. Der Autor wollte bestimmte Subplots anfangen und musste dafür die Figuren quasi bewegen. Was allerdings nicht verkehrt ist, da das Endergebnis eine spannende Story ist.
Deshalb ist dieses Buch ein "Klassiker" und ein "Splashhit"
Fazit:
Michael J. Sullivans "Der Turm von Avempartha: Ryria 2" ist im Vergleich zum Vorgänger eine enorme Steigerung. Es macht Spaß, das Geplänkel der Figuren untereinander zu lesen, ebenso wie auch die Handlung Spaß macht. Die mag zwar sich wie Standard-Fantasykost lesen, ist aber hervorragend geschrieben. Elemente, wie die detaillierte Darstellung des Lebens der Dorfbewohner oder das überraschende Ende sorgen dafür, dass man den Roman genießen wird.
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