Der schwarze Regen: Hamburg Rain 2084 Prequel
Story:
Im Jahr 2084 sind die Pole der Erde geschmolzen. Die Menschheit hat sich in ihre Städte zurückgezogen, die unter einem ewigwährenden Regen liegen. Städte, wie zum Beispiel Hamburg.
Meinung:
"Hamburg Rain 2084" ein sogenanntes E-Book-Serial, dessen erste Staffel sechs Romane umfassen wird. Jeden Monat wird eine Geschichte erscheinen. Das offizielle Prequel ist allerdings bereits seit August draußen und hört auf den Namen "Der schwarze Regen".
Geschrieben wurde diese Kurzgeschichte von Rainer Wekwerth. Er ist unter anderem für seinen preisgekrönten Labyrinth-Zyklus bekannt. Neben seiner Schreibtätigkeit coacht er Autoren und Schreibschüler, ist Ehemann und Vater einer Tochter. Er lebt mit seiner Familie im Stuttgarter Raum.
Im Jahr 2084 sind die Pole auf der Erde abgeschmolzen. Ein steter Regen geht seitdem auf den Planeten nieder. Und die Menschen haben sich in abgekapselte Städte geflüchtet. Megametropolen wie Hamburg. Wobei es hier eine klare soziale Einteilung gibt. Wer kann, der lebt ganz oben, wo es sauber und ordentlich ist. Wer hingegen arm ist, der lebt unten, unter dem Erdboden, wo teilweise die Stahlträger vor sich hinrosten.
Als eine prominente Person in den unteren Ebenen gefunden wird, wird der Polizist Josh Banner mit der Ermittlung beauftragt. Die Spur deutet auf einen Syntanten hin, eine künstliche Lebensform. Doch das kann nicht sein, da diese Wesen eine Bedrohung für die Bewohner der Stadt Hamburg.
Es ist ein interessantes Setting, dass sich der Autor für das Ebook-Serial hat einfallen lassen. Und es ist ein Setting mit viel Potential für interessante Geschichten. Schon allein der soziale Gegensatz zwischen denen die oben leben, die reichen, schönen und mächtigen, und denen die unten leben, die Armen und vom Leben gebeutelten Leute.
Die erste Geschichte gibt schon einen Vorgeschmack, wie sich das auswirken könnte. Denn die Polizei scheint ihren Wirkungsbereich nicht auf alle Ebenen der Stadt ausdehnen zu können. Alles was in den Minusebenen existiert, ist ein Ort an den sich die Hüter des Gesetzes nur unter extremsten Umständen vorwagen. Und alles was in den oberen Etagen ist, kann nur mit einer Sondererlaubnis besucht werden.
Auch die Hintergrunddetails der Stadt, die man liest, klingen vielversprechend. Matrixhexen und Syntanten erinnern etwas an Universen wie Shadowrun. Man kann es kaum erwarten, bis diese Begriffe mit mehr Hintergrunddetails gefüllt werden.
Doch leider ist die Geschichte an sich uninteressant. Sie packt einen nicht. Im Gegenteil: Sie ist langweilig und schon fast einschläfernd. Das Problem ist, dass der Autor versucht eine spannende Kriminalgeschichte innerhalb von wenigen Seiten zu erzählen. Und dabei gleichzeitig auch den Protagonisten zu charakterisieren. Er scheitert mit beiden Vorhaben auf der ganzen Linie.
Die Story wird viel zu sprunghaft erzählt. Man springt von Szene zu Szene und hat den Eindruck, dass die Geschichte zu hektisch erzählt wird, trotz Passagen, in denen nicht gehandelt, sondern erklärt wird. Man kommt einfach nicht zur Ruhe.
Und leider ist Josh Banner eine uninteressante Figur. Man wird nicht warm mit ihm, was auch an dem Fakt liegt, dass nicht er die Ereignisse kontrolliert, sondern sie ihn. Er bleibt überwiegend passiv und ein Sklave des Geschehens. Die Handlung ist nicht um ihn herum aufgebaut, sondern umgekehrt.
Und deshalb ist das Prequel "Für Zwischendurch" empfohlen.
Fazit:
Der Auftakt zum eSerial "Hamburg Rain", "Der Schwarze Regen" wurde von Rainer Wekwerth geschrieben. Der präsentiert ein Setting mit viel Potential, das beim Leser viel Interesse hervorrufen dürfte. Leider ist die Geschichte an sich uninteressant, sprunghaft erzählt und langweilig.
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