James Bond: Trigger Mortis
Story:
Nachdem James Bond Auric Goldfinger das Handwerk gelegt hat, genießt er mit Pussy Galore seine Zeit. Doch der nächste Auftrag lässt nicht lange auf sich warten. Und wird ihn wieder mit seinem Lieblingsfeind SMERSCH konfrontieren.
Meinung:
Es war für Cross Cult sicher der Mega-Coup überhaupt. Der neuste "James Bond"-Roman würde bei ihnen herauskommen. Eine wunderbare Ergänzung zu ihrem Programm, das sowieso schon durch die Neuauflage der Klassiker glänzt. Und so darf man sich auf "Trigger Mortis: Der Finger Gottes" freuen, geschrieben von Anthony Horowitz.
Der Autor wurde 1955 in Paddington, London, England geboren. Von Kindheitsbeinen an liebte er es zu lesen und wollte schon mit dem Alter von acht Jahren Schriftsteller werden. 1979 fing er mit dem Schreiben an und hat seitdem jede Menge Bücher geschrieben, die sich an Jung und Alt richten. Ebenso ist er auch Drehbuchautor fürs Fernsehen.
James Bond genießt seine Zeit mit Pussy Galore. Doch die Welt steht nicht still und schon erhält er bald seinen neuesten Fall. Er soll verhindern, dass ein Rennfahrer durch einen fingierten Unfall ausscheidet. Die Übeltäter sind Russen, Mitglied vom SMERSCH.
Doch dann stößt James Bond auf eine Verschwörung. Der geborene Koreaner Jason Sin arbeitet mit SMERSCH zusammen. Und die Verschwörer haben Übles voll. Erneut wird James Bond voll und ganz gefordert.
Die letzten modernen James Bond-Romane waren zwar durch die Band weg, aber auch wiederrum keine Überflieger. Im Gegenteil: Sie hatten diverse Makel, wobei "Carte Blanche" besser war als "Solo". Dadurch ist die Erwartungshaltung an "Trigger Mortis" natürlich enorm hoch. Und kann Anthony Horowitz diese erfüllen?
Zumindest hat er prominente Unterstützung. Denn ein Teil des Buches basiert auf Drehbüchern und Ideen, die Ian Fleming damals für eine potentielle TV-Serie schrieb. Doch auf Grund des Erfolgs des ersten Kinofilms, kam es nie zur Umsetzung der Fernsehreihe und die Konzepte verstaubten, ehe sie Flemings Erben wieder entdeckten und Horowitz zur Verfügung stellten.
Das Buch atmet natürlich eindeutig den Geist des berühmten Erfinders von 007. Horowitz ahmt den detailbesessenen Schreibstil perfekt nach, was in diesem Fall kein Fehler ist. Im Gegenteil: Es passt zu der Geschichte und dem Zeitgeist, in dem sie spielt. Es würde befremdlich wirken, wenn diese Story, die so kurz auf "Goldfinger" folgt, einen modernen Schreibstil hätte.
Anthony Horowitz führt derweil mit Jason Sin einen interessanten Antagonisten ein, der intelligent und kaltblütig agiert. Er toleriert keine Fehler und bestraft diese mit dem Tode. Wobei er seinen Opfern immer noch eine gewisse, kleine Chance lässt. Es ist eine faszinierende Persönlichkeit, vor allem deshalb, weil man die Motivation für seine Aktionen nachvollziehen kann. Hier wird auf ein dunkles Kapitel der amerikanischen Militärgeschichte angespielt.
Doch auch das Bond Girl Jeopardy Lane braucht sich nicht zu verstecken. Von Beginn an wird sie auf einem ähnlich hohen Intellekts Niveau dargestellt, wie 007. So rettet sie James oft genug das Leben. Sie ist selbstständig und selbstbewusst. Eine würdige Nachfolgerin von Pussy Galore.
Wobei der Umgang mit dieser leider enttäuschend ausfällt. Sie trägt im Prinzip kaum was zur Handlung bei, wird zu einer Damsel in Distress und dann einfach so aus der Handlung geschrieben, ohne dass sie eine Chance hat, mehr zum Plot beizutragen. Besser wäre es gewesen, sie erst gar nicht mit einzubauen.
Es ist schade, dass auch dieser Roman nicht überzeugt. Wobei Anthony Horowitz von allen neuen Bond-Romanen der letzten Jahre der Beste ist, auch wenn am Ende die Wertung auf ein "Reinschauen" hinausläuft.
Fazit:
"Trigger Mortis" ist einer der besten neuen Bond-Romane. Anthony Horowitz orientiert sich im Schreibstil an Ian Fleming, der übrigens auch Grundideen für die Story lieferte. Jason Sin ist dabei ein überragender Antagonist, genauso wie Jeopardy Lane eine vom Intellekt her gleichberechtigte Frau ist. Schade nur, das Pussy Galore so lieblos behandelt wird und dann entsprechend rausgeschrieben wird.
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