Conan - Band 4: Die Original-Erzählungen
Story:
Ein Komplott bringt den König Conan in Gefangenschaft. Während sein Königreich ums Überleben kämpft, wird er von einem Sklavenmädchen befreit. Und so kann er seine Rache planen und durchführen.
Meinung:
Von Beginn an waren die "Conan"-Geschichten von Robert E. Howard überwiegend Kurzgeschichten. Doch im letzten Band, der hier besprochen wurde, waren die Stories schon merklich länger. Und jetzt mit "Band 4" der "Original-Erzählungen" liegt der erste richtige Roman mit dem Barbaren vor.
Eine Gruppe von Verschwörern erweckt einen uralten Magier wieder zum Leben. Er soll ihnen helfen, die Macht in Aquilonien zu erlangen. Und dabei gleichzeitig natürlich König Conan zu stürzen.
Der erste Teil ihres Planes geht auf. Sie können den Barbaren kidnappen und Gefangensetzen, woraufhin Chaos in dem Königreich ausbricht. Doch legt der Magier die Verschwörer rein und auch Conan wird von einem Sklavenmädchen befreit. Doch eh der Barbar sich rächen kann, muss er ein mystisches Artefakt beschaffen.
Wer "Die Stunde des Drachen" liest, dem kommen viele Elemente der Story bekannt vor. Vieles erinnert an "Den Phoenix auf dem Schwert", die allererste "Conan"-Story überhaupt. Heißt das, dass die Story damit schwach ist, oder gar uninnovativ?
Beileibe nicht. Es mag zwar sein, das Robert E. Howard bestimmte Elemente wiederverwendet. Doch darum herum bastelt er eine spannende Story. Vor allem erhält man den Eindruck, dass er wie befreit schreiben kann. Er nutzt den Platz, den ihm dieser Roman bietet.
Vor allem der Gegenspieler Xaltotun profitiert davon. Er entpuppt sich als gefährlich. Sehr gefährlich. Er ist niemand, den Conan einfach so niederschlagen und mit seinem Schwert töten kann. Er ist intelligent, gewieft und mächtig. Wie er nach und nach die Leute auschaltet, die ihn wieder zum Leben erweckt haben, ist beeindruckend. Von allen bisherigen Conanfeinden ist er der beeindruckendste. Und für den Barbaren auch der herausforderndste, da er nur mit einem bestimmten Artefakt besiegt werden kann.
Damit ist auch klar, dass die Geschichte keine typische Conan-Erzählung ist. Der Barbar muss erst auf eine Art Quest gehen, ehe er wieder dem nachgehen kann, was er am besten kann: Mit Schwert und Kraft das Böse besiegen. Es ist eine für diese Figur unübliche Erwartung, die jedoch Robert E. Howard perfekt löst.
Interessant ist auch der Blick auf Aquilonien. Howard vergisst dieses Reich nicht, sondern zeigt, wie sehr Conans Präsenz für Stabilität sorgte. Seine Freunde versuchen zwar, ihn zu ersetzen. Scheitern damit jedoch, trotz aller Anstrengungen. Sie sind einfach keine Barbaren, wie ihr König.
Die Extras müssen selbstverständlich ebenfalls erwähnt werden. Dieses Mal gibt es ein ausführliches Exposee sowie diverse Anmerkungen. All dies ist das Salz in der Suppe dieses so gelungenen Buches.
Erneut kann Robert E. Howard begeistern. Deshalb ist dieses Buch ein "Splashhit" und ein "Klassiker".
Fazit:
Band 4 der "Original-Erzählungen" von Conan bietet zum ersten Mal einen ganzen Roman aus der Feder von Robert E. Howard. Und es ist eine sehr gute Story, auch wenn sie aus einigen Versatzstücken zusammengesetzt sein scheint. Die Story beeindruckt durch viele gute Charaktere, vor allem der Gegenspieler Xaltotun. Dadurch wird der Barbar gezwungen, Wege zu gehen, die für ihn eher untypisch sind. Auch, wie Aquilonien sich mit dem Fehlen von Conan wandelt, gefällt. Und die Extras sind ohnehin ein Muss!
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