Conan - Band 3: Die Original-Erzählungen
Story:
Conan der Barbar ist zurück. Und dieses Mal muss er zum einen sein Geschick als Anführer einiger Räuber beweisen. Allerdings ebenso sein Durchhaltevermögen, als er gefoltert wird.
Meinung:
Und die Reise durch Robert E. Howards "Conan"-Geschichten gehen weiter. Und wie auch beim Vorgängerband wurde die Vorlage auf zwei Bücher aufgeteilt. Allerdings nicht sinnlos, da die dazugehörigen Extras, wie zum Beispiel Plots oder Entwürfe im jeweils passenden Band zu finden sind.
Die einzige bemerkbare Veränderung im Vergleich zu den Vorgängerteilen sind die Illustrationen. Mark Schultz hat große Dienste geleistet und wird jetzt durch Gary Gianni ersetzt. Der Amerikaner wurde für seine Illustrationen viele Male ausgezeichnet. Der Unterschied zwischen den beiden ist dabei wie zwischen Tag und Nacht. Denn Giannis Zeichnungen erinnern an die Zeit, als die Conan-Geschichten ursprünglich erschienen sind, ohne jedoch allzu altmodisch zu wirken. Es passt einfach zu dem Band.
Der König von Vendhya stirbt. Und daran sind böse Magier schuld. Seine Schwester, genannt Die Devi, will Rache für seinen Tod. Doch ihr Plan funktioniert alles andere als gut, als sie von einem Banditenanführer entführt wird. Sein Name lautet Conan.
Im Königreich Khauran kommt es zu einem heimlichen Umsturz. Die Königin Taramis wird von ihrer Schwester Salome gefangengenommen worden. Conan widersetzt sich dem Umsturzversuch, kann jedoch nichts ausrichten. Er wird gekreuzigt und damit zum Tode verurteilt. Doch der Barbar gibt nicht so schnell klein bei. Vor allem dann nicht, wenn er Rache nehmen will.
Es sind zwei unterschiedliche Geschichten, die in diesem Band präsentiert werden. Die eine wirkt wie eine klassische Conan-Story, in der der Barbar wieder mit der Zivilisation aneinander gerät und deren für ihn unverständliche Regeln und Gesetze. Die andere hingegen ist eher atypisch für den Charakter. Wieso und weshalb, darauf wird gleich noch eingegangen.
Die erste zeigt besonders schön eine Seite der Faszination der Conan-Geschichten. Man erkennt viele Namen von Völkern und Ländern wieder und kann sofort ungefähr einordnen, wo in der Weltgeschichte sich jetzt der Barbar befindet. Der Name Afghuli zum Beispiel erinnert natürlich an die Afghanen. Und an einem entsprechend gebirgigen Ort findet die Handlung auch statt.
Dabei ist das Schöne an dieser langen Geschichte, dass die Figuren, die in ihr auftauchen, eine wechselnde Gesinnung besitzen. Eine Dienerin der Devi ist in einem Moment noch folgsam, nur um dann im nächsten ihren Freund, einen Magier dazu animieren, ein Komplott anzustoßen, dass ihre Königin gefährdet. Diese Veränderung wird dabei logisch und nachvollziehbar erklärt. Sie ist nicht aus der Luft gegriffen.
Doch so gut diese Story auch ist, die andere ist besser. Das liegt vor allem daran, weil Conan in ihr eher eine Nebenrolle spielt. Nicht er kontrolliert das Geschehen, es findet um ihn herum statt. Mit interessanten Konsequenzen.
So wird die Königin nicht von Conan errettet, sondern von einer anderen Figur, die allerdings im Prinzip ein Nebencharakter ist. Der titelgebende Barbar selbst kann im Grunde nur am Rande dazu beitragen, das alles in Ordnung geht, was aber in diesem Fall perfekt funktioniert. Denn die entsprechenden Charakterisierungen wurden trotzdem unternommen und wirken auch glaubwürdig. Und es ist einfach mal eine nette Abwechslung von der Norm, dass der Held dieses Mal nicht Conan alleine ist.
Die Extras in diesem Band sind alle überzeugend. Das vielleicht wichtigste dabei ist der Plot und der Anfang einer weiteren Conan-Story, die allerdings nicht abgeschlossen wurde, weil sie nicht funktioniert. Aber so erhält man einen wunderbaren Einblick in den Entstehungsprozess einer Conan-Story.
Auch der dritte Band der Originalerzählungen ist hervorragend und ein "Klassiker". Den "Splashhit" hat sich diese Sammlung sowieso verdient.
Fazit:
Was soll man sagen? Auch Band 3 der "Originalerzählungen" von "Conan" ist gelungen. Es gibt zwei unterschiedliche Geschichten, die jede für sich hervorragend ist. Beide sind lang, aber überhaupt nicht langweilig. Man sieht eine Geschichte voller Wendungen und Plottwists, während in der zweiten Conan im Prinzip nur eine wichtige Nebenrolle spielt. Beide Stories sind gelungen und auch die Extras sorgen für Spaß.
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