Conan - Band 1: Die Original-Erzählungen
Story:
Vor langer Zeit war die Welt eine andere. Magie und Dämonen existierten. Und ein schwarzhaariger Barbar mit dem Namen Conan zog durch sie und erlebte sagenumwobene Abenteuer.
Meinung:
Der Name "Conan" dürfte vielen bekannt vorkommen. Vor allem in Kombination mit dem Autor Robert E. Howard dürfte es bei vielen klingeln. Schließlich ist die Figur eine der prominentesten des amerikanischen Autoren gewesen. Und jetzt bringt der Festa-Verlag die originalen Abenteuer in Form von "Conan Band 1 - Die Original-Erzählungen" noch einmal auf Deutsch heraus.
Dabei handelt es sich nicht um eine Neuübersetzung. Vielmehr ist der Inhalt nahezu 1:1 von dem 2003 erschienen, gleichnamigen Band übernommen, der damals von Heyne herausgebracht worden war. Die einzigen Unterschiede: Die Vorlage wurde, was eine kluge Entscheidung war, auf zwei Bände aufgeteilt, die man sowohl im Hardcoverformat, als auch broschiert kaufen kann. Und die neuen Ausgaben haben andere Cover erhalten. Ebenso gibt es jetzt die Extras, die alternativen Fassungen der einzelnen Stories, jetzt bereits am Ende des Bandes, wo sie auch mehr Sinn ergeben. Des Weiteren sind bei Festa auch weitere Ausgaben geplant, die sich auf die anderen Werke von Robert E. Howard konzentrieren, wie zum Beispiel Solomon Kane oder Kull. Man darf gespannt sein.
Robert E. Howard wurde 1906 in Peaster, Texas geboren. Ehe er mit seinen Geschichten Geld verdienen konnte, arbeitete er als Baumwollpflücker oder als Journalist. Er starb 1936 in Cross Plaines, Texas. Als seine Mutter in ein Koma fiel, aus dem sie wohl nie erwachen würde, beging er Selbstmord.
Was also ist das Markenzeichen von Robert E. Howards "Conan"? Wieso ist die Figur so beliebt, selbst heute, mehrere Jahrzehnte nach dem er das erste Mal herausgekommen ist? Die Antwort auf diese Fragen liefert dieses Buch.
Denn es ist vor allem die Vielfalt der Abenteuer, die man hier liest. Die Erzählungen sind chronologisch in Erscheinungsweise sortiert, die jedoch alle zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben von Conan stattfinden. Und man dürfte Kopfschmerzen kriegen, wenn man versuchen würde, die Geschichten in eine einigermaßen sortierte, zeitliche Reihenfolge zu bringen. Doch um ehrlich zu sein stört das nicht. Denn so weiß man nie, was einen in dem nächsten Abenteuer erwartet, was für zusätzliche, freudige Erwartung sorgt.
Der Band fängt bereits sehr stark an. "Im Zeichen des Phoenix" präsentiert einen Conan, der so gar nicht dem Klischee des herumwandernden Kriegers entspricht, wie man es aus den Filmen her kennt. Vielmehr handelt es sich bei ihm um einen König. Jemand, der trotz seiner Herkunft weiß, dass manche Entscheidungen nie leicht fallen. Und man erhält schon erste Hinweise darauf, dass er weitgereist ist. Etwa, wenn er eine Landkarte zeichnet, die Länder beinhaltet, die ein Freund von ihm bislang nur vom Hörensagen kannte.
Doch Howard hält sich nicht lange damit auf, diesen melancholischen Conan zu beschreiben. Vielmehr baut er schon bald die Elemente in die Geschichte ein, wegen denen der Charakter erst so berühmt wurde. Es geht um Mystik, übernatürliche Elemente. Conan erhält eine Prophezeiung und ein Hilfsmittel, um nicht nur im Kampf gegen allzu irdische Rebellen bestehen zu können, sondern auch, um einen übernatürlichen Dämon auszuschalten.
Die Story ist spannend geschrieben, wie so ziemlich alle von Howards Geschichten. Einen anderen Conan erlebt man in "Die Königin der schwarzen Küste". Hier wird er Pirat und gleichzeitig kommt hier auch noch eine gewisse Liebesgeschichte mit hinzu.
Und erneut zeigt sich das Können von Howard. Denn Belit, die Frau, in die sich Conan verliebt, wird als starke, autarke Person dargestellt, die die ihr untergebenen Piraten problemlos führen kann. Damit hat man es mit einer Frauenfigur zu tun, die für damalige Verhältnisse ungewöhnlich selbstständig war. Und sie ist keine Ausnahme, wie die anderen Erzählungen zeigen.
Nicht unerwähnt bleiben sollten die Illustrationen von Mark Schultz. Der US-Comickünstler hat früher unter anderem Aliens und seine eigene Serie Xenozoic Tales gezeichnet. Doch seine schwarz-weißen Zeichnungen tragen perfekt mit dazu bei, dass man diesen Band immer und immer wieder lesen möchte. Denn er haucht den Beschreibungen Howards Leben ein!
Dieser Band ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit". Wer schon immer Conan kennenlernen wollte? Jetzt hat er die Gelegenheit dazu!
Fazit:
Wer schon immer Robert E. Howards "Conan" lesen wollte, der hat jetzt die Gelegenheit dazu! Denn der Festa Verlag bringt die Geschichten des berühmten Autoren erneut heraus. Dabei lernt man die Faszination kennen, die diesen berühmten Barbaren auszeichnet. Die verschiedenen Stories zeichnen sich durch eine große Vielfalt aus. Mal ist Conan ein melancholischer König, mal ist er Pirat, der mit Belit, der Liebe seines Lebens, atemberaubende Abenteuer erlebt. Auch die Illustrationen von Mark Schultz sind hervorragend und tragen mit dazu bei, dass man diesen Band genießen wird.
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