Star Trek - Corps of Engineers 12: Schritt für Schritt
Story:
Keorgan ist eine Welt der Künste und der Künstler. Doch sie haben ein gewaltiges Computerproblem. Und um das zu lösen ist mal wieder das Ingenieurskorps der Föderation gefragt.
Meinung:
"Schritt für Schritt" ist eine außergewöhnliche "Star Trek: Corps of Engineers"-Geschichte. Denn die beiden Autoren Scott Ciencin und Dan Jolley haben nur dieses eine Mal zusammengearbeitet. Und während der Erstgenannte immerhin eine weitere Erzählung zum literarischen "Star Trek Universum" beisteuerte, hat der letztgenannte nichts weiter für Gene Roddenberrys Universum erschaffen.
Scott Ciencin wurde 1962 geboren. Er schrieb zahlreiche Romane, von denen diverse sein Co-Autor seine Ehefrau Denise Ciencin war. Er starb 2014 an einem Blutgerinnsel im Gehirn.
Dan Jolley hat in seinem Leben schon viel geschrieben. Comics wie "Bloodhound", Bücher wie das vorliegende "Corps of Engineers"-Buch, aber auch Videospiele. Letztere sind jetzt sein Haupteinkommen. So stammt die Geschichte von dem Game "Dying Light" aus seiner Feder.
Wer ein Künstler ist, den zieht es zur Welt Keorgan. Alles an ihr ist Kunst, sogar das Licht. Und doch braucht dieser Planet einen zentralen Computer, der alles steuert. Von der Föderation konnten sie keinen kriegen, weshalb sie sich von jemand anderen einen solchen Rechner holten. Mit fürchterlichen Konsequenzen, der jetzt ihre gesamte Heimat bedroht!
In ihrer Not wenden sie sich an die Föderation. Und die schickt einige Crewmitglieder der DaVinci. Soloman, Carol Abromwitz und Bartholomew Faulwell sollen sich um die Angelegenheit kümmern. Doch sie werden schon bald auf eine ungeahnte Art und Weise herausgefordert.
Nach dem in der letzten Ausgabe die gesamte Mannschaft im Fokus der Geschichte stand, konzentriert sich die Serie jetzt auf drei ausgewählte Mitglieder. Womit einem auch klar sein dürfte, dass diese Charaktere sich im Laufe der Handlung fortentwickeln.
Dabei geben die Autoren der Story einen etwas humorigen Anstrich, in dem sie den Subplot von Faulwells einzigartigen Kreationen einführen. Er selbst sieht diese als Kunstwerk. Und steht damit, sehr zu Belustigung der Leser, ziemlich alleine da.
Auch die Darstellung der Welt Keorgan gefällt. Alles an ihr ist Kunst. Und wenn ich schreibe "Alles", dann meine ich das auch. Hier wurde, für die Kürze des Textes, sich viel einfallen lassen, um einen glaubwürdigen Handlungsort darzustellen. Auf jeden Fall bleibt der Planet in bleibender Erinnerung.
Doch die Story hat einen gewaltigen Nachteil: Man hat das Gefühl, dass die Autoren sich nicht einig werden konnten, auf dem der Fokus der Geschichte liegen soll. Auf Soloman, der versuchen muss, mit einem fremden Computer zu interagieren, ohne seinen binären Partner. Auf Bartholomew Faultwell, der sich auf der Welt heimisch fühlt? Oder auf Carol Abromowitz und einem interessanten Aspekt ihrer Vergangenheit? Alles drei sind Figuren, die schon für sich alleine eine gesamte Handlung hätten tragen können. Doch hier in dieser kurzen Geschichte nehmen sie sich gegenseitig den Platz zum Atmen weg, weshalb unter dem Strich keine der beiden überzeugen kann.
Und noch etwas fällt negativ auf, weil es nicht stimmt. Es geht um die mangelnden, technischen Fähigkeiten der Bewohner von Keorgan. Doch angesichts ihrer vielen künstlerischen Werke und Projekte kann das einfach nicht stimmen, da diese ohne entsprechendes Wissen nicht möglich sind!
Das sorgt am Ende auch dafür, dass die Geschichte nur "Für Zwischendurch" etwas ist.
Fazit:
Scott Ciencin und Dan Jolley präsentieren gemeinsam "Star Trek: Corps of Engineers 12 - Schritt für Schritt". Und das Ergebnis ist ein gemischter Roman. Auf der einen Seite hat die Story einen humorigen Anstrich. Ebenso gefällt auch die Darstellung der Welt Keorgan. Doch andererseits hat man das Gefühl, das die Autoren nicht wussten, auf wen sie sie sich in der Geschichte konzentrieren sollten. Und es gibt einen deutlichen Widerspruch in der Story, der gewaltig stört.
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