James Bond 17: Der Kunstsammler
Story:
SPECTRE ist zurück. Die Terrororganisation, von der Bond glaubte, sie wäre ein für alle Mal erledigt, ist wieder aktiv. Und auch Blofeld, den 007 einst persönlich getötet hat, scheint wieder unter den Lebenden zu sein. Wie ist das möglich?
Meinung:
Nach dem erfolgreichen Auftakt "Kernschmelze" ist die Vorfreude an den nächsten "James Bond"-Roman aus der Feder von John Gardner besonders groß. Und jetzt liegt mit "Der Kunstsammler" eben jener Nachfolgeroman vor.
James Bond vereitelt eine Flugzeugentführung. Dabei findet er Beweise vor, das SPECTRE wieder aktiv ist. Eigentlich glaubte er, dass er diese Terrororganisation einst unschädlich gemacht hat und gleichzeitig ihren Boss Blofeld persönlich tötete, nachdem dieser einst seine Ehefrau umbrachte. Hat er sich geirrt?
Um dieser Frage nachzugehen wird er von seinem Arbeitgeber an den amerikanischen Partner ausgeliehen. Ihm zur Seite wird Cedar Leiter gestellt, die wunderschöne und toughe Tochter seines Freundes Felix Leiter. Und so brechen sie auf, um SPECTRE aufzuspüren und zu eliminieren. Doch ihre Feinde sind ihnen dicht auf den Fersen und versuchen alles, um sie aufzuhalten und zu töten.
Man kann es irgendwie nicht glauben. Blofeld ist zurück? Dabei hat James Bond diesen in "Man lebt nur zweimal" auf eine besonders deutliche Art und Weise getötet. Wie kann es sein, dass er also wieder zurück unter den Lebenden ist? Ist John Gardner in die Welt der Superhelden ausgewandert, wo der Tot keine permanente Bedeutung hat?
Gemach, gemach. John Gardner liefert mit dem Roman mehr als eindeutige Antworten auf diese Fragen. Und es handelt sich dabei um für die Geschichte passende. Man muss sich darauf gefasst machen, überrascht zu werden.
Wobei der Autor das mit diesem Buch sowieso von Beginn an tut. Jedes Mal zaubert er etwas aus dem Hut, was man nicht erwartet hat. Angefangen mit dem Wiederauftauchen von SPECTRE sowie der Einführung von Cedar Leiter gibt es wiederholt Augenblicke, in denen man vor Überraschung sprachlos ist.
John Gardner präsentiert außerdem eine Geschichte, in der sich die Ereignisse jedes Mal schier überschlagen. James Bond wird dabei oft genug gezwungen, zu reagieren anstatt zu agieren. Und wenn er mal den Fortlauf der Handlung bestimmt, dann dauert das nicht allzu lange.
Dabei sind die Gegner, die sich ihm entgegenstellen, durchaus einfallsreich, was die Fallen angeht, in die 007 läuft. Ein herabstürzender Fahrstuhl ist dabei noch harmlos, auch wenn er James Bond zum äußersten zwingt. Es ist spannend zu lesen, was die Agenten von SPECTRE sich alles einfallen lassen, um den Geheimagenten ihrer Majestät zu stoppen.
Gleichzeitig zeigt sich auch, dass John Gardner sich darauf versteht, starke Frauen zu schreiben. Cedar Leiter ist nämlich alles, nur nicht hübsches Beiwerk. Auch wenn James Bond die Hauptaction selber erledigt, hilft sie ihm tatkräftig und kann so selber ebenfalls einige Feinde eliminieren.
Man spürt außerdem eine knisternde, erotische Spannung zwischen den beiden. Denn natürlich ist James Bond von ihr fasziniert. Doch gleichzeitig hält er sich zurück, eben weil sie die Tochter seines alten Freundes Felix Leiters und es für ihn nicht richtig wäre, mit ihr zu schlafen. Was daraus wird macht einen weiteren Anreiz des Romans aus.
"Der Kunstsammler" ist ein weiteres Highlight John Gardners. Es ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".
Fazit:
"Der Kunstsammler" ist ein weiterer Klasse-Roman von John Gardner. Der Autor bringt SPECTRE und Blofeld zurück, allerdings auf eine Art und Weise, die man nicht erwartet hätte. Und so bietet das Buch jede Menge Überraschungen und Gegner, die einfallsreich sind. Mit Cedar Leiter ist außerdem eine toughe und selbstständige Frau mit dabei, zwischen der und Bond eine knisternde, erotische Spannung herrscht.
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