Star Trek - The Original Series 6: Die Glücksmaschine
Story:
Das Raumschiff Enterprise erhält die Order, zum Planeten Timshel zu fliegen. Kirk und seine Crew sind erstaunt als sie erfahren müssen, dass der beliebte Urlaubsplanet sich vom Rest des Universums abschottet. Niemand kommt herein oder wieder heraus. Dies betrifft auch zwei Agenten der Föderation, die spurlos verschwunden zu sein scheinen.
Captain Kirk beschließt seine Kontakte auf dem Planeten zu nutzen, um dort zu ermitteln. Dabei sind es auch persönliche Motive, die ihn zum Handeln bewegen. Eine der Agenten ist mit ihm liiert und fast sieht es so aus, als ob James Tiberius Kirk endlich die Frau gefunden hat, die ihn durch den Rest seines Lebens begleiten wird.
Im Laufe der Ereignisse müssen die Besatzung des Raumschiffs Enterprise schockierende Neuigkeiten verdauen. Kirks Recherchen ergaben, dass eine Glücksmaschine erbaut wurde. Diese veranlasst die Bewohner unsinnige Tätigkeiten zu ergreifen. Stundenlang fegen sie einen total sauberen Vorplatz oder schaufeln Erde zu Hügeln. Die Zeit, die sie dafür brauchen wird ihnen gutgeschrieben. Wenn sie genug Stunden zusammen haben, bekommen sie von der Glücksmaschine als Belohnung unglaubliche Ekstase. Diese macht die Leute, die sie nur einmal benutzen davon derart abhängig, dass sie alles tun würden, um dieses Gefühl immer wieder zu erleben. Kirk muss sich allerhand einfallen lassen, um die Bewohner von Timshel von dieser Sucht zu befreien. Spock und Scotty schließen sich dem Captain an um die Mission zu einem Erfolg zu führen.
Meinung:
Der Autor lässt die Besatzung des Raumschiffs Enterprise dieses Mal auf ein Phänomen treffen, das kaum erforscht ist. Hier stellt sich wieder einmal die Frage: Wie weit würden Menschen gehen, um das vollkommende Glück zu erleben und sei es auch nur für einen Augenblick?
Er beschreibt explizit wie die Bewohner von Timshel ihr Paradies aufgeben, nur um ihre Bedürfnisse nach diesem Gefühl zu befriedigen. Die Idee verspricht zumindest im Ansatz ein Abenteuer das zufriedenstellend ausfallen dürfte.
Einige Aspekte dieses Systems erinnern an unsere heutigen ´Belohnungssysteme` sei es in der Schule oder bei der Arbeit. Wir sind es doch auch seit jeher gewohnt für unsere schlechte Leistung getadelt zu werden, als einmal ein Lob zu erhalten. Mancher Arbeitgeber hat eben die große Angst, das ein Arbeiter für gute Arbeit auch noch glatt einen guten Lohn erhalten möchten. Was für ein Frevel. Dies sei genug an Sarkasmus an dieser Stelle.
Es erscheint unfassbar, das die gesamte Gesellschaftsstruktur eines Planeten sich innerhalb weniger Wochen so extrem verändert. Die ersten Siedler, die auf Timshel Fuß fassten, wollten die Fehler ihrer Vorfahren nicht wiederholen und versuchten alles um dies zu verhindern. Dabei wurden ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt.
Die Neuankömmlinge widmeten sich den schönen Künsten des Lebens nachdem sie sich eine sichere und schöne Zuflucht erschaffen hatten. So verbreitete sich sehr schnell eine friedlich stimmende Atmosphäre unter den Bewohnern. Im ganzen Universum wurde dieser Planet dafür bekannt das hier absolute Entspannung zu erwarten ist. Leser dürfen spekulieren ob dabei eventuell die Luftkonzentration eine tragende Rolle spielt.
Bei der Beschreibung der gesellschaftlichen Struktur lässt der Autor dem Leser genügend Zeit, um sich mit dieser und der Beschaffenheit des Planeten auseinanderzusetzen und anzufreunden. Die Figuren hingegen bleiben recht blass und hätten eventuell noch eingängiger skizziert werden können. Einzig die befreundete Familie, die es dem Captain ermöglicht überhaupt auf de Planeten zu gelangen, entpuppt sich als adäquat.
Kirk gelingt es nur mit Hilfe guter Freunde auf Timshel Fuß zu fassen und dort so zu agieren wie es eben nur ein Captain Kirk kann. Diese erinnern in ihrer Beschreibung vage an esoterisch geprägte Figuren, die schon in jungen Jahren gelernt haben, in sich zu ruhen. Die Beziehung des Captain zu eine der verschwundenen Agenten wird zudem ebenfalls auf die Probe gestellt. Ob diese Liaison eine Zukunft haben wird erzählt die vorliegende Story.
Die Ursache für die Entwicklung auf dem Planeten wird ebenfalls recht schnell von Kirk aufgedeckt. Der Gegner, dem sich die Dreier-Konstellation Kirk-Spock-Scotty stellen müssen, ist ebenfalls recht schnell überwältigt. Einzig am Ende gibt es einen Lichtblick, der hoffen lässt, dass aus diesem kleinen Cliffhanger ein neues, interessanter gestaltetes Abenteuer entsteht.
Spock und alle anderen Figuren werden leider mehr oder weniger zu Nebendarstellern degradiert. Dies lässt erhebliche Langeweile aufkommen. Angesichts der Brisanz des Themas ist dies sehr schade. Am Schönsten sind doch immer die Abenteuer in denen alle Hauptfiguren gemeinsam agieren. Dies ist zwar auch hier der Fall, leider aber erst ganz zum Schluss.
Ein wenig mehr Präsenz der anderen Besatzungsmitglieder hätte diesem Werk garantiert etwas mehr Pep gegeben. Es fehlt einem einfach wenn Chekovs Satz ´Das ist russische Erfindung` nicht vorkommt. Die mahnende Augenbraue des Spock ist ebenfalls immer ein Garant für humorige Momente. So gerät der Roman leider wieder zu einem Heldenepos, in dem Kirk die Fäden zieht. Die Einsätze von Spock sind zwar spärlich, doch wie immer recht Präsent. Alles in allem bekommen Fans ein bewährtes Abenteuer geboten, das leider nicht seine volle Kapazität entfalten kann. Es bleibt abzuwarten, wie die Folgeromane sich entwickeln. Da bleibt nur zu hoffen, dass Harry Mudd mal wieder auf der Bildfläche erscheint. Ein wenig Humor kann nie schaden.
Wer ein bewährtes Abenteuer erwartet, wird mit einem Kirk konfrontiert, der die gesamte Erzählung über sehr präsent ist. Trotz allem werden wahre Fans ihren Nutzen aus der Story ziehen können.
Fazit:
Ein beliebter Urlaubsplanet schottet sich vom Rest des Universums ab. Dieser verweigert jegliche Auskunft über die Ursache. So sind es wieder einmal Kirk und seine Mannen. besonders Spock und Scotty, die alles geben um das Rätsel zu lösen. Fans dürfen sich gut unterhalten fühlen.
|