Perry Rhodan - Stardust 10: Allianz der Verlorenen
Story:
Die Zeit läuft Perry Rhodan davon. Während die Seuche in der Stardust-Galaxie um sich greift, beginnt gleichzeitig der Generex der Hegemonie von Pahl seinen Vormarsch. In einer Verzweiflungstat setzt der Unsterbliche deshalb alles auf eine Karte.
Meinung:
Es ist noch gar nicht so lange her, das Rüdiger Schäfer einen Roman für "Perry Rhodan Stardust" schrieb. Mit "Allianz der Verlorenen" präsentiert der Pabel Moewig-Verlag jetzt seinen dritten Beitrag zur Romanreihe.
Assant Delgo ist ein Stardust-Terraner und gleichzeitig einer der von der todbringenden Seuche Infizierten. Sein Leben war bislang eher mittelmäßig verlaufen. Er hat eine gescheiterte Beziehung hinter sich und konnte sich bislang noch nicht dazu aufraffen, eine neue Liebschaft anzufangen. Bis er jetzt, als Unheilbar Kranker, eine ebenfalls erkrankte wunderbare Frau kennenlernt. Erin Tomaris ist ihr Name und sie verändert sein Leben.
Derweil stehen Perry Rhodan und Eritrea Kush vor einem schier unlösbaren Problem. Der Generex und seine Armee an Klonjarocs und Amöbenraumschiffe rücken immer näher. Und die Seuche wehrt sich scheinbar gegen alle Bemühungen, sie zu bekämpfen. Also entschließt sich der Unsterbliche zu einer Verzweiflungstat: Er will den Gegner dort treffen, wo er nicht damit rechnet. Und macht sich so auf den Weg nach Tark, einer für den Feind wichtigen Welt.
Die Lage, in der sich Perry Rhodan befindet, ist ernst und nahezu hoffnungslos. Also wie so oft im Laufe des Lebens des Unsterblichen. Und wie so oft ist dies die perfekte Gelegenheit für ein Himmelfahrtskommando, um das Ruder am Ende noch einmal herumzureißen.
Es gelingt dabei Rüdiger Schäfer hervorragend, die Hoffnungslosigkeit der Lage dem Leser näherzubringen. Schon der Beginn des Romans, in dem Assant Delgo die Situation reflektiert und dabei von Selbstmorden berichtet, lässt einen nicht kalt. Und auch danach schreibt er wiederholt Szenen, die Schlägen in die Magengrube gleichkommen. So wirkt die Arroganz des Ara-Arztes wie eine Maskerade, um seine Hilflosigkeit zu verbergen.
Und Perry Rhodan? Wird auf Grund seines Zellaktivators und der damit verbundenen Immunität gegen den Erreger immer mehr isolierter. Eritrea reagiert immer gereizter und auch andere Besatzungsmitglieder sind auf ihn neidisch. Klar, es ist irgendwo schade, dass der Zellaktivator am Ende doch den Virus besiegen konnte, und dass nur in einem Nebensatz abgehandelt wird. Doch gleichzeitig nutzt Rüdiger Schäfer das geschickt für seinen Roman aus.
Doch so gut die Darstellung von Perry Rhodan auch ist, so nervtötend sind die Szenen mit Eritrea Kush. Zu Beginn der Miniserie war sie eine bemerkenswerte Frau, mit starken Auftritten und einer selbstständigen Persönlichkeit. Doch im weiteren Verlauf hat sich das gewandelt. Sie ist immer noch eine selbstständige Person, doch ihre Auftritte wirken im Vergleich eher schwach und man hat mittlerweile den Eindruck, dass sie nur noch negativ dargestellt wird. Und das lässt sich nur bedingt damit erklären, dass sie ebenfalls von der Seuche betroffen ist.
Und die Kapitel mit Assant Delgo? Zu Beginn wirken sie gut. Sie schaffen es, die Hoffnungslosigkeit der Betroffenen wiederzugeben. Doch dann baut diese Plotebene schnell ab und die Handlung wird vorhersehbar.
Gleichzeitig fragt man sich auch, wo der Gesamthandlungsfortschritt geblieben ist. Genau wie beim vorherigen Roman fällt dieser bestenfalls minimal aus. Es geschieht zwar einiges, doch hat man das Gefühl, das die vielen Geschehnisse unterm Strich bedeutungslos sind, weil sie nichts bringen.
Es verbleiben nur noch zwei Romane, bis die Miniserie ausläuft. Es bleibt abzuwarten, wie gut diese dann sein werden. Der vorliegende ist auf jeden Fall "Für Zwischendurch".
Fazit:
"Perry Rhodan - Stardust 10: Allianz der Verlorenen" hinterlässt beim Leser einen gemischten Eindruck. Auf der einen Seite schafft es Rüdiger Schäfer perfekt, die Ausweglosigkeit und Hilflosigkeit der von der Seuche Betroffenen darzustellen. Ebenso schafft er es, den Unsterblichen als jemanden zu charakterisieren, der durch seinen Zellaktivator und dessen Eigenschaften von den Normalsterblichen isoliert ist. Aber auf der anderen Seite ist Eritrea Kush einmal mehr wahrhaft nervtötend. Man fragt sich, wo die so gelungen dargestellte Admiralin vom Beginn der Miniserie geblieben ist? Die Kapitel mit dem an der Seuche erkrankten Assant Delgo fangen stark an, bauen dann jedoch schnell ab. Und der Gesamthandlungsfortschritt ist bestenfalls minimal vorhanden.
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