Perry Rhodan - Stardust 06: Whistlers Weg
Story:
Was ist mit Timber F. Whistler passiert? Wieso ist er jetzt ein normaler Mensch? Und in welcher Beziehung steht er zu TALIN, der Superintelligenz, zu deren Mächtigkeitsballung das Stardust-System gehört.
Meinung:
"Whistlers Weg" lautet Rüder Schäfers "Stardust"-Debüt. Und genau wie Robert Corvus wird auch er zwei Romane hintereinander für die Minireihe abliefern. Eifrige "Perry Rhodan"-Leser kennen ihn bereits unter anderem von seinen "Neo"-Geschichten, wie zum Beispiel sein Debütwerk "Countdown für Siron".
Endlich trifft Perry Rhodan Timber F. Whistler. Doch der Administrator des Stardust-Systems hat sich geändert. Er ist kein Cyborg mehr, sondern hat einen Körper aus Fleisch und Blut. Er ist jetzt TALINs Bote, und hat von der immer noch schlafenden Superintelligenz einen Auftrag erhalten, für dessen Erfüllung er die Mithilfe des terranischen Unsterblichen benötigt.
Doch zunächst muss jener einen Splitter der negativen Superintelligenz VATROX-VAMU vernichten. Erst, wenn das erledigt ist, können die Beteiligten mit ihrer Mission weitermachen. Nur ist das einfacher gesagt, als getan. Denn der Splitter ist äußerst mächtig und bringt selbst den so erfahrenen Unsterblichen in enorme Schwierigkeiten.
Whistlers Rückkehr war lange erwartet. Und umso erfreulicher ist es, das Rüdiger Schäfers Geschichte nicht nur ihn zurückbringt, sondern auch gleichzeitig einige Fragen beantwortet. So erfährt man zum Beispiel was mit TALIN los ist. Die Antwort hat man sich schon fast gedacht, nämlich das die Superintelligenz noch schläft, sich von den Anstrengungen ihrer Genese im "Stardust"-Zyklus erholt.
Doch der Autor schafft es, daraus einige wunderbare Szenen zu schreiben. Denn natürlich redet Timber F. Whistler als typischer Bote einer Superintelligenz um den Braten herum. Allerdings erfährt man als Leser ausnahmsweise eine Begründung dafür und für den Zustand der Superintelligenz. Das wird hervorragend dargestellt.
Was auch für die Charakterisierung von Whistler selbst gilt. Man erfährt, wie es dazu gekommen ist, dass er jetzt einen neuen Körper besitzt. Und Rüdiger Schäfer schildert glaubhaft, was in dem Kopf des ersten Administrators des Stardust-Systems vor sich ging und geht. Es entstehen dabei Szenen, die man nicht so schnell vergisst.
Doch auch die anderen Figuren kommen in der Geschichte zur Geltung. Perry Rhodan erhält von Whistler einen Auftrag, der ihn persönlich an die Grenzen seiner Kräfte bringt. Denn der Splitter von VATROX-VAMU, der Superintelligenz, gegen die er im "Stardust"-Zyklus kämpfte, ist äußerst mächtig. Und nur per Zufall und dank der Hilfe eines bestimmten Begleiters gelingt es dem Unsterblichen, seine Mission zu erfüllen.
Jetzt hat die Geschichte allerdings ein gewaltiges Manko. So hervorragend der Kampf gegen VATROX-VAMUs Splitter auch geschrieben ist, stellt sich einem dennoch die Frage, ob der wirklich notwendig war. Denn für die Gesamthandlung spielt er keine Rolle. Der eigentliche Gegenspieler ist schließlich die Pahl-Hegemonie, die in diesem Roman jedoch nur am Rande vorkommt. So hat man leider den Eindruck, dass viel Platz für einen Antagonisten verwendet wurde, der für den weiteren Verlauf der Serie bedeutungslos ist.
Doch bei aller Kritik ist "Whistlers Weg" ein starker Roman. Er wird deshalb zum "Reinschauen" empfohlen.
Fazit:
Rüdiger Schäfers "Perry Rhodan Stardust 6: Whistlers Weg" ist ein starker Roman. Vor allem die Szenen mit Timber F. Whistler lesen sich hervorragend. Die Figur wird sehr gut dargestellt und ihre Erlebnisse gefallen. Doch auch die anderen Figuren kommen zur Geltung. Dabei sticht besonders Perry Rhodan hervor, der dieses Mal an die Grenzen seiner Selbst getrieben wird. Dabei hat er Kampf, den er durchführt, den negativen Beigeschmack, dass er im Grunde genommen überflüssig ist, da der eigentliche Gegenspieler nur am Rande vorkommt.
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