Perry Rhodan - Stardust 03: Marhannu die Mächtige
Story:
Perry Rhodan erhält einen Hinweis auf den Verbleib des verschollenen Timber F. Whistler. Die Spur führt in eine der immateriellen Städte. Dort muss er nicht sich gegen die Beeinflussung der Stadt wehren, sondern auch herausfinden, was der vermeintliche Bote der Superintelligenz TALIN in Wahrheit vorhat.
Meinung:
Die immateriellen Städte waren genauso wie die Felsennadel mit der Halle der 1000 Aufgaben eines der Merkmale des Stardust-Sonnensystems. Und es waren beides Elemente, die nach dem Ende des Zyklus nicht mehr aufgegriffen wurden. Umso erfreulicher ist es, das Dennis Mathika mit "Marhannu die Mächtige" zumindest die immateriellen Städte aufgreift. Wem der Name des Autors bekannt vorkommt? Man kennt ihn als Autor von "Perry Rhodan Neo 63: Sternengötter" wo er eine gute Geschichte schrieb.
Perry Rhodan wird aus Anthur nicht schlau. Der vermeintliche Bote der Superintelligenz TALIN gibt sich selbst für einen Vertreter seiner Art bemerkenswert wortkarg und unklar, was seine Aufgabe angeht. Er meint nur, dass er in die Halle der 1000 Aufgaben muss. Dort schafft er es, den Unsterblichen Terraner hereinzulegen, so dass er eine der 1001 Kartuschen aktiviert.
Doch dann aktiviert sich eine weitere Kartusche, in der der verschollene Timber F. Whistler, lange Zeit Administrator im Stardust-System, Perry Rhodan persönlich um Hilfe bittet. Gemeinsam mit Anthur begibt er sich in die immaterielle Stadt Marhannu. Dort muss er nicht gegen die Beeinflussung durch Marhannu ankommen, sondern auch einen Weg nach draußen finden. Zum Glück findet er Unterstützung in Form des Stadtbewohners Guemon und dessen Positronik Posimon.
Ist er es oder ist er es nicht? Das war die Frage seit Ausgabe 1, bezüglich der wahren Identität von Anthur. Und jetzt mit Ausgabe schafft Dennis Mathiak beinahe klare Verhältnisse. Er streut immer deutlichere Hinweise darauf, wer der angebliche Bote von TALIN sein könnte. Ehe dann im Finale des Bandes eindeutig feststeht, auf welcher Seite er steht.
Das besondere daran ist, dass diese Entwicklung nicht übers Knie gebrochen wirkt. Im Gegenteil: Schon fast behutsam streut er die ersten Hinweise, lässt Anthur merkwürdig agieren und erschafft so Zweifel in Perry Rhodan selbst.
Der weiß nicht, wie er mit den TALIN-Boten umgehen soll. Vorläufig traut er ihm, doch die merkwürdige Verhaltensweise von Anthur erweckt bei ihm und dem Leser Zweifel. Ein ums andere Mal wird er dabei von dem Superintelligenz-Boten vorgeführt und reingelegt. Dass er darauf reinfällt wird jedoch glaubwürdig dargestellt. Denn man muss bedenken, dass er in einem Zwiespalt steckt, da er nicht hundertprozentig sicher weiß, woran er ist.
Dann blendet die Story in die immaterielle Stadt Marhannu um. Und Dennis Mathiak lässt praktisch von Beginn die besondere Atmosphäre dieser Orte wieder aufleben. Es ist eine Mischung aus leichtem Grusel und Faszination. Grusel deshalb, weil trotz Schutz durch PsiIso-Netze Perry Rhodan und Anthur nicht hundertprozentig gefeit sind vor der Einflussnahme der Stadt. Und Faszination, weil sie einfach so lebendig und mysteriös geschildert wird. Es ist der so beliebte Sense of Wonder, der hier vorherrscht.
Nicht zu vergessen sind Guemon und Posimon. Es ist unklar, ob hier bewusst Assoziationen mit dem Digimon-Franchise erwecket werden soll. Aber die Namen klingen danach, auch wenn die Charaktere dahinter nicht daran erinnern.
Dennis Mathiak schildert die beiden ausdruckstark und lebendig. Guemon ist ein vorsichtiger Entdecker und Erforscher, der, unterstützt und angetrieben von Posimon, sich unter anderem traut mit einer Art Paraglider von einem der Türme der Stadt herabzustürzen. Es ist die Mischung aus Neugierde und Vorsicht, die den Feliden lebendig wirken lassen.
Und am Ende? Kann man es kaum erwarten, bis es weitergeht. Kurzum: Ein "Klassiker" von Roman, der den "Splashhit" mehr als verdient hat.
Fazit:
"Marhannu die Mächtige" ist der Name von "Perry Rhodan - Stardust 03". Und Dennis Mathiak schreibt einen Roman, der überzeugender nicht hätte sein können. Zum einen beschäftigt sich der Autor mit der Frage, ob Anthur der Bote von TALIN ist oder nicht? Es gibt eindeutige Hinweise, die der Schriftsteller jedoch gezielt über den Roman verstreut. Die Geschichte lebt nicht nur von dem Verhalten des mysteriösen Botens sondern auch von Perry Rhodans wachsendem Mißtrauen. Ebenso wird auch die immaterielle Stadt Marhannu hervorragend dargestellt. Besonders gefallen dabei die beiden Bewohner Guemon und Posimon. Ein hervorragender und erstklassischer Roman!
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