Perry Rhodan Neo 64: Herrin der Flotte
Story:
Atlan und seine Gruppe ist auf der Suche nach Verbündeten, um den Regenten zu stürzen. Doch das gestaltet sich alles andere als einfach. Denn in dem Spiel der Kelche gibt es nur wenige, denen man vertrauen kann.
Meinung:
Nach "Das Gift des Rings" kommt jetzt mit "Herrin der Flotte" der zweite "Perry Rhodan Neo"-Roman von Robert Corvus heraus. Dabei greift er Handlungsfäden auf, die zuletzt in "Perry Rhodan Neo 59: Die entfernte Stadt" behandelt wurden. Deshalb dürfen sich dieses Mal besonders Atlan-Fans freuen, denn der unsterbliche Arkonide ist Teil dieses Romans.
Atlan und seine Gruppe sind auf der Suche nach Verbündeten, um den Regenten zu stürzen. Doch die Mission gestaltet sich alles andere als einfach, so dass sie schon bald ihre Pläne modifizieren müssen. Dabei freundet sich Atlan mit dem Raumschifftechniker Yerum Uskach an, der im Auftrag des Regenten ein unbekanntes Raumschiff reparieren soll. Atlan übergibt ihm den zweiten Zellaktivator und den Tarkanchar zur näheren Untersuchung. Doch Uskach hat mit diesen Objekten etwas vollkommen anderes vor, als es Atlan ursprünglich geplant hatte.
Derweil kümmern sich Ihin da Achran und Belinkhar um die ursprünglichen Pläne. Sie nehmen Kontakt mit einer Person auf, die eventuell ihnen dabei helfen könnte, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Allerdings gestaltet sich das alles andere als einfach, da einerseits Belinkhar Probleme mit ihrem Extrasinn hat. Und andererseits ist die Person nicht daran interessiert, Arkon zu verraten. Doch dann wird sie unwillkürlich ein Teil von Sergh da Traffons Plänen, was nicht gut ausgehen kann.
Leser dieser Rezension sollten sich nicht auf die Handlungszusammenfassung verlassen. Denn sie ist bestenfalls nur grob und lässt viele wichtige Handlungselemente unter den Tisch fallen. Denn Robert Corvus schreibt einen äußerst dicht gepackten Roman, in dem viel passiert und man teilweise den Überblick droht zu verlieren.
Zunächst einmal ist natürlich der allgemeine Handlungsfortschritt minimal, um es milde auszudrücken. Doch erstaunlicherweise stört das in diesem Fall nicht. Denn auch, wenn man sich natürlich darüber ärgert, wird man durch viele kleine Details versöhnt, die für den Gesamtplot nicht so unwichtig sind.
Am auffälligsten ist da natürlich das mysteriöse Raumschiff, welches der Regent angeblich gefunden hat. Es ist ein Stachelraumschiff und stellt nicht nur für Yerum Uskach ein Rätsel dar. Noch lässt sich nicht sagen, was damit geplant ist. Doch man sich sicher sein, dass es im Mysterium um den arkonidischen Regenten noch eine große Rolle spielen wird.
Gleichzeitig gelingt es dem Autoren hervorragend mit den unterschiedlichen Figuren umzugehen. Jeder Protagonist erhält seinen Moment, seine Szene, in der er im Vordergrund stehen kann. Bei allen Handlungsträgern sind Dinge in Bewegung, und sei es auch nur, das Atlan mehr über den zweiten Zellaktivator versucht herauszufinden, den er mit sich trägt.
Doch damit sind wir schon bei den Mankos. Denn Atlan agiert zu vertrauensselig. Er kennt Yerum Uskach erst seit kurzem und überlässt ihm schon solche wichtigen Dinge? Robert Corvus versucht dies mit der Neugier des Arkoniden zu begründen, doch passt das nicht zu der Figur, wie sie bislang dargestellt wurde.
Aber Auch Ihin da Achran kommt unglaubwürdig rüber. Die sonst so gerissen agierende Rudergängerin wirkt ihr Ränkespiel auf einmal derartig plump, dass man sich fragen muss, ob sie nicht durch einen Doppelgänger ausgetauscht wurde. Ihr Versuch, ihre Pläne in die Tat umzusetzen, wirkt einfach nur unglaubwürdig und dilettantisch.
Und dann ist da auch noch Belinkhar, die auf einmal Probleme mit ihrem Extrasinn hat. Und das, obwohl sie diese bei ihrem letzten Auftritt noch nicht hatte. Auch dies ein Handlungselement, welches einfach nicht überzeugen kann.
Deshalb wird dieser Roman "Für Zwischendurch" empfohlen.
Fazit:
"Herrin der Flotte" ist Robert Corvus zweiter Roman für "Perry Rhodan Neo". Und er nutzt dies, um trotz minimalen, allgemeinen Handlungsfortschritts sich ausführlich um die Handlungsträger zu kümmern. Es gibt neue, interessante Plots und jede Figur erhält mindestens eine Szene, in der sie glänzen kann. Doch gleichzeitig agiert Atlan zu vertrauensselig, agiert Ihin da Achran plump und die Probleme von Belinkhar aufgesetzt, da noch nie zuvor dagewesen. Der Autor kann es besser.
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