Perry Rhodan Neo 62: Callibsos Puppen
Story:
Die einzige Hoffnung, die schwerverletzte Thora zu heilen, liegt auf dem Planeten Derogwanien. Dort angekommen stellt sich jedoch der Gruppe um die Arkonidin ein großes Problem entgegen. Denn Callibso, Herr über diese Welt, ist mit im Ringen verstrickt. Und für ihn sind die Ankömmlinge Feinde, derer man sich erledigen muss.
Meinung:
"Derogwanien", "Callibso" und "Puppen". Drei Schlagworte, die das Herz von "Perry Rhodan"-Fans schneller schlagen lassen. Schließlich stehen sie für die große, kosmische Periode der Erstauflage, als die Serie unter William Voltz große Erfolge feiern konnte. Will etwa Frank Borsch an diese Periode jetzt schon bei "Perry Rhodan Neo" anknüpfen? Abwarten und Michelle Sterns Roman "Callibsos Puppen" lesen.
Thora, Gucky, Julian Tifflor, Mildred Orsons und Orlgans der Springer befinden sich an Bord eines Raumschiffes, das von Ernst Ellert gesteuert wird. Die Arkonidin ringt mit dem Tod und muss dringend medizinisch behandelt werden. Die einzige Möglichkeit, sie zu retten liegt auf dem Planeten Derogwanien, der von Calibso beherrscht wird. Auch er ist, genauso wie Ernst Ellert, in jenes ominöse Ringen verstrickt, wobei er andere Positionen einnimmt, als der Terraner.
Derweil folgen Crest und die Unither der Spur von Thora. Auch sie gelangen nach Derogwanien. Doch als sie bei ihrer Ankunft mit Callibso zusammentreffen, lösen sie damit ungeahnt eine Reihe von Ereignissen aus, deren Ende unvorhersehbar ist.
Der schönen Tradition halber muss man noch einmal erwähnen, das Michelle Stern einer der besten, wenn nicht gar die beste "Perry Rhodan Neo"-Autorin ist. Jede ihrer Geschichten ist ein wahres Kleinod, ein Highlight auf das man sich als Leser jedes Mal aufs Neue freuen darf. Und ebenso darf man sich wiederholt darauf einstellen, dass das Exposee ihre gute Arbeit mit Makeln versieht. Ist also dieses Mal alles wie gehabt?
Nein, ist es nicht. Zunächst einmal ist die Geschichte für die Autorin eher unüblich. Sie ist von kosmischen Ereignissen durchdrungen, bei denen zwar auch die Charaktere im Vordergrund stehen. Doch gleichzeitig muss sie auch mit Figuren zu Recht kommen, die wahrhaft kosmisch sind, wie eben Callibso!
Doch größtenteils schafft sie es perfekt, die Figuren darzustellen. Vor allem das Wiedersehen mit Thora freut, ist es schließlich lange her, dass man die stolze Arkonidin das letzte Mal zu Gesicht bekam. Doch auch die anderen Charaktere erhalten von ihr Augenblicke, in denen sie glänzen können. Dazu zählt auch Julian Tifflors abstürzende Landung auf Derogwanien.
Interessanterweise hat man es hier mit einem der Romane zu tun, in denen Frank Borsch seinen Autoren eine Vorgabe gibt, die ausnahmsweise mal Fragen beantwortet, anstatt neue zu stellen. Und so ist "Callibsos Puppen" wohltuend lesbar. Denn die übliche Frustration herrscht hier nicht vor.
Die Einblicke, die man in diesem Buch in das "Ringen" erhält, sind interessant. Zwar kriegt man wieder nur Andeutungen, wer die jeweils beteiligten Parteien sind. Doch die reichen aus, um einen neugierig zu machen. Vor allem das Ende mit der Zukunft, die Callibso besucht, ist hochinteressant. Es stellt sich natürlich die Frage, ob und wie sie wirklich stattfinden wird.
Doch zurück zu Thora. Leider ist ihre Charakterisierung mit ein Grund dafür, weshalb dieser Roman wieder nicht vollkommen überzeugen kann. Wie Frau Stern sie darstellt, passt einfach nicht zu der Figur. Sie wirkt teilweise zu aufbrausend. Und das Wiedersehen mit Crest hätte man durchaus weiter ausbauen können, anstatt es so verhältnismäßig kurz und schnell abzuhandeln.
Trotzdem. Auch wenn die Wertung am Ende wieder ein "Reinschauen" ist, hat Michelle Stern wieder einen Roman geschrieben, der ein wahres Highlight ist.
Fazit:
Nach langer Zeit kehrt Thora in "Callibsos Puppen" zurück. Geschrieben wird die Geschichte von Michelle Stern, was auf gute Unterhaltung hoffen lässt. Doch in diesem Fall muss das Exposee lobend erwähnt werden, das endlich wieder einige Fragen beantwortet und ansonsten die Autorin eine kosmische Handlungsvorlage liefert. Die sie mit gewohnter Bravour mit Leben füllt. Alle Figuren erhalten ihren jeweiligen, eigenen Moment, in dem sie glänzen können. Nur Thora fällt negativ auf, da sie zu aufbrausend wirkt. Und das Wiedersehen mit ihrem Mentor Crest hätte länger ausfallen können.
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