Einmal bis ans Ende der Welt: Legendäre Entdecker und ihre abenteuerlichen Geschichten
Story:
Die Geschichte ist voll von Entdeckern. Doch was trieb sie an, sich ins Unbekannte aufzumachen? Was hat sie motiviert?
Meinung:
Sicher hat jeder schon einmal was von den mutigen Menschen gehört, die ihr Leben riskiert haben, um das Unbekannte zu erforschen. Alexander Humboldt, Roald Amundsen oder Vasco da Gama sind nur einige jener Personen, die jeder kennt. Doch was hat sie angetrieben? Günther Wessel versucht dieser Frage in "Einmal bis ans Ende der Welt" zu auf den Grund zu gehen.
Der Autor war schon als Kind von Reiseberichten fasziniert und ist später selber durch die Welt gereist. Er hat zuvor Reiseführer und Biographien geschrieben und ist jetzt Radiojournalist und Sachbuchautor. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
16 berühmte Menschen werden von ihm in diesem Buch vorgestellt. Dabei geht er chronologisch vor. Er fängt mit Pytheas von Massila an, der 350 vor Christus gelebt hat. Und er hört mit Jacques Piccard auf, der 1960 am tiefsten getaucht ist.
Es ist also eine große historische Bandbreite, die er abdeckt. Und man muss auch betonen, dass er nicht nur bekannte Figuren vorstellt. So finden sich neben Christopher Kolumbus auch unbekannte Namen, wie beispielsweise Ibn Battuta. Das verleiht dem Band ein gewisses Alleinstellungsmerkmal, da solche historischen Persönlichkeiten nicht jedem geläufig sein dürften.
Der Aufbau der Kapitel ist dabei immer gleich. Zunächst gibt der Autor eine kurze Begebenheit aus dem Leben der jeweiligen Figur wieder, ehe er sich an ausführlicheren Darstellung der entdeckerischen Leistung macht. Und am Ende gibt es nochmal einen Lebenslauf in Stichworten.
Im Laufe des Textes deckt er dabei die wichtigsten Fragen ab. Woher kommt die jeweilige Person und was hat sie motiviert. Und vor allem, was für Auswirkungen hatten die Entdeckungen? Er verschweigt dabei nichts. Weder die Goldgier der Konquistadoren, noch die Zweifel, ob das, was angeblich entdeckt worden sein soll, auch wirklich passiert sein soll. Eine solche Offenheit ist beeindruckend.
Und doch kann das Buch nicht gänzlich überzeugen. Denn Günther Wessel bearbeitet die 16 Porträts innerhalb von 223 Seiten ab. Das führt dazu, dass sich manche Biographien wie abgehetzt lesen, also ob der Autor in Platznot war und daher einige Aspekte innerhalb weniger Zeilen abgehandelt hat. Und so ist auch das Ende einiger Kapitel etwas abrupt.
Doch trotz der Schwächen ist der Band durchaus zu empfehlen. Wenn man bereit ist, über den Platzmangel hinwegzusehen, ist das Buch lesenswert. Deshalb sollte man zumindest "Reinschauen".
Fazit:
Günther Wessel geht in seinem Buch "Einmal bis ans Ende der Welt" der Motivation Entdecker auf den Grund. Er deckt dabei eine große, historische Bandbreite ab und stellt nicht nur bekannte Namen vor. Stets wird klar, was die einzelnen Personen getrieben hat. Dabei werden auch die Schattenseiten nicht verschwiegen. Doch gleichzeitig quetscht er 16 Porträts auf 223 Seiten, was dazu führt, das manche von diesen wie gehetzt wirken.
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