Perry Rhodan Neo 59: Die entfernte Stadt
Story:
Arkon hat mehrere Stationen im Orbit. Atlan und Belinkar besuchen die Station, um weiter nach dem Epetran-Archive zu suchen. Doch dann kommt es zu einer Katastrophe, und beide müssen um ihr Überleben kämpfen.
Meinung:
"Die entfernte Stadt" ist jetzt der dritte "Perry Rhodan Neo"-Roman von Oliver Fröhlich. Sein Debüt feierte der Autor mit "Planet der Seelenfälscher".
Nahezu jeder Planet des arkonidischen Imperiums verfügt über Orbitalstädte. Weniger wichtige haben nur eine einzige, Arkon hingegen besitzt ganze 28! Doch die Arkoniden besitzen sie schon längst nicht mehr. Aus Desinteresse konnten die Mehandor jene in Besitz nehmen. Doch als das neue Regime des Imperiums Truppen auf den Stationen landet, regt sich Widerstand in der Bevölkerung.
In diese angespannte Atmosphäre geraten Atlan und Belinkhar. Sie haben sich auf die erste und älteste der Orbitalstädte begeben, weil sie nach Verbündeten suchen wollen. Doch dann eskaliert die Lage und beide werden voneinander getrennt. Sie versuchen auf unterschiedlichste Art und Weise ans Ziel zu gelangen. Nur, das die Zeit knapp wird, und die Lage immer mehr außer Kontrolle gerät.
Bislang war Oliver Fröhliches Beitrag zu "Perry Rhodan Neo" eine gemischte Sache. Das war nicht immer seine eigene Schuld. Auch das Exposeè war nicht ganz unschuldig daran. Es waren immer gute Ansätze erkennbar. Doch meistens blieb es dabei.
Und "Die entfernte Stadt"? Kann auch nicht vollständig überzeugen. Warum dem so ist, lest ihr in den folgenden Zeilen.
Zunächst versteht sich der Autor erneut sehr gut darauf, eine bisherige Nebenfigur hervorragend zu charakterisieren. In diesem Fall ist es Theta, die Kurtisane des Regenten, die weiter ausgebaut wird. Man erfährt mehr über ihre Vergangenheit, und wie sie wurde, was sie ist. Es liest sich spannend und abwechslungsreich, davon zu erfahren, wie dieses Mädchen aus adeligem Haus einen solchen sozialen Abstieg durchmachte. Dadurch wird Sympathie für sie erweckt, auch wenn sie im Prinzip für die Gegenseite arbeitet.
Und so entspannt sich auch ein spannendes Duell zwischen ihr und den beiden anderen. Jede Fraktion versucht ihr Ziel zu erreichen. Und das inmitten eines allgemein großes Chaos, das einfach nicht unter Kontrolle zu bringen ist.
Das ist allerdings auch das größte Manko. Denn wie das Chaos entsteht, und wie es verläuft, wirkt stark plotdriven. Man kann praktisch vorhersagen, was jetzt als nächstes schiefläuft. Und das nimmt der Geschichte natürlich einiges an Spannung.
Doch es geht noch weiter. Es gibt viele technische Details, die einfach nicht stimmen. Dinge, die man mit kurzem Nachdenken hätte klären können. Wie beispielsweise die Raumstation, die mit einem Seil mit Arkon verbunden ist, und, als dieses gekappt ist, droht auf den Planeten zu fallen. Was natürlich in der Schwerelosigkeit sehr viel Sinn ergibt.
Und dann sind die noch die Protagonisten, die wie, man möge die Wortwahl verzeihen, wie gehirnamputiert agieren. Ständig gibt es Situationen, in denen man sich nur an den Kopf fassen kann, weil Atlan und Belinka Dinge tun, die eindeutig eine Katastrophe sind. Als Beispiel seien Atlans Bemühungen genannt, um zu einer bestimmten Person zu gelangen.
Nein, der Titel enttäuscht in vielfältiger Weise. Es ist "Nur für Fans" etwas.
Fazit:
Oliver Fröhlichs dritter "Perry Rhodan Neo"-Roman hört auf den Titel "Die Entfernte Stadt". Erneut kann der Autor unter Beweis stellen, dass er sich darauf versteht, Nebenfiguren interessant darzustellen. Die Kurtisane Theta wird von ihm sehr gut charakterisiert. Leider ist dies der einzige positive Aspekt des Romans. Denn die Geschichte erweist sich als stark plotdriven. Man kann vorhersagen, was alles als nächstes schiefläuft, wodurch die Spannung der Story leidet. Die technischen Details können auch nicht überzeugen, da sie, selbst mit einfachstem Schulwissen, offensichtlicher Nonsens sind. Und die Protagonisten agieren wie gehirnamputiert.
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