Die Pfanne brät nicht!: Eine Kassiererin rechnet ab
Story:
Als Kassiererin muss man einiges abkönnen. Doch was Alice Diestel erlebt, ist kaum fassbar. Umso verständlicher, dass sie jetzt abrechnet!
Meinung:
Gibt es eigentlich einen Berufszweig, der noch nicht über seine Erfahrungen geschrieben hat? Wir haben Bücher von Lehrern und von Polizisten. Auch Lebensberichte von Sanitätern gibt es. Ebenso liegen auch Bände von Kassiererinnen vor, wie auch Alice Diestel eine ist. In ihrem Debütwerk: "Die Pfanne brät nicht: Eine Kassiererin rechnet ab", berichtet sie dem Leser von ihren Lebenserfahrungen.
Es ist unbekannt, wer hinter dem Namen steckt. Denn sie arbeitet seit mehr als 20 Jahren bei einem in Deutschland beliebten Discounter. Und das soll auch so bleiben.
Frau Diestel packt ihre Erfahrungsberichte in 16 unterschiedliche Kapitel, Vorwort und Dank miteinberechnet. Jene haben so interessante Titel wie "Die THEO-Tupperparty" oder "Diebe und andere Terroristen". Anhand der Namensgebung hat man schon bereits eine gewisse Ahnung, worum es dann im Inhalt geht.
Wenn man "Die Pfanne brät nicht" liest, erhält man den Eindruck einer Frau, die viel erleiden muss. Ihre Kunden sind unberechenbar und nervtötend. Und sie selbst muss sich zurückhalten, um keine passende Replik zu geben.
Dabei weiß die Kassiererin viel zu berichten. Die Fälle, die sie niederschreibt, werden abwechselnd fett und normal gedruckt. Wobei sie bei letzterem öfters mal einiges erklärt, als bei ersterem.
Frau Diestel wählt für ihr Buch eine zynische und sarkastische Sprache. Man merkt, dass sie viel von der Seele zu schreiben hat. Nur sorgt dieser Sprachstil dafür, dass man kein Mitleid mit ihr empfindet. Eher das Gegenteil ist der Fall. Man wird davon sehr schnell genervt.
Dazu kommt auch noch, dass der Humor nicht überspringt. Man liest die einzelnen Textabschnitte durch, und rollt schon sehr bald mit den Augen. Denn sie wirkt durch die Schreibweise schon fast pampig. Sie beklagt sich über ihre Kunden in einem fort, so dass man schnell die Lust verliert weiterzulesen. Da mag sie noch so sehr betonen, dass die niedergeschriebenen Fälle nur für einen Bruchteil der Kundschaft zutreffen. Man glaubt es ihr nicht.
Der bekannte Funke will also nicht überspringen. Und so ist man beständig dabei, sich durch das Buch durchzukämpfen. Doch nur wenige dürften es, trotz des geringen Umfanges, schaffen, wirklich bis zum Ende durchzuhalten.
Unterm Strich kann man deshalb auch nur zu folgendem Fazit kommen: "Keine Empfehlung!"
Fazit:
Frau Alice Diestel ist Kassiererin in einem Supermarkt und berichtet in "Die Pfanne brät nicht!: Eine Kassiererin rechnet ab" über ihre Berufserfahrungen. Dabei wählt sie einen zynischen und sarkastischen Tonfall, der eher abstößt als anzieht. Man ist von ihr und ihren Erlebnissen schnell genervt, denn sie selber wirkt bei den Beschreibungen pampig. Das wiederrum führt dazu, dass der berühmte Funkte nicht überspringen will.
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