Fluch des Magiers
Story:
Laisa und Rogon kommen nicht zur Ruhe. Noch immer werden sie durch die Welt der magischen Farben geschickt, um gegen die Machenschaften des Feindes vorzugehen. Doch dieser setzt alles in seiner Macht stehende, um die beiden zu stoppen.
Meinung:
Bei der Rezension zu "Stolz der Kriegerin" wurde noch gesagt, dass Sandra Mellis Reihe eine Trilogie wäre. Doch anscheinend hat sich der Redakteur geirrt. Denn das Buch endet auf eine Art und Weise, die deutlich macht, dass mindestens noch ein weiterer Teil kommen dürfte.
Laisa hat ihre Mission erfolgreich erfüllt. Gemeinsam mit ihren Gefährten macht sie sich auf den Heimweg. Und sie hofft, das Khaton fürs erste keinen neuen Auftrag für sie hat. Doch weit gefehlt: der unbekannte Feind, der ihnen wiederholt Knüppel zwischen den Beinen warf, setzt jetzt auch wiederrum alles daran, sie aufzuhalten. Und dabei ist ihm jedes Mittel recht.
Derweil erlebt Rogon ein einzigartiges Abenteuer. Er soll gemeinsam mit anderen eine magische Barriere auflösen. Das Problem ist, dass dies nicht so einfach ist. Doch am Ende gelingt es ihm, mit überraschenden Konsequenzen. Und auch hier sorgt der Feind für Ärger.
Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn man mit dem Buch fertig ist, und sich am Ende fragt, was genau passiert ist. Das bedeutet nämlich meistens, dass man sich langweilte, und so seine Aufmerksamkeit nicht dem Fortlauf der Geschichte, sondern anderen Dingen widmete. Auch im Falle von "Fluch des Magiers" ist dem so. Gerechtfertigt?
Zumindest muss man der Autorin zugestehen, dass sie es vereinzelt schafft, so etwas wie Spannung aufzubauen. Wenn beispielsweise Rogon und seine Gefährten durch die magische Barriere reisen, und dabei von den Toten bedroht werden, hält man unwillkürlich den Atem an. Doch dann, wenn die Gefahr vorbei ist, ärgert man sich über diese Reaktion. Wieso?
Weil es das alte, nur allzu bekannte Problem ist. Die Protagonisten sind zu perfekt und die Handlung plätschert vor sich hin. Außerdem kommt ein neues Problem hinzu: Man verliert den Überblick, wer zu welchem Volk gehört, welche Farbe trägt und deshalb anderen gegenüber feindlich gesinnt ist.
Das Laisa perfekt ist, hat man inzwischen Zähneknirschen akzeptiert. Und so liest man leidlich interessiert, wie sie eine perfekte Falle problemlos übersteht, und es einfach aussehen lässt. Zwar versucht Sanra Melli diesen Perfektionismus durch die Charakterisierung entgegen zu wirken. Doch die Darstellung von Laisa als jemand, der eher widerwillig seinen Pflichten nachgeht und lieber seine Ruhe haben möchte, kennt man inzwischen schon zur Genüge. Es reizt einen nicht mehr.
Noch schlimmer ist es bei Rogon! Der naiv herzliche Krieger wird von Frau Melli im Laufe der Handlung schon fast gottgleich dargestellt. Auch ihm erwachsen neue Fähigkeiten, mit denen er Gefahren problemlos überstehen kann. Als die Barriere sich auflöst, ist er es, der die gefährlich magische Energie absorbiert, obwohl sie aus einer ihm im Prinzip gefährlichen Farbe besteht.
Und dann führt Frau Mellie auch noch neue Spezies ein. Zwar kann man jederzeit hinten nachgucken, was genau dieses Volk ausmacht. Doch man verliert schnell den Überblick. Hinzu kommt auch hier die platte Charakterisierung, die schon bei den Heldenfiguren für Langeweile sorgt.
"Fluch des Magiers" ist leider kein gut zu lesendes Buch. Deshalb erhält es die Bewertung "Nur Für Fans".
Fazit:
Mit "Fluch des Magiers" biegt die Romanreihe um die
Katzenfrau Laisa und dem Krieger Rogon auf die Zielgerade ein. Und vereinzelt
ist das Buch auch spannend geschrieben. Doch ansonsten herrscht wieder das
bekannte Problem vor: Die Protagonisten sind zu perfekt. Ihre Charakterisierung
ist nichts neues mehr, und der gottgleiche Status, den einige von ihnen haben,
nervt ganz besonders. Und man verliert mittlerweile den Überblick, was die
Vielzahl an Spezies angeht, die die Welt bevölkern.
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