Perry Rhodan Neo 55: Planet der Stürme
Story:
Charron da Gonozal ist der letzte seiner Familie. Er will mehr über das Verschwinden des arkonidischen Imperators herausfinden. Doch es gibt auch Kräfte, die exakt dies verhindern wollen.
Meinung:
Michelle Stern ist eine der besten "Perry Rhodan Neo"-Autoren. Und sie ist eine derjenigen, deren Geschichten am meisten durch merkwürdige Entscheidungen des Exposees leiden müssen. Ob "Perry Rhodan Neo 55: Planet der Stürme" auch in diese Kategorie fällt?
Der Gonozal-Khasurn ist einer der ältesten des arkondischen Imperiums. Doch seitdem Thora da Gonozal bei der AETRON-Expedition verschollen war, ist nur noch ihr Ziehvater Charron da Gonozal übrig. Jener unterstützt heimlich die Opposition, die gegen den Regenten vorgeht. Und um mehr über die Umstände zu erfahren, wie jener an die Macht kam, nimmt Charron Kontakt zu den Xisprapen auf, einer außerirdischen Spezies die im Imperium verehrt wird.
Derweil sind zwei seiner Agenten auf der vermutlichen Heimatwelt jener Außerirdischen unterwegs. Sie sollen mehr über diese faszinierenden Wesen erfahren. Und tatsächlich finden sie schon bald eine Spur. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, und sie sitzen fest. Wie können sie von dem Planeten verschwinden, ohne dass sie dabei ihr Leben riskieren?
Es ist aber auch wie verhext. Wann immer Michelle Stern einen hervorragenden Roman schreibt, sorgen andere Umstände dafür, dass das Endergebnis nicht überzeugend ausfällt. Auch bei "Planet der Stürme" ist dem der Fall.
Die Autorin schreibt eine gelungene Geschichte, die Spaß macht zu lesen. Jeder der zwei Handlungsebenen kann überzeugen, wenn auch aus verschiedenen Gründen. Beiden gemein ist, dass sie neue Fragen aufwerfen, doch dazu später mehr.
Die Erlebnisse von Charron da Gonozal bieten einen eher ungewöhnliche Protagonisten. Zunächst wirkt der Adelige laut und zu sehr von sich eingenommen. Doch dann stellt sich heraus, dass er über einen scharfen Verstand verfügt und sehr hartnäckig sein kann. Kurz: Man wird von seiner Persönlichkeit sofort in den Bann gezogen.
Doch auch die Darstellung der Xisrapen ist hervorragend geworden. Hier hat man es mit einer ungewöhnlichen Spezie zu tun, die geheimnisvoll wirkt. Sehr schön wird ihre Bedeutung für das Imperium klar gemacht.
Was Charrons Agenten auf Thersun hingegen erleben, überzeugt wegen der Fremdartigkeit des Planeten. Die extremem Wetterbedingungen, und wie sie sich auf die Lebensbedingungen auswirken, werden von der Autorin glaubwürdig wiedergegeben. Es ist keine gemütliche Welt, auf der die Protagonisten agieren.
Was auch zu den Erlebnissen passt, die die Agenten erleben. Denn hier wird schnell klar, dass nichts so ist, wie sie zunächst vermuten. Das nutzt Frau Stern dazu, um hier erneut hervorragende Charakterisierungsarbeit zu leisten. Denn das Duo, bestehend aus Ageare, einer Ara, und Tineriaan, einer Naat, ist dem Leser sofort symphytisch. Und man fiebert mit, wenn sie um ihr Leben kämpfen und dabei diverse Überraschungen erleben.
Allerdings sorgt wieder das Exposee dafür, dass das Lesevergnügen geschmälert wird. Denn anstatt wie in den letzten Romanen Fragen zu beantworten, werden neue aufgemacht. Und was noch schlimmer ist: Die Ereignisse auf dieser Welt führen die diversen Handlungsstränge nicht weiter! Im Gegenteil: Hier werden neue angefangen. Als ob es von diesen nicht schon genug gäbe.
Deshalb kriegt "Planet der Stürme" auch wieder die Bewertung "Reinschauen".
Fazit:
"Planet der Stürme" ist ein weiterer, hervorragender Roman von Michelle Stern. Die Autorin versteht sich darauf, ihre Charaktere so zu schreiben, dass sie lebendig wirken und man von ihnen fasziniert ist. Doch auch die Darstellung der Xisrapen ist gelungen. Sie wirken sehr schön fremdartig. Leider werden erneut nur neue Fragen angefangen, und keine neuen beantwortet. Und so gelungen die Handlung auch ist, bringt sie den übergreifenden Plot kein Stück weiter.
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