Perry Rhodan Neo 53: Gestrandet in der Nacht
Story:
Ihin da Achran macht sich mit einer Flotte auf den Weg nach Arkon. Doch das verläuft nicht ohne Zwischenfälle. Derweil erinnert sich Atlan daran, wie er damals seinen Zellaktivator erhielt.
Meinung:
Die Rudergängerin Ihin da Achran wurde in der letzten Ausgabe eingeführt. Und Oliver Plaschkas zweiter Roman "Gestrandet in der Nacht" lässt die Figur direkt nach ihrem Erstauftritt erneut auftauchen.
Die ehemalige Kurtisanin des Imperators will sich mit der Trossflotte aufmachen. 179 Schiffe sollen insgesamt den Weltraum durchqueren. Doch die Lotsen weigern sich. Sie glauben fest an die heilige Zahl 177 und befürchten, dass es zu Schwierigkeiten kommen wird, wenn mehr Raumschiff das schwarze Nichts durchqueren. Tatsächlich kommt es schon bald zu Problemen, die Ihin da Achran vor großen Schwierigkeiten stellt.
Auch das Raumschiff, auf dem sich Atlan und Perry befinden, ist mit dabei. Als Atlan mit einem bestimmten Gegenstand herumexperimentiert, fällt er für eine Woche in eine Art Trance. Und als er wieder erwacht, erzählt er davon, wie er seinen Zellaktivator erhielt und was er seit dem erlebt hat.
Es ist ein wahres Kunststück, was Oliver Plaschka mit "Gestrandet in der Nacht" vollbracht hat. Einerseits liefert der Roman endlich heißersehnte Antworten. Doch es werden andererseits nicht die Fragen geklärt, die einem am wichtigsten sind. Und trotzdem ist man nach dem Lesen der Geschichte zufrieden gestellt. Wieso?
Weil der Autor es geschafft hat, eine Handlung zu schreiben, die spannend und mitreißend zugleich ist. Als Erstauflagenleser kennt man den Erinnerungszwang, dem Atlan manchmal unterliegt, und in dem er aus seiner Vergangenheit erzählt. Auch in "Neo" ist es ein Mittel zum Zweck, dem Leser den unsterblichen Arkoniden näher zu bringen.
Hinzu kommt auch noch, dass die Handlung teilweise gruselige Züge aufweist. Als sich der Unsterbliche mit einer Begleitung auf einer bestimmten Welt aufhält, und die sich immer mehr verändert, je näher ein bestimmtes Ereignis kommt, kann man ein Schauern nicht unterdrücken. Geschickt schreibt Oliver Plaschka hier einen Plot, der an klassische Horrorgeschichte erinnert, gerade weil kein Blut fließt.
Die Informationen, die man von dem Roman erhält, erklären endlich auch, worum es in dem ominösen "Ringen" geht. Die Erläuterung wirkt glaubwürdig und wirft gleichzeitig die Frage auf, was genau Perry Rhodans Funktion in diesem Konflikt sein soll. Das ist die nächste große Frage, die sich aus dem Roman ergibt, und die hoffentlich bald beantwortet wird.
Schade ist nur, dass da die zweite Handlung ist. Ihin da Achrans Erlebnisse können leider zu keinem Zeitpunkt das Interesse des Lesers erwecken beziehungsweise auf Recht erhalten. Dazu lesen sich die Ereignisse zu belanglos.
Und so schön die kulturellen Eigenheiten der Lotsen auch sind: In diesem Fall gehen sie auf die Nerven. Was auch für die Arroganz gilt, die die Rudergängerin an den Tag legt. Fast hat man den Eindruck, dass dies eine Voraussetzung ist, um ein solch hohes Amt zu besetzen.
Deshalb .wirkt diese Handlungsebene auch langatmig. Da das Interesse des Lesers in diesem Fall nicht dauerhaft erhalten wird, schweift dessen Aufmerksamkeit ab. Es fehlt einfach das gewisse Etwas, was hingegen die Atlan-Handlung hat. Und deshalb wird der Roman auch mit "Für Zwischendurch" bewertet.
Fazit:
"Perry Rhodan Neo 53: Gestrandet in der Nacht" steht ganz im Zeichen von Atlan. Seine Erinnerungen sind es, die dem Leser am Ende von Oliver Plachkas Geschichte in Erinnerung bleiben. Denn zum ersten Mal werden einige Fragen ausführlich beantwortet, wenn auch neue entstehen. Doch das ist in diesem Fall nicht so schlimm. Positiv ist auch, dass der Autor den Erinnerungsschub des Arkoniden dazu nutzt, um die Figur zu charakterisieren. Und die Erlebnisse von Atlan auf einer gewissen Welt sind schön gruselig geschrieben. Im Vergleich dazu kann der Plot um Ihin da Achran nicht überzeugen. Die Ereignisse lesen sich belanglos, die Rüdergängerin wirkt zu arrogant und insgesamt muss man auch bemängeln, dass hier das gewisse Etwas fehlt.
|