Perry Rhodan Neo 52: Eine Handvoll Ewigkeit
Story:
Perry Rhodan und Atlan müssen vor den Schergen des Imperiums
fliehen. Ihre Wege trennen sich und sie wollen sich bei ihrem Fluchtfahrzeug
wiedertreffen. Doch unterwegs lernt Perry einen Versklavten der Arkoniden kennen
und gerät in Schwierigkeiten.
Meinung:
Nach "Countdown für Siron" schreibt Rüdiger Schäfer jetzt seinen zweiten "Perry Rhodan Neo"-Roman. Und der Autor beschäftigt sich unter anderem in "Eine Handvoll Ewigkeit" mit der Unsterblichkeit.
Perry Rhodan erwacht aus seinen Lebenserinnerungen wieder auf. Es sind nur wenige Sekunden vergangen. Doch er zögert, sich den Zellaktivator umzuhängen. Bis er eine Entscheidung fällt, steckt er ihn sich in die Tasche. Außerdem haben er und seine Gefährten ein dringlicheres Problem. Sie müssen vom Planeten runter, ehe die Arkoniden sie wegen dem Mord am Regenten verhaften. Man beschließt sich zu trennen. Und unterwegs lernt Perry Rhodan den Missk Shy kennen, eine gentechnisch erschaffene Spezies, die einst als Bergbausklaven diente.
Derweil schmiedet die Rudergängerin Ihin da Archur, Vorsteherin der Kurtisanen, ihre Pläne. Sie will Sergh da Treffon einen auswischen und setzt deshalb eines ihrer Mädchen auf ihn an. Das Vorhaben gelingt und sie erfährt von seinem Hass auf den Terraner. Deshalb beschließt sie Perry Rhodan zu helfen, um ihre Rache zu haben.
Wen würde die Unsterblichkeit nicht reizen? Perry Rhodan anscheinend nicht so sehr, denn im Laufe der Handlung zögert er, den Zellaktivator endgültig umzulegen. Am Ende wird er diesbezüglich eine endgültige Entscheidung treffen, die sicherlich nicht allen gefallen wird. Doch, so muss man auch betonen, wird der Beschluss Perry sehr gut dargelegt.
Und so hat man es auch mit einer Ausgabe zu tun, in der viel gesprochen und Personen ausgebaut werden. Davon profitiert natürlich vor allem Perry, dessen Darstellung als Gutmensch weiter ausgebaut wird. Und genauso wie seine endgültige Entscheidung bezüglich des Zellaktivators wird diese Charakterisierung nicht jedem gefallen. Doch sie wird gut kommuniziert und wirkt in sich glaubwürdig. In dieser Hinsicht ist dem Autoren wirklich eine hervorragende Leistung gelungen, weil man so die Entwicklung der Persönlichkeit des Titelhelden akzeptieren kann.
Interessant ist die Einführung von Ihin da Archur. Das Prinzip der Kurtisanen und ihr Nutzen als Spione hat etwas. Und es wirkt im Umfeld des bisherigen Wissens über den arkonidischen Hof glaubwürdig und nachvollziehbar. Gleichzeitig sorgt ihre Charakterisierung als Gegenpol zu Sergh da Treffon dafür, dass man sie so schnell nicht vergessen wird. Hoffentlich wird sie auch in künftigen Bänden einen Auftritt haben.
Allerdings hat "Eine Handvoll Ewigkeit" vor allem ein Manko: Die Flucht von Perry Rhodan strapaziert die Glaubwürdigkeit der Handlung stark. Das liegt vor allem daran, dass Perry sich amateurhaft benimmt. Er verhält sich unbeholfen, fast schon tollpatschig. So gut man seine Gründe nachvollziehen kann, am Ende macht er es sich schwerer als nötig.
Auch wirkt er zu passiv. Man fragt sich, wieso ausgerechnet er einen Zellaktivator verdient hat, wenn er noch nicht einmal in der Lage ist, erfolgreich zu fliehen, ohne dass ihm mehrere Male von Ihin da Archur unter die Arme gegriffen wird. Das soll der Hauptcharakter sein? Man kann es nicht glauben.
Deshalb lässt wird diese Ausgabe nicht uneingeschränkt empfohlen. Sie ist "Für Zwischendurch".
Fazit:
Die Unsterblichkeit ist ein Thema von "Perry Rhodan Neo 52: Eine Handvoll Ewigkeit". Im Zentrum von Rüdiger Schäfers Roman steht Perry Rhodan, der sich noch unschlüssig ist, ob er sich den Zellaktivator umhängen soll oder nicht. Er wird am Ende eine Entscheidung treffen, mit der nicht jeder Leser glücklich sein wird. Doch der Autor begründet den Entschluss des Titelhelden nachvollziehbar und logisch. Gleichzeitig wird auch die Persönlichkeit von Perry weiter ausgebaut. Die neue Figur Ihin da Archur gefällt von Beginn an, vor allem als Gegenpol zu Sergh da Treffon. Wenn der Band ein Manko hat, dann ist es vor allem die Flucht von Perry. Sie wirkt vom Verlauf her unglaubwürdig, was vor allem am Protagonisten selber liegt, da er sich zu tollpatschig verhält. Gleichzeitig ist er auch zu passiv. Er ist abhängig von anderen, anstatt das Heft der Handlung vollständig in die eigene Hand zu nehmen.
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