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Farlander - Im Auftrag der Rache

Story:

Col Buchanan veröffentlicht mit dem vorliegenden Roman bereits den zweiten Roman rund um den namensgebenden, alternden Farlander Ash. Dieser gehört, wie Leser des ersten Teils schon wissen, einem geheimen Orden von Assassinen, den Roshun an. Wer quer einsteigt kann sich bei der Besprechung des ersten Teils ("Farlander - Der Pfad des Kriegers") hier auf den aktuellen Stand bringen. Im ersten Teil der Geschichte hat der alte Kämpe sein eigenes Leben und das seines Lehrlings Nico für eine Auftrags-Vendetta aufs Spiel gesetzt. Doch das Herz des Kriegers hing an dem Jungen, den er auf der Straße gefunden und ausgebildet hat. Und nun hat der Alte überlebt, obwohl es nach allen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit eigentlich ihn hätte treffen müssen. In einer Welt, die keinen Platz für den erfolgreichsten der einsamen Auftragsmörder zu kennen scheint, irrt dieser nun umher und verfällt schließlich dem Gedanken, Nicos Tod rächen zu wollen und damit das Letzte aufzugeben, was ihn seiner Meinung nach ausmacht, denn ein Roschun tötet nicht aus Rache…

Die Hauptfigur reist im Verlauf des Romans einmal quer durch das riesige Reich von Mhann, das auch im Mittelpunkt dieser Geschichte steht. Doch in seinem Inneren legt der Farlander einen mindestens ebenso beschwerlichen Weg zurück, hat er doch sein eigenes Ich und das was ihm wichtig ist, so unendlich weit hinter sich gelassen. Ash kämpfte sein ganzes - schon sehr langes Leben - erst für Freiheit, gegen Unterdrückung und später für die Prinzipien der Roshun. Das Heilige Reich von Mhann scheint all das zu verkörpern, wogegen er sich auflehnt und das Morden soll ein Ende haben. So kommt es, dass der Farlander sich aufmacht, um dem Herzen des Reichs einen tödlichen Stoß zu versetzen. Wer wäre besser dafür geeignet als ein Assassine?

Doch nicht alles verläuft nach Plan und so wird die Geduld und auch der Körper des Antihelden auf eine harte Probe gestellt, bevor es ihm gelingt der Matriarchin von Mhann auch nur nahe zu kommen. Gerade zu dieser Zeit plant diese eine ungeheure Kriegsanstrengungen, um eine der letzten Bastionen des Widerstands im Reich mit gewaltiger Militärmacht nieder zu ringen. Dabei ahnt auch die scheinbar gottgleiche Herrscherin nicht, dass im Falle ihres Versagens auch ihr Leben an einem seidenen Faden hängt. Denn in dem riesigen Imperium gibt es noch andere, weit mächtigere Spieler, die lieber im Hintergrund bleiben.

Zu guter Letzt ist da noch ein ungewöhnliches Paar: Ein Kriegermönch des Reiches, der bei den Roschun ausgebildet wurde, aber nur um vom Reich so manipuliert zu werden, dass er Verrat an dem Orden verüben konnte, der sein zu Hause war. Nun erwacht auch in dem jungen Ché der Wunsch, etwas zu verändern. Der junge Akolyt hat außergewöhnliche Fähigkeiten um zu erreichen, was ihm vorschwebt und hält sich als enger Vertrauter der Matriarchin ständig in deren Nähe auf… Als er in einer eroberten Stadt auf die ehemalige Prostituierte Löckchen trifft, die mittlerweile als Sanitäterin für den "Feind" arbeitet, scheinen viele seiner ehemals ehernen Prinzipien nichts mehr wert zu sein und gemeinsam fliehen sie vor einer Armee, der er soeben noch angehört hat…



Meinung:

So viel vorweg: Der zweite Teil ist wesentlich besser als der erste! Die streckenweise langatmige Handlung des Vorgängers, bei der mögliche Höhepunkte zu Gunsten auch im Nachhinein betrachtet unwichtiger Nebenschauplätze vernachlässigt wurden, gehört der Vergangenheit an.

Weniger Schwarz-Weiß-Malerei mehr Gradwanderungen
Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen in der aktuellen Geschichte um den Farlander. Und das macht sowohl die Geschichte, als auch den plötzlich rachsüchtigen Hauptcharakter interessant, weil facettenreich. Natürlich findet wohl kein Leser das Heilige Reich von Mhann mit der römisch anmutenden imperialen Eroberungspolitik und den religiösen Eiferern, die eine staatstragende Rolle innehaben zu scheinen, sympathisch. Aber vermutlich werden nur wenige eine Vendetta zur persönlichen Rachebefriedigung auf Grund des Tod eines Lehrlings billigen, die in ihrem Verlauf immer mehr Opfer auf allen Seiten zu fordern beginnt…

Ein Antiheld mit Ecken und Kanten
Da Ash viel Zeit alleine verbringt sind die inneren Dialoge, die er mit sich selbst führt, wichtig um zu verstehen, womit er gerade hadert. Nicht zuletzt werfen die unfreiwillig aufkommenden Erinnerungen im Angesicht bestimmter Ereignisse endlich Licht in das Dunkel um Ashs Vergangenheit, auch wenn man sich leider immer noch viel aus kleinen Bruchstücken zusammenreimen muss. Hier wäre vielleicht eine vollständige, längere Rückblende für den Leser einfacher nachzuvollziehen aber das ist eventuell auch Geschmackssache. Unterm Strich steht, dass die Hauptfigur deutlich an Profil gewonnen hat, durch eine greifbare Vergangenheit und spürbare Konflikte mit dem eigenen Handeln, die auch zu nachvollziehbaren Konsequenzen führen. Ash mutiert nicht zu einer mordlüsternen Kampfmaschine, sondern ringt nach dem jedem Kampf mit sich selbst und fragt sich, ob er auf dem richtigen Weg ist.

Nebenfiguren werden zu starken "Sidekicks"
Ein weiterer großer Pluspunkt sind starke Nebenfiguren, wie der "Diplomat" Ché der zunächst aus verständlichen Gründen mit Ash aneinander gerät, sich aber dann doch im Angesicht einer größeren Gefahr mit diesem zusammenrauft. Auch Chè hat mit inneren Kämpfen zu tun, stellt die Gehirnwäsche durch das Mhannische Reich von der er nun endlich erfahren hat, doch alles auf den Kopf woran er geglaubt hat. Das Leben wird nicht gerade einfacher, nachdem ihm die Idiotie und das Perverse im menschenverachtenden System des Mhannischen Reichs aufgegangen ist.

Aber auch Löckchen ist trotz ihres etwas "schwachen" Namens eine ernst zu nehmende Figur. Die junge Frau hat von Seiten der Mhannier bisher nur Unheil in ihrem Leben erfahren und beschließt nun aktiv am Krieg mitzuwirken. Mit viel Durchsetzungsvermögen schafft es die bildschöne ehemalige Prostituierte in die Reihen der Sanitäter und sieht den Krieg von seiner schrecklichsten Seite.

Stars auch in der dritten Reihe und abseits des Hauptgeschehens
Aber auch die B-Rollen sind mit Stars besetzt. So machen zum Beispiel die kantigen Generäle der beiden sich bekriegenden Armeen Spaß und auch die widerlich selbstherrliche Matriarchin gibt eine bemerkenswert glaubwürdige Antipathiefigur ab. Doch selbst dieser "alten Hexe" verleiht Col Buchanan, der in seinem Roman einen Hang zu zerrissenen Persönlichkeiten zu haben scheint, eine Art zweites Gesicht. Damit meine ich im Übrigen nicht den Kopf ihres toten Mannes, den sie wegen Verrats ermorden ließ und dessen Kopf sie nun magisch am Leben erhält, um ihn noch länger zu quälen und der sie überall mit hin begleiten muss…. Etwas morbide, wie das Reich von Mhann es mag.

Das Verteilen der Handlung auf zwei bis drei wirklich wichtige Schauplätze funktioniert dieses Mal so viel besser. Wir verfolgen das Kriegsgeschehen in den beiden Lagern und darüber hinaus erleben wir mit, was Ash passiert und halten, während die Kamera umschwenkt quasi en passant mal eben bei der tapferen Sanitäterin oder dem einsamen Mönch an. Das ist Unterhaltung!



Fazit:
Da am Ende nicht alle Fragen geklärt sind, darf man auf einen Nachfolger hoffen und sich darauf freuen. Der Autor hat offensichtlich Großes vor! Der zweite Teil ist ungemein spannend, haucht alten wie neuen Charakteren Leben ein und unterhält durch Perspektivenwechsel sowie einen spannenden Plot.

Farlander - Im Auftrag der Rache - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Col Buchanan
Farlander - Im Auftrag der Rache
Stands a Shadow

Übersetzer: Michael Siefener
Erscheinungsjahr: 12. März 2012



Autor der Besprechung:
David Weigel

Verlag:
Heyne Verlag

Preis:
€ 13,99

ISBN:
3453533712

688 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Hauptcharakter mit einer Vergangenheit, Ecken und Kanten
  • Überschaubare Anzahl an Schauplätzen und Handlungssträngen zu gleich
  • Spannender, schnell erzählter Plot
  • Unterhaltsame Nebencharaktere mit Potenzial
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 06.10.2013
Kategorie: Fantasy
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