Star Trek - New Frontier 8: Excalibur: Renaissance
Story:
Die Excalibur ist zerstört, und die Crew Mitglieder über die ganze Galaxie zerstreut. Robin Lefler unternimmt mit ihrer Mutter einen Urlaub auf Risa, der sich ganz so entpuppt, wie erwartet. Und Selar und Burgoyne haben einen ungewöhnlichen Sorgerechtstreit.
Meinung:
"Renaissance" ist der zweite Teil der "New Frontier"-Storyline, die sich damit beschäftigt, was die Crewmitglieder der "Excalibur" nach der Zerstörung des Schiffes und dem Tod ihres Kapitäns machen. Der erste Teil war "Requiem", der dritte und letzte wird "Restauration" sein.
Für Robin Lefler und ihrer Mutter Morgan bedeutet der Untergang der Excalibur vor allem eins: Sie können gemeinsam Urlaub machen. Ihr Ziel ist Riga und auch wenn Robin zu Beginn dagegen ist, findet sie schon bald Geschmack an diesem Touristenplaneten. Auch ihrer Mutter gefallen die Ferien, weil sie auf Montgomery Scott von der ersten Enterprise trifft. Doch dann stoßen sie auf merkwürdige Vorfälle, die auf ein großes Verbrechen hindeuten.
Derweil streiten sich Burgoyne und Selar um das Sorgerecht ihres gemeinsamen Kindes Xyons. Dabei flieht die Vulkanierin mit ihrem Sohn zu ihrer Heimatwelt, verfolgt von dem Hermat. Um zu klären, wer am Ende das Kind erzieht, kommt es zu einem uralten, archaischen Ritual, dass nur mit dem Tod einer der beiden Personen enden kann.
Martin Frei hat, seit er die "Star Trek"-Romane mit seinen Covern verziert, schon viele hochklassige Covers abgeliefert. Doch "Renaissance" ist seine bislang stärkste Arbeit. Das Titelbild ist an das berühmte Gemälde "Nighthaws" von Edward Hopper angelehnt. Und es sieht fantastisch aus, vor allem wegen der klaren "Star Trek"-Thematik.
Wer sich jetzt wundert, was es mit diesem "The Engineering Room" auf sich hat, der sollte das Buch lesen. Dort ist es nämlich ein beliebtes Lokal, in dem ein gewisser, schottischer Chefingenieur den Begrüßer spielt. Und so beantwortet Peter David auch die Frage, was mit Montgomery Scott passiert ist, nachdem er seinen Auftritt in der TV-Episode "Besuch von der alten Enterprise" absolviert hat.
Und man merkt deutlich den Respekt, den der Autor vor dieser Figur hat. Denn er schreibt ihn so geschickt in die Handlung rein, dass sie neben den Hauptfiguren gleichberechtigt wirkt, ihnen jedoch nicht den notwendigen Platz wegnimmt, um sich zu entwickeln. Dabei ist er im Grunde der eigentliche Star dieses Plots.
Dieser fängt sowieso nicht schlecht an. Glaubwürdig schildert Peter David, wie Robin Lefler gegen ihren Willen von ihrer Mutter nach Risa geschleppt wird. Ursprünglich hält sie nichts von diesem typischen Touristenplaneten, doch dann findet sie Gefallen an der Welt. Es ist herrlich zu lesen, wie sich ihre Meinung ändert.
Spannung verspricht auch der Handlungsfaden von Burgoyne und Selar. Man kann die Argumente nachvollziehen, die geliefert werden, um die Vormundschaft für sich jeweils zu beanspruchen. Und natürlich entwickelt sich dieser Plot nicht vorhersehbar.
Doch muss man bei beiden Handlungen kritisieren, dass sie zwar stark anfangen, aber schwach enden. Das Interesse daran, wie es weitergeht, flaut schnell ab. Bei Burgoyne und Selar übertreibt es der Autor mit den Schwierigkeiten, die beide haben. Das Duell auf Leben und Tod wirkt nicht dramatisch, sondern geradezu lächerlich.
Auch die Probleme, die auf Robin und Morgan warten, lesen sich nicht interessant, sondern eher langweilig. Das einzig Interessante an dieser Handlung ist, die Beteiligung von Montgomery Scott. Der Rest wirkt eher einschläfernd.
"Renaissance" ist ein mittelprächtiger Roman, der verdient die Bewertung "Für Zwischendurch" erhält.
Fazit:
"Renaissance" ist nach demselben Muster geschrieben, wie "Requiem". Die enthaltenen Erzählungen drehen sich darum, was die Crewmitglieder der zerstörten "Excalibur" erleben. Und beide Geschichten lesen sich hervorragend, zumindest zu Beginn. Das Wiedersehen mit einem sehr alten Bekannten ist nicht minder gelungen, wie der Erziehungsstreit zwischen Burgoyne und Selar. Doch der starke Beginn flaut dann ab, und beide Plots hören langweilig auf. Schade, bei dem super Cover von Martin Frei.
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