Maximum Warp: Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten - Von Nemesis zu Typhon Pact
Story:
Seit dem Ende von Star Trek im Fernsehen lebt das klassische Universum im Buch-Format weiter. Und mit diesem Band wird einem Interessierten eine Übersicht über die Erscheinungen hierzulande geboten.
Meinung:
Mit "Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote" fing am 11. Februar 2008 eine neue Ära an. Nach dem der Heyne-Verlag 2007 nach langer Zeit mit der Veröffentlichung der Romane aufhörte, übernahm der Cross Cult-Verlag die Publikationsrechte. Zuerst nur mit der eben zuvor genannten Reihe, kamen bald auch viele weitere Serien hinzu. Und jetzt, wo mit "Typhon Pact" ein weiteres Mega-Ereignis seine Schatten über das literarische "Star Trek"-Universum wirft, wird es an der Zeit, Neueinsteigern eine Chance zu geben, den Überblick zu behalten. Dies soll durch "Maximum Warp" geschehen.
Herausgegeben wurde der Band durch Julian Wangler, der auch gleichzeitig eine Vielzahl der im Buch enthaltenen Texte verfasst hat. Der Autor studierte an der Universität Bonn Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politische Wissenschaft und Neuere Geschichte. Von 2010 bis 2012 war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaften der Eberhard Karls Universität Tübingen. Dort promovierte er auch. Seit 2012 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Demoskopie Allensbach.
Es empfiehlt sich, den Titel des Buches genau zu lesen, um vorab mehr über den Inhalt zu erfahren. Zwar ist es ein "Guide durch die Star-Trek-Romanwelten". Doch gleichzeitig wird auch wirklich nur der Zeitraum "Von Nemesis zu Typhon Pact" abgedeckt. Wer also auf ausführliche Informationen zu "Vanguard", "Enterprise" oder "Starfleet Academy" hoffte, der wird von diesem Band enttäuscht sein.
Stattdessen konzentrierte sich Julian Wangler beim Zusammenstellen des Bandes wirklich nur auf die Serien, die zu der Zeit von Jean-Luc Picard und Co. spielen. Dabei greift er unter anderem auf die Texte zurück, die bereits schon früher in den "Star Trek"-Romanen des Verlages erschienen sind. Interviews mit Autoren aber auch Analysen zu bestimmten Themen kommen einem Leser, der bislang jeden Roman aus dem Verlag sein eigenen nennt, bekannt vor.
Doch ist dies kein Manko. Zum ersten Mal hat man die Chance, die wirklich gelungenen Analysen von Julian Wangler oder Markus Rhode an einem Stück zu lesen. Erst dadurch erkennt man Zusammenhänge, die man zuvor nicht bewusst wahrnahm. Dazu zählen beispielsweise die editorialen Extras zu "Star Trek - Titan".
Dabei wagt "Maximum Warp" auch einen Blick in die Zukunft. Man erhält erste Eindrücke zu "Star Trek - Voyager", einer Romanserie, die im Oktober hierzulande starten wird. Aber auch zu den anderen Buchreihen erfährt man interessante Nachrichten, darunter auch das Schicksal von "Star Trek - Deep Space Nine", der Lieblingsserie dieses Redakteurs.
Also ein rundum gelungenes Buch? Nicht ganz. Es gibt ein Kapitel, dass sich mit weiteren "Star Trek" Romanserien beschäftigt und zwar anhand der hierzulande nie erschienenen Reihe "I.K.S. Gorkon". Doch lässt dieser Buchabschnitt die Liebe zum Detail der vorherigen Kapitel vermissen. Es wirkt zu kurz, und zu oberflächlich. Man erfährt nicht viel über die Serie, was angesichts der Tatsache, dass sie hierzulande bislang nicht erschienenen ist und auch vermutlich nie erscheinen wird, besonders frustriert. Es wirkt überflüssig und man hätte den Platz sicherlich auch für andere Dinge verwenden können.
Trotzdem ist der Band ein Muss für alle "Star Trek"-Fans. Man sollte deshalb "Reinschauen".
Fazit:
"Maximum Warp" ist Julian Wanglers Beitrag dazu, den Leser für das kommende "Star Trek"-Ereignis "Typhon Pact" vorzubereiten. Und darum dreht sich auch alles in diesem Sachbuch. Allerdings sind ein Großteil der Texte aus bereits veröffentlichten Romanen bekannt. Doch das tut dem Lesevergnügen kein Abbruch, da man mit dem vorliegenden Band die Möglichkeit hat, sie am Stück zu lesen. Außerdem erhält man einen Blick in die nahe Zukunft der "Star Trek"-Romane. Schade ist nur, das der Versuch auch auf hierzulande nie erschienene Reihen einzugehen, überhaupt nicht überzeugt.
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