James Bond 08: In tödlicher Mission
Story:
James Bond hat viel zu tun. Er muss einen kubanischen Gangster ermorden, einen internationalen Drogenring zerschlagen und herausfinden, wer einen Geheimdienstkurier umgebracht hat. Doch selbst in seiner Freizeit hat er keine Auszeit.
Meinung:
Mit "In tödlicher Mission" bringt der Cross Cult-Verlag einen "James Bond"-Roman der besonderen Art heraus. Denn anders als die Vorgänger hat man es hier mit keiner durchgehenden Geschichte zu tun, sondern mit mehreren Kurzgeschichten. Das einzige andere Buch der Reihe, dass ebenfalls aus mehreren Stories besteht, ist der letzte Teil der Romanreihe, "Octopussy". Doch bis der hierzulande herausgekommen sein wird, wird es noch etwas dauern. Gottseidank!
In dem Roman enthalten sind fünf verschiedene Kurzgeschichten. In "Im Angesicht des Todes" muss James Bond im Auftrag von M herausfinden, wer Geheimdienstkuriere umbringt. Die Mission führt den Geheimagenten ihrer Majestät nach Paris, wo er schon bald etwas Besorgniserregendes entdeckt.
In "Ein Quantum Trost" hat James Bond gerade erfolgreich eine Mission in den Bahamas beendet, als er zum Abendessen mit dem örtlichen Regenten eingeladen wird. Dort wird ihm eine Geschichte erzählt, die sich um Liebe und Vertrauen dreht. Ein öffentlicher Angestellter heiratet eine Stewardess, doch die Ehe wird schon sehr schnell keine glückliche.
Dies sind nur zwei der fünf Erzählungen, die Ian Fleming für dieses Buch schrieb. Interessant ist dabei die Mischung, die diesen Band ausmacht. Zwei der Kurzgeschichten sind dabei eben nicht "James Bond"-typisch, sondern unterscheiden sich von dem bisherigen Standard.
Dabei sind letztere Stories nicht uninteressant. Allen gemein ist, dass man einen James Bond im Einsatz erlebt. Und doch wäre es fatal, sie alle über einen Kamm zu scheren. Denn es gibt kleine, aber feine Unterschiede.
Da wäre zum einen die Rolle der Frauen. Noch nie zuvor hat man so viele erstaunlich selbstständige Vertreter dieses Geschlechts in einem Bond-Roman erlebt. Zum ersten Mal innerhalb der Reihe erlebt man sozusagen "live" mit, wie sie Menschen umbringen. Einmal wird so sogar Bonds Leben gerettet. Hier zeigt sich der damalige gesellschaftliche Fortschritt, mit dem Ian Fleming ging.
Ansonsten ist es beeindruckend, wie gut es dem Autoren gelingt, innerhalb des begrenzten Raumes Spannung und das typische "007"-Feeling zu erzeugen. Natürlich wird James Bond in die wildesten Missionen verstrickt. Da ist ein Einsatz als Pirat noch der harmloseste. Aber es macht Spaß, diese Abenteuer zu lesen.
Allerdings können nicht alle Geschichten überzeugen. Ausgerechnet die Stories, in denen James Bond nur am Rande vorkommt, beziehungsweise nicht in seinem normalen Milieu unterwegs ist, sind vergleichsweise langweilig. So gelingt es Ian Fleming in "Ein Quantum Trost" nicht, das Interesse des Lesers zu wecken. Der Plot wirkt wie aus einem Liebesdrama, und lässt jegliche Spannung vermissen.
Trotzdem ist "In tödlicher Mission" ein weiterer "James Bond"-Roman, den man lesen sollte. "Reinschauen".
Fazit:
"In tödlicher Mission" ist ein ungewöhnlicher Bond-Roman. Anstatt eine zusammenhängende Geschichte, erzählt der Band stattdessen viele kleine. Das Endergebnis ist nicht schlecht. Die Frauen sind in diesem Buch ein für Bond-Verhältnisse starkes Geschlecht und das typische 007-Feeling taucht auch auf begrenztem Raum auf. Doch ausgerechnet die Stories, die aus dem Rahmen fallen sind auch die schwächsten. So ist "Ein Quantum Trost" langweilig, weil es Ian Fleming nicht schafft, das Interesse des Lesers zu wecken.
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