Die Sten-Chroniken 1: Stern der Rebellen
Story:
Stens Eltern kommen bei einem mysteriösen Vorfall ums Leben. Der Sohn will sich an der Company, für die sie arbeiteten, rächen. Doch dann tritt ein mysteriöser Fremder auf ihn zu, und sein Leben entwickelt sich komplett anders, als geplant.
Meinung:
Jetzt, wo "Der Preis der Sterne" nicht mehr läuft, ist im Blanvalet-Programm eine Lücke entstanden. Diese wird mit "Die Sten-Chroniken" geschlossen. Die Reihe umfasst in den USA acht Bände, die bereits komplett auf Deutsch vorliegen. Denn die Romanreihe wurde in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts bereits vom Goldmann-Verlag herausgebracht. Diese Version ist jetzt auch die Vorlage für diese Neuauflage, deren zweiter Band für Dezember dieses Jahres angekündigt ist. Band 1 hat den Titel "Stern der Rebellen" und wurde, wie die zukünftigen Ausgaben, auch von Allan Cole und Chris Bunch geschrieben.
Allan Cole wurde 1943 geboren. Da sein Vater Mitarbeiter der CIA war, wuchs er in Europa, dem mittleren und dem fernen Osten auf. Er hat lange Zeit als Reporter und Redakteur für eine Zeitung in Los Angeles gearbeitet. Ansonsten schrieb er Drehbücher zu TV-Serien wie "Quincy" oder "Magnum". Auch an die 30 Romane stammen von ihm, von denen er einen Teil mit Chris Bunch schrieb.
Jener erblickte ebenfalls 1943 das Licht der Welt. Seine Schwester wurde die Ehefrau von Allan Cole. Er schrieb nicht nur Romane, sondern auch für Zeitschriften wie dem "Rolling Stone". Und er war ein Korrespondent des Militärmagazins "Stars and Stripes". Er starb im Jahr 2005 an einem langjährigen Lungenleiden.
Vulcan ist eine Fabrikwelt. Wer dort lebt, arbeitet für die Company. Die einfachen Arbeiten werden hauptsächlich von den sogenannten Migs erledigt, die weniger als nichts wert sind. Sie werden durch hinterhältige Taktiken auf Jahre an die Firma gekettet und haben keine Chance, sich zu befreien. Eines Tages kommt es zu einem Vorfall, bei dem der Direktor der Firma, Baron Thoresen zu Gunsten eines geheimnisvollen Projekts tausende von Migs opfert.
Zu den Toten gehören auch die Eltern von Sten. Jener schwört Rache und beginnt sich dem System zu wiedersetzen. Er wird zum Delinq, einem Gesetzeslosen, und wird bald überraschend von einem Agenten des ewigen Imperators angeheuert. Jener hat einen speziellen Auftrag für ihn, den der Junge für ihn erfüllen soll. Doch am Ende wird alles anders, als gedacht, und Sten verlässt Vulcan. Womit er in das Visier eines Attentäters gerät.
Wer bei "Stern der Rebellen" auf ein ähnlich durchdachtes Werk wie "Der Preis der Sterne" hofft, der wird enttäuscht sein. Allan Cole und Chris Bunch belassen es bei der Beschreibung ihres Universums mit dem nötigsten und konzentrieren sich stattdessen darauf, ihrem Hauptcharakter Sten einiges erleben zu lassen. Und das mit möglichst viel Action.
Die kommt in dem Buch nicht zu kurz. Über mehrere Seiten hinweg schildern die beiden Autoren Szenarien, in denen es kracht und rumst. Es werden Oneliner gekloppt und ab und zu spritzt das Blut. Das liest sich auch ganz nett, führt jedoch zu einem großen Problem.
Denn bis auf Sten werden alle Charaktere nur angerissen. Sie werden kaum nähergehend dargestellt, und wenn, dann sterben sie meistens ein paar Seiten später. Dementsprechend vorhersagbar gerät der Band an manchen Stellen.
Aber auch die Darstellung einiger Situationen wirkt übertrieben, und zwar nicht im humorvollen Sinne. Die Ausbeutung der Arbeiter, der sogenannten Migs, sowie Stens militärische Ausbildung erinnern an sattsam bekannte Geschichten und Kinofilme. Wenn Drill-Sergeants ihre Rekruten anbrüllen und zusammenstauchen, überzeugt das nicht. Es wirkt aufgesetzt.
Als Auftaktband enttäuscht "Stern der Rebellen". Er wird daher "Nur Für Fans" empfohlen.
Fazit:
Es geht heiß her in Allan Coles und Chris Bunchs "Die Sten-Chroniken 1: Stern der Rebellen". Die beiden Autoren bemühen sich erst gar nicht, ein bis ins kleinste Detail durchdachte Universum aufzubauen, sondern konzentrieren sich darauf, ihren Titelcharakter möglichst viel erleben zu lassen. Das funktioniert auch, wenn auch auf Kosten der Charakterisierung. Auf wirken einige Situationen übertrieben, und zwar ohne, dass es überzeugt oder komisch wirkt.
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