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Nightrunner 6 – Casket of Souls

Story:
Während der Krieg zwischen Skala und Plenimar auf seinen Höhepunkt und damit ein Ende zusteuert, halten die sommerliche Hitze und die vielen Ausgaben des Königshauses zugunsten ihres Heeres und der Krieger die Hauptstadt Rhíminee in Atem. Zusätzlich betritt eine neue Schauspieltruppe aus Mycena die Bühne – der gutaussehende Atre feiert mit seinen Leuten einen Erfolg nach dem anderen, bis auch niedere Adelige auf das Talent der Gruppe aufmerksam werden. Seregil und Alec, die unterdessen offiziell in die Stadt „zurückgekehrt“ sind, beschließen Atre und seine Freunde zu protegieren und helfen den Schauspielern ein besseres Domizil für ihre Aufführungen zu finden. Zusätzlich verschaffen sie dem Schauspieler Zugang zu den Adelshäusern, in denen sich seit einiger Zeit unterschiedliche Lager bilden – eines, das Königin Phoria und ihre Nichte Elani unterstützt; das andere, das Prinzessin Klia auf dem Thron sehen will.

Zufällig stolpern Seregil und Alec über die beiden unterschiedlichen Gruppierungen und beginnen in Theros Auftrag nachzuforschen, um alle Mitwissenden zu entlarven. Immerhin steht nicht nur der Kopf ihrer Freundin Klia auf dem Spiel, sondern auch Elanis Leben, mit dem sie sich im Laufe des Sommers anfreunden.

Doch nicht nur die Intrigen gegen das Königshaus gestalten sich zunehmend als problematisch – eine unbekannte Seuche breitet sich in den ärmeren Gebieten der Stadt aus, bei der vorwiegend Kinder zusammenbrechen und mit offenen Augen ins Leere starren, bis sie sterben. Zunächst unternehmen Seregil und Alec nichts, um dieser seltsamen Krankheit auf den Grund zu gehen, bis schließlich enge Freunde von ihnen von der seltsamen Krankheit betroffen sind und sie von dem Drysier Valerius beauftragt werden, mehr über deren Ursprung in Erfahrung zu bringen. Dabei stoßen sie nicht nur auf seltsame Fremde, die „Raven’s Folk“ genannt werden, sondern entdecken eine erschreckende Wahrheit, die das Leben vieler Bewohner Rhíminees kosten könnte …


Meinung:
Mit „Casket of Souls“ geht die beliebte „Nightrunner“-Serie von Lynn Flewelling in die sechste Runde und kehrt gleichzeitig zu ihren Wurzeln zurück. Der Band enthält die Elemente, für die die Reihe letztendlich bekannt geworden ist: Spionage, Intrigen, Einbrüche und Verfolgungen, sprich das übliche „Nightrunning“. Der Roman kann durchweg für sich allein stehen und auch ohne das Wissen der vorherigen Bücher gelesen werden, auch wenn kleine Randbemerkungen und kurze Hinweise nur dann nachvollziehbar sind, wenn man die anderen Bücher der Reihe kennt.

Die Geschichte ist durchweg interessant, komplex und gut durchdacht. Lynn Flewelling baut vor dem Hintergrund der großen Endschlacht zwischen Plenimar und Skala ein gewaltiges Netz aus Intrigen auf, das nicht nur Seregil und Alec vor Rätsel stellt. Auch der Leser braucht etwas, um sich in die beiden Lager hineinzudenken und herauszufinden, wer auf wessen Seite arbeitet. Dabei sind die Beweggründe beider Parteien klar nachvollziehbar und man erhält einen tiefen Einblick in den skalanischen Königshof und die Adeligen Rhíminees.

Der zweite Handlungsbogen um den „Schlafenden Tod“ ist zu Beginn des Buches weniger relevant und wird erst zum Ende hin immer wichtiger. Hier verknüpft Lynn Flewelling die Intrigen des Adels mit der Seuche der Armen und führt gleichzeitig neue Gesichter ein, die der Geschichte einen frischen Anstrich verleihen und Seregil und Alec auf Trapp halten. Dadurch enthält der 6. Band wesentlich mehr „Nightrunning“-Elemente, als alle anderen Bände davor. Die beiden Protagonisten steigen noch häufiger in Häuser ein, spionieren auf Bällen, Empfängen und privaten Feiern, Verkleiden sich und stellen Nachforschungen an. Dafür kommt es seltener zu Action und Kämpfen, doch die kurzen Einblendungen der Kämpfe zwischen Klias Heer und dem gegnerischen Plenimar sorgen dafür, dass auch Fans von Kriegsszenen und großen Schlachten nicht zu kurz kommen. Positiv sei an dieser Stelle angemerkt, dass zum Ende des Buches der große Krieg, der bereits im zweiten Band begann und sich über mehrere Bücher erstreckte, endlich ein Ende findet.

Neben der spannenden Handlung punktet Lynn Flewelling einmal mehr mit ihren komplexen und lebendigen Charakteren. Seregil und Alec stehen dabei natürlich im Zentrum des Geschehens. Sie sind in ihrem Charakter gefestigt und treten endgültig als gleichberechtigte Partner auf. Auch ihre Beziehung zueinander wird nicht mehr im Verborgenen gelebt, sondern offen und selbstbewusst nach außen getragen, was in den Adelskreisen für regen Gesprächsstoff sorgt. Dennoch ist es angenehm, wie selbstverständlich Lynn Flewelling mit homoerotischen Charakteren umgeht, ohne die Geschichte durch unnötige Szenen negativ zu beeinflussen. Wie bei den vorherigen Büchern liegt der Schwerpunkt nicht auf der Beziehung zwischen Seregil und Alec, sondern rein auf der Geschichte, so dass die „Nightrunner“-Serie auch für Fantasy-Leser interessant sein dürfte, die mit homoerotischen Figuren nichts anfangen können.

Neben Alec und Seregil gibt Lynn Flewelling nahezu allen bekannten und beliebten Nebencharakteren der Romanreihe einen kleineren oder größeren Auftritt. Der Magier Thero tritt als wichtige Figur in Erscheinung, ebenso der Drysier Valerius, der in den letzten beiden Bänden gar nicht auftauchte. Seregils alter Freund Micum ist ebenfalls mit von der Partie und auch Klia und Beka kommen nicht zu kurz. Lynn Flewelling gelingt es jeder Figur eine kleine Rolle zuzusprechen, so dass Fans der „Nightrunner“-Reihe in „Casket of Souls“ den ein oder anderen Lieblingscharakter wiedersehen.

Zudem werden Nebenfiguren, die in der vorherigen Bänden nur teilweise beleuchtet oder lediglich namentlich erwähnt wurden, mehr Platz eingeräumt, und es tauchen mit Atre und seiner Schauspielgruppe neue, interessante Charaktere auf, die „Casket of Souls“ in eine neue Richtung treiben. Erstmals konzentriert sich Lynn Flewelling nicht rein auf Seregil und Alec, was durchaus positiv zu bewerten ist, da der Leser mehr von den vielen schillernden Persönlichkeiten erfährt, die in Rhíminee und der fantastischen Welt der „Nightrunner“ leben. Letztere ist sehr gut durchdacht und in sich logisch. Lynn Flewelling hat eine sehr lebendige, bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Welt erschaffen, in die der Leser gerne eintaucht.

Stilistisch ist Lynn Flewelling in Topform – sie hat eine sehr lebendige, detailverliebte Sprache, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Es mangelt weder an Spannung, noch an Action und auch die lustigen Szenen und die spritzigen Wortwechsel zwischen den Figuren sind endlich wieder zu finden. Während der „Shadows Returns“ und „White Road“ wesentlich düsterer und ernster war, findet der Leser in „Casket of Souls“ all das wieder, was die ersten Bände ausgemacht hat: Humor, Nightrunning und das typische „Mantel – und Degen-Feeling“.

Da die Bücher leider nicht in Deutsch erhältlich sind, bleibt dem interessierten Fan nur der Griff zu den englischen Originalbänden, die jedoch leicht verständlich sind und sich mit gutem Schulenglisch problemfrei lesen lassen.



Fazit:
„Casket of Souls“ ist einer der besten Bände der „Nightrunner“-Serie von Lynn Flewelling und bietet alles, was das Fantasy-Herz begehrt: Intrigen, Spionage, Einbrüche, Schlachten und jede Menge Rätsel und Mysterien. In Kombination mit den liebenswerten Charakteren, der schönen Hintergrundwelt und dem spritzigen, humorvollen Schreibstil der Autorin, ist „Casket of Souls“ ein Muss für alle, die die „Nightrunner“-Serie mögen. Wer kein Problem mit homosexuellen Figuren hat und Low Fantasy nicht abgeneigt ist, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren und der Serie eine Chance geben. Insbesondere jetzt, wo Lynn Flewelling angekündigt hat, dass der am 01. April 2014 erscheinende, siebte Band „Shards of Time“ das Finale der „Nightrunner“ bildet.

Sehr zu empfehlen.

Diese Rezension erschien zuerst im Blog des schwullesbischen Portals "Like a Dream".



Nightrunner 6 – Casket of Souls - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lynn Flewelling
Nightrunner 6 – Casket of Souls
Originalsprache: englisch
Erscheinungsjahr: 2012



Autor der Besprechung:
Juliane Seidel

Verlag:
Spectra Publishing

Preis:
€ 5,60

ISBN:
978-0345522306

496 Seiten
Positiv aufgefallen
  • lebendiger, detailverliebter Schreibstil
  • spannende, komplexe Handlung
  • typische "Nightrunning"-Abenteuer (Spionage, Intrige, Geheimnisse)
  • viele Nebenfiguren werden beleuchtet und bekommen Platz
  • gut durchdachte Hintergrundwelt
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 01.09.2013
Kategorie: Rezensionen
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