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James Bond 06: Dr. No

Story:

Der neue Auftrag für James Bond soll ein leichter sein. In Jamaika passieren merkwürdige Dinge, und Britanniens bester Mann soll die Ereignisse untersuchen. Doch vor Ort lernt er nicht nur die wunderschöne Honey Rider kennen, sondern auch den sadistischen Dr. No. Kann er die Begegnung mit letzterem überleben?



Meinung:

Auch wenn Ian Flemings "Dr. No" der sechste Bond-Roman ist, ist er auch gleichzeitig die Vorlage für den ersten Bond-Film! Und wie üblich haben sich die Filmemacher recht frei an dem Roman bedient. Doch tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Nach den Ereignissen aus Liebesgrüsse aus Moskau kehrt Bond in den Dienst zurück. Er ist bereit für neue Aufgaben. Doch M, sein Vorgesetzter, ist sich nicht sicher, ob sein bester Mann wirklich wieder 100% fit ist. Und so bringt er ihn zum einen dazu, eine neue Dienstwaffe zu akzeptieren. Und zum anderen erhält er einen augenscheinlich einfachen Auftrag in Jamaika.

Dort passieren merkwürdige Dinge. Ein Mann vor Ort und seine Assistentin verschwinden einfach so. Die Spur führt zu dem geheimnisvollen Dr. No, einem Mann mit einer sadistischen Faszination für Schmerz. Gemeinsam mit der wunderschönen Honey Rider macht sich Bond daran, No das Handwerk zu legen.

Jeder Fand der Bondfilme kennt wahrscheinlich die Szene, in der die Schauspielerin Ursula Andress als Honey Rider im Bikini aus dem Meer steigt. Auch im Buch selbst ist so eine Szene, allerdings mit dem Unterschied, dass sie dort nackt ist. Und das ist nicht die einzige Differenz zwischen Leinwandadaption und Roman.

Die Honey Rider aus dem Buch ist eine faszinierende Persönlichkeit. Einerseits wirkt sie kindlich naiv, schon fast lebensfremd. Ihr Plan nach einer erfolgreichen Nasen-Operation als Hostess zu arbeiten, zeigt dies besonders schön. Andererseits ist da aber auch die Tatsache, dass sie eben nicht von anderen abhängig ist, sondern in der Lage war, den wahren Wert der Muscheln, die sie aus dem Ozean fischt, herauszufinden und sie selber zu verkaufen. Auch, dass sie alleine im Finalkampf überlebt, zeigt wunderbar, wie selbstständig sie ist.

Doch auch Dr. No, der Titelcharakter, überzeugt mit seiner Darstellung. In diesem Fall ist es seine Hintergrundgeschichte, wie er zu seinen Klauenhänden kam, die dafür sorgt, dass man ihn als Gegenspieler ernst nimmt. Sein Plan und seine sorgfältig ausgesuchten Gehilfen sprechen eindeutig für seine Intelligenz. Von allen Gegnern, mit denen es Bond bislang zu tun hatte, ist er der bislang gefährlichste.

Zu Beginn erlebt man einen James Bond, der sich selber nicht so ganz sicher ist. Das drückt sich besonders in der kleinen Auseinandersetzung mit seinem Vorgesetzten M aus. Bond ist über das Misstrauen seines Chefs in seine Fähigkeiten natürlich zu Recht empört. Doch andererseits kann man dessen Sorgen auch nachvollziehen. Schließlich hat er sich Mann in "Liebesgrüsse aus Moskau" mehrere, für ihn untypische Fehler erlaubt. Umso mehr ist es ein Vertrauensbeweis, dass er ihm einen neuen Auftrag gibt.

Hierbei baut Ian Fleming wunderbar eine Verbindung zu seinen früheren Romanen auf. Nicht nur wird auf das Schicksal der russischen Überläuferin eingegangen, auch taucht mit Quarrel eine bekannte Person wieder auf, die man zuletzt in Leben und Sterben lassen sah. Und es zeigt das schriftstellerische Talent von Ian Fleming, dass das Schicksal dieser Figur einem nahe geht.

"Dr. No" ist ein erneut großartig geschriebener "James Bond"-Roman. Daher erneut die Bestbewertung "Klassiker", mit der Auszeichnung "Splashhit" obendrein.



Fazit:

"Dr. No" beweist erneut das Unterhaltungsvermögen von Ian Flemings "James Bond"-Romanen. Auch dieses Buch zeigt dies, indem man viele faszinierende Personen kennenlernt. Honey Rider ist einerseits kindlich naiv, aber auch andererseits selbstständig und erfahren. Dr. No ist Bonds gefährlichster Gegenspieler und der Titelheld selber präsentiert sich von den letzten Ereignissen angeschlagen. Das Schicksal der Figuren geht einem nahe, was ein eindeutiger Beweis für die Qualitäten des Autoren ist.



James Bond 06: Dr. No - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ian Fleming
James Bond 06: Dr. No
James Bond - Doctor No

Übersetzer: Stephanie Pannen, Anika Klüver
Erscheinungsjahr: 31. März 2013



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 12,80

ISBN:
978-3-86425-080-4

350 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Honey Rider ist eine faszinierende Person
  • Doctor No der bislang gefährlichste Gegenspieler
  • Viele Anspielungen an die vorherigen Romane
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
Bewertung:
6
(1 Stimme)
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Rezension vom: 28.07.2013
Kategorie: Thriller
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