Die Weltenspieler - Insignia I
Story:
Thomas Raines ist nicht unbedingt ein gewöhnlicher Junge. Sein Vater ist ein Spieler, der von Kasino zu Kasino zieht und Tom mit ihm. Auch für die Schule gilt dies bei Tom. Er geht auf eine Onlinesonderschule, in der er die Lehrerin, wie auch seine Mitschüler nur als Avatare sieht. In den Klassenraum loggt man sich ein, und kaum ist die Schule aus, ist das virtuelle Zimmer schnell leer. Tom, der allerdings im Unterrichtsstoff stark zurück hängt, hat nicht wirklich eine Chance. Das Einzige was er wirklich kann, ist Spiele zu spielen. Während der Krieg der Zukunft im All ausgetragen wird, ferngesteuert von Menschen auf der Erde, scheint sich diesem Jungen jedoch eine einmalige Chance zu ergeben.
Meinung:
In einer Zukunft in der die Kriege der Menschen im All ausgetragen werden und sich nicht mehr Länder streiten, sondern die großen Konzerne, lebt Thomas Raines ein chaotisches Leben. Er besucht weder eine feste Schule, noch haben er und sein Vater Neil eine Bleibe, in der sie sein können. Sie schlagen sich mit den Gewinnen von ihm und seinen Vater in den Kasinos durch. Da sein Vater jedoch eine große Pechsträhne hat, eher mit dem, was Tom in den Spielen in der virtuellen Realität gewinnt. Jedoch ist seine seltene Anwesenheit in seiner Schule auch bereits seiner Lehrerin aufgefallen und wie es scheint steht es sehr schlecht um ihn. Ihm wird angedroht, dass sich das Jugendamt seiner annimmt. Doch das will er nicht.
Etwa zeitgleich taucht die schöne Heather in seiner Onlineklasse auf und ihm bietet sich eine große Chance: einen Platz in der Eliteschule des Pentagon, in welcher Teenager dazu ausgebildet werden, die Raumschiffe für die Schlachten des Dritten Weltkrieges zu lenken. Dazu kann er nicht nein sagen, auch wenn er dafür seinen Vater und somit sein ganzes bisheriges Leben zurücklassen muss.
Mit Thomas Raines hat die Handlung einen Hauptcharakter, der eigentlich, möge man meinen, so gut wie nichts mehr zu verlieren hat. Sein Vater ist ein Spieler, seine Mutter in der Ferne und hat keinen Kontakt mehr zu ihm, seine Haut ist von einer extremen Akne befallen und er selbst hat an sich nur sich selbst und die Kämpfe, die er in der virtuellen Realität der sogenannten VR-Hallen der Kasinos austrägt. Er ist ein untypischer und wunderbar imperfekter Hauptcharakter, aus dessen Sicht die ganze Geschichte erzählt wird.
Auch seine späteren Freunde, die er im Laufe der Geschichte kennen lernt, sind interessante Gesellen, die irgendwo den Ausgleich zwischen Militär, Technik und ihrem eigentlichen Teenagerleben suchen, und das in der Zeit des Dritten Weltkrieges. In einer weit technisierten Welt, wo die Kriege im All mehr Firmenkonkurrenz und Unterhaltung von deren Führungspersonal ist, stehen die Jugendlichen im Pentagon als Piloten der Kampfmaschinen inmitten aller Aufmerksamkeit. Auch wenn ihre Identitäten geheim gehalten werden, so sind dennoch von den besten von ihnen die Pseudonyme weltweit bekannt - ein Risiko, da natürlich nicht nur das neue Amerika Piloten hat. So wird auch das menschliche Hinnehmen von weniger alltäglichen Dingen aus einfacher Gewohnheit aus den einzelnen Charakteren thematisiert. Wie auch das Streben nach Macht und Anerkennung der Firmen, um in deren Gunst zu gelangen.
Die Welt von Insignia ist anschaulich beschrieben. Die politischen Bündnisse, Ansichten und auch die Technik wirken durchaus realistisch und überzeugen. Wer jedoch detaillierte Beschreibungen der Kampfmaschinen erwartet, wird sie nicht finden. Da bleibt das Werk freier, aber dafür durchweg verständlich.
Das Buch "Insignia - Die Weltenspieler" ist das Debüt der Autorin S.J. Kincaid, welches als deutsche Erstausgabe beim Goldmann Verlag Dezember 2012 erschien. Übersetzt wurde das Werk aus dem Amerikanischen von Peter Beyer. J.S. Kincaid wurde in Alabama geboren und wuchs in Kalifornien auf. Während ihrer Zeit in Schottland wurde ihr klar, dass sie Autorin werden wollte. Mittlerweile lebt sie wieder in Amerika.
Fazit:
Eine futuristische Welt und ein durch seine Fehler durchweg sympathischer Hauptcharakter. Ein junges Werk, in das es sich lohnt einen Blick zu werfen. Und dabei sollten sich nicht nur SciFi-Fans angesprochen fühlen.
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